Sie ward
Residenz der
Markgrafen von Merseburg, von 968 an Sitz der
Bischöfe und im 10. und 11. Jahrh., nachdem sie
Otto I. zur kaiserlichen
Pfalz erhoben hatte, auch Lieblingsaufenthalt der deutschen
Kaiser. Von 973 bis 1302 wurden hier 15
Reichstage
gehalten. Die Stadt hatte im
Bauernkrieg 1525, namentlich aber im Dreißigjährigen
Krieg viel zu leiden; 1631 wurde sie von
Pappenheim genommen, 1632 nochmals an die Kaiserlichen übergeben, 1636 von den
Schweden
[* 6] gebrandschatzt und 1640 von denselben
geplündert. Von 1656 bis 1738 war sie
Residenz derHerzöge von
Sachsen-Merseburg. Die
Annahme, daß der
Ort der
Ungarnschlacht von 933 hier zu suchen sei, hat wenig
Wahrscheinlichkeit. Bei Merseburg lieferten preußische
Truppen unter
v. Lobethal gegen Teile des französischen
KorpsMacdonald ein siegreiches
Gefecht.
Chroniken von Merseburg schrieben Brotuff (1557)
und
Vulpius (1700).
Der Regierungsbezirk (s.
Karte
»ProvinzSachsen«) umfaßt 10,207 qkm (185,37 QM.), zählt (1885)
1,027,228 Einw. (darunter 1,003,560
Evangelische, 21,261 Katholiken und 1510
Juden) und besteht aus den 17
Kreisen:
Zaubersprüche (MerseburgerGedichte), nach ihrem Fundort genannte allitterierende Zaubersprüche
über die
Fesseln einesKriegsgefangenen und den verrenkten
Fuß eines
Pferdes, die im 10. Jahrh. aufgezeichnet
wurden, aber spätestens aus dem 8. Jahrh. stammen.
zukunftsreiche Hafenstadt im türk.
WilajetAdana, an der Südküste
Kleinasiens, 58 km
südöstlich von
Adana, wohin eine
Eisenbahn führt, mit 6000 Einw. (viel Griechen) und bedeutendem
Woll- und Baumwollexport.
Metastasio
und
Alfieri. Von seinen theoretischen Werken, in denen er als strenger
Klassiker erscheint und gegen die
Romantiker zu
Felde
zieht, sind besonders die
»Rede über den
Geist der altenPoesie und deren Einfluß auf die
Bildung der
Völker«
und der
»Kurze Abriß der
Theorie der schönen Litteratur« (Mosk. 1821-22, 2 Bde.)
hervorzuheben. Er selbst dichtete im Volkston sinnige
Lieder und
Romanzen. Die jüngste
Ausgabe seiner
Dichtungen erschien in 2
Bänden
(Mosk. 1867).