zubereitet und wie
Tabak
[* 2] gekaut; soll gleich letzteren eine leichte
Narkose hervorbringen. Mesembryanthemum
[* 3] crystallinumL.
(Eiskraut,
Eisblume),
ein- bis zweijähriges
Gewächs auf dem
Kap, den
Kanarischen Inseln, in
Griechenland,
[* 4] auf sandigen Meeresküsten, ist ganz mit
großen, durchscheinenden Blättern besetzt, welche im
Sonnenschein wie Eistropfen glänzen, hat flache, große, abwechselnde,
eirunde, wellenförmige, fleischige
Blätter und kleine, weiße
Blumen und wird bei uns als
Zierpflanze
gezogen.
VonMesembryanthemumeduleL.
(Feigenmittagsblume), einemStrauch mit fingerdicken, glänzenden, dreiseitigen, langen,
spitzen Blättern und großen, glänzend gelben
Blumen, werden die wohlschmeckenden, großen
Früchte im
Kapland als
Hottentotenfeigen genossen, die
Blätter in
Essig eingemacht. MesembryanthemumgeniculiflorumL.,Strauch auf dem
Kap, in
Ägypten
[* 5] und
Arabien, liefert verbrannt eine sodahaltige
Asche, während die mehlreichen
Samen
[* 6] von den
Beduinen zur Bereitung eines nahrhaften
Brots benutzt werden.
VonMesembryanthemumTripoliumL. wurden früher die großen, schneeweißen
Kapseln,
[* 7] welche sich im
Wasser öffnen und beim
Trocknen wieder schließen, von Naturalienhändlern unter dem
NamenRosen vonKandia verkauft und zu abergläubischen
Zwecken verwendet. S. Tafel
»Kakteen«.
[* 8]
(poln. Miedzierzecz), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Posen,
[* 11] an der Mündung der Pachlitz in die
Obra und an den
LinienBenschen-Meseritz und
Meseritz-Posen der Preußischen Staatsbahn, hat eine
evangelische, eine altlutherische und eine kath.
Kirche, eine
Synagoge, ein
Gymnasium, eine Präparandenanstalt, 3
Hospitäler,
ein
Landgericht, ein
Hauptsteueramt, Wollspinnerei und Tuchfabrikation, 2 Maschinenbauanstalten, Ziegeleien
und (1885) 5141 meist evang. Einwohner.
FriedrichAnton, nach andern
Franz, der Begründer der
Lehre
[* 13] vom tierischen
Magnetismus
[* 14] oder des Mesmerismus (s.
Magnetische Kuren),
[* 15] geb. zu Iznang am
Bodensee, studierte in
Wien
[* 16]
Medizin und machte sich zuerst
durch die Abhandlung
»De planetarum influxu« bekannt, in welcher er nachzuweisen suchte, daß die Himmelskörper durch ihre
gegenseitigen Anziehungskräfte einen Einfluß auf unser
Nervensystem ausüben. Auch den Mineralmagnet zog er als heilkräftig
mit in sein
System herein.
Später verband er sich in
Wien mit dem
PaterHell, der ebenfalls durch
Magnetismus heilen wollte, und kam auf den
Gedanken an
eine der des
Magnets ähnliche
Kraft,
[* 17] welche er »tierischen
Magnetismus« nannte, und über die er in seinem »Sendschreiben an
einen auswärtigen
Arzt über die Magnetkur«
(Wien 1775) berichtete.
Kurze Zeit weilte er in
München
[* 18] als
Mitglied der
Akademie, worauf er nach
Wien zurückkehrte und ein
Hospital zur Ausübung seiner Heilmethode anlegte.
Einige
Kuren, die Mesmer namentlich in
Paris
[* 19] machte, wohin er 1778 übergesiedelt war, erwarben ihm in weitern
KreisenRuf, und die
französische
Regierung wollte ihm sein
Geheimnis mit einer jährlichen
Rente von 20,000
Livres abkaufen.
Mesmer nahm jedoch das Anerbieten nicht an, sondern ließ durch seinen Anhänger
Bergasse für die Mitteilung seiner neuen Heilmethode
eine
Subskription eröffnen, die 340,000
Livres eintrug. Trotzdem hat er dieselbe, offenbar weil sie auf einem bloßen
Schwindel
beruhte, nie ausführlich mitgeteilt.
Indes hatte doch die
Sache ein solches Aufsehen gemacht, daß sich die
Regierung veranlaßt sah, zu deren Untersuchung zwei
Kommissionen niederzusetzen, in welche die berühmtesten französischen
Ärzte und Naturforscher gewählt worden waren. Das
Urteil derselben fiel für Mesmer sehr ungünstig aus, und derselbe kehrte daher nach
Deutschland
[* 20] zurück,
wo er in
Meersburg starb.
Vgl. J.
^[Justinus]
Kerner, F.
A. Mesmer (Frankf. a. M. 1856);