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Merlin de Douai - Merm
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Merlin de Douai (spr. -läng dö duä), Philippe Antoine, Graf, franz. Rechtsgelehrter, geb. 30. Okt. 1754 zu / 300
Merlin de Thionville (spr. -läng dö thiongwil), Antoine Christophe, hervorragende Persönlichkeit der französischen / 263
Merlino Coccajo Pseudonym, s. Folengo. / 5
Merliton aus dem Gilkenkraut (s. Calendula) dargestelltes Butterfärbemittel. / 8
Merluccius s. Schellfisch. / 3
Merluschka (russ.), feines Lammfell. / 4
Mermillod (spr. -mijó), Kaspar, Bischof von Lausanne , geb. 22. Sept. 1824 zu Carouge, Kanton Genf, studierte / 222
Fortsetzung:
Merlin , (walisisch Merddin, Myrdhin), der Zauberer, eine der hervorragendsten Gestalten in dem altbritischen
mehr
geschriebene
»Roman de Merlin« des (am
Hof
[* 2 ]
Heinrichs II. lebenden) Anglonormannen
Robert de Borron, der die
Sagen vom
Gral , von
Joseph
von
Arimathia und der
Tafelrunde mit hereinzieht und sich ebensosehr im
Reich der
Phantasie wie auf dem Gebiet der
Tradition bewegt
(erster
Druck , Par. 1498, 4 Bde.; hrsg.
von G.
Paris ,
[* 3 ] das. 1888, 2 Bde.; auch
ins
Italienische ,
Spanische ,
[* 4 ]
Englische
[* 5 ] etc. übersetzt; deutsch bearbeitet von Friedr. v.
Schlegel : »Geschichte des Zauberers Merlin«, Leipz.
1804). Hier wird Merlin von einem
Teufel mit einer reinen
Jungfrau erzeugt, um durch seine
Hilfe wiederzugewinnen, was
Christus der
Hölle entrissen, und er endet schließlich als das
Opfer seiner eignen
Magie , indem er von seiner Geliebten
Viviana, die ihm seine Zauberkunst abgelernt, im
Wald Brecilian in einen Hagedornbusch gebannt wird, aus dem fortan nur noch
seine
Stimme erklingt.
Die zahlreichen
Auflagen dieses wie noch andrer
Romane , die Merlins
Namen tragen und fast alle auch die
»Prophetia«
Gottfrieds mit aufnehmen, beweisen das bis ins 17. Jahrh. hinein rege
Interesse für den Gegenstand. Auch in
Dichtungen
andrer Art findet sich die
[* 1 ]
Fig ur des Zauberers mehrfach verwendet.
Immermann machte Merlin zum
Helden eines dramatischen Gedichts
eine
Mythe «, 1832); in neuester Zeit (1886) wurde der
Stoff zweimal als
Oper behandelt, von
Lipiner
(Musik
von
Goldmark ) und
Hoffmann
(Musik von
Rufer ). Dagegen hat
Gottschalls
Dichtung »Merlins
Wanderungen « (Bresl. 1887) mit der alten
Sage nur den
Namen gemein.
Vgl.
Heywood , The life of Merlin, his prophecies and predictions (Lond. 1641, neue Ausg.
1813);
San Marte , Die
Sagen von Merlin
(Halle
[* 6 ] 1853),
worin auch die »Prophetia«
Gottfrieds und die
»Vita Merlini«
sowie die beiden
oben erwähnten Gedichte mitgeteilt und erläutert sind; de
la Villemarqué , Myrdhinn ou l'enchanteur Merlin (Par.
1861);
Grässe , Die großen
Sagenkreise des
Mittelalters
(Dresd . 1842).
Sejm - Sekt [unkorrigi
* 7
Sekretär .
de
Douai (spr. -läng dö duä),
Philippe
Antoine ,
Graf , franz. Rechtsgelehrter, geb. 30. Okt. 1754 zu
Arleux bei
Douai , ward 1782 königlicher
Sekretär
[* 7 ] beim
Parlament von
Flandern und erwarb sich durch seine
Arbeiten am
»Repertoire
universel et raisonné de jurisprudence« (1775 ff.), das er später neu herausgab
(3. Aufl., Par. 1807-1809, 13 Bde.; 5. Aufl.
1827-28, 18 Bde.), sowie als
Sachwalter einen
Namen . Nach dem
Ausbruch der
Revolution trat er als
Abgeordneter
der Stadt
Douai in die
Nationalversammlung und beteiligte sich hier lebhaft an der
Gesetzgebung . In seine
Heimat als
Präsident
des Kriminaltribunals zurückberufen, bekleidete er diese
Stelle , bis er 1793 als Deputierter in den
Nationalkonvent gesandt
wurde, als dessen
Präsident er viel zum Umsturz der
Pariser Munizipalität und 1795 zur Schließung des
Jakobinerklubs beitrug. Im Auftrag des
Direktoriums redigierte
er den neuen Strafkodex vom 3.
Brumaire des
Jahrs IV, der bis 1811 in
Geltung blieb, und vom
September 1797 bis Juni 1799 saß er selbst im
Direktorium .
Haarkalk - Haarmensche
* 8
Haarlem .
Nach der
Revolution vom 18.
Brumaire ward er
Generalprokurator beim
Kassationshof .
Napoleon I. erhob ihn zum
Staatsrat und zum
Grafen . Bei der ersten
Restauration verlor er seine
Ämter , und bei der zweiten floh er, da er während der
Hundert Tage dieselben wieder übernommen hatte, nach
Haarlem .
[* 8 ] Nach der
Julirevolution kehrte er nach
Paris zurück
und starb daselbst 26. Dez. 1838. Von seinen
Schriften sind noch zu nennen:
»Recueil alphabétique des questions de droit« (Par.
1804-1806, 9 Bde., u. öfter).
-
Sein Sohn
Antoine
François
Eugène ,
Graf Merlin de Douai, geb. 27. Dez. 1778 zu
Douai , zeichnete sich in den
Feldzügen des Kaiserreichs aus
und war beim
Eintritt der
Restauration Brigadegeneral. Er verließ mit seinem
Vater
Frankreich , kehrte aber 1818 dahin
zurück, ward 1832 zum
Generalleutnant befördert, 1835 in die Deputiertenkammer gewählt und 1839 zum Pair ernannt. Er starb 14. Jan. 1854 in
Eaubonne.
Metz (Beschreibung und
* 10
Metz .
de
Thionville (spr. -läng dö thiongwil),
Antoine
Christophe , hervorragende Persönlichkeit der französischen
Revolution , geb. 13. Sept. 1762 zu
Diedenhofen
[* 9 ]
(Thionville ), war beim
Ausbruch der
Revolution , deren
Grundsätzen er mit
Enthusiasmus
huldigte,
Huissier in seiner Vaterstadt und ward hierauf Parlamentsadvokat zu
Metz
[* 10 ] und 1791 Deputierter des Moseldepartements
in der
Gesetzgebenden Versammlung, wo er sich zur äußersten
Linken hielt. Er beantragte die
Konfiskation der
Emigrantengüter und die
Deportation der eidweigernden
Priester und hatte an den Ereignissen des 10. Aug. 1792 einen hervorragenden
Anteil .
Von der Stadt
Paris in den
Nationalkonvent gewählt, gehörte er auch hier zur äußersten
Linken und stimmte für den
Tod des
Königs . Als
Kommissar bei der
Armee des
Generals
Custine bewies er 1793 in
Mainz ,
[* 11 ] als es von den
Preußen
[* 12 ] belagert
wurde, eine seltene
Tapferkeit . Am 9.
Thermidor 1794 unterstützte er die
Angriffe gegen die
Partei
Robespierres und wurde bei
dem
Sturz der Schreckensregierung einer der zehn Konventskommissare. Zum
Präsidenten des
Konvents erwählt, verfolgte er jetzt
ebenso die
Jakobiner wie früher die Feuillants.
Festung (Allgemeines;
* 13
Festung .
Darauf ging er als
Adjutant des
Generals
Pichegru zur Rheinarmee und nahm hier die
Festung
[* 13 ]
Luxemburg
[* 14 ] im
Namen der
Republik in
Besitz ,
bewies aber gegen die gefangenen
Emigranten große
Schonung . Bei Einführung der
Konstitution vom Jahr III in den
Rat der Fünfhundert
gewählt, hielt er sich zur gemäßigten
Partei . Nach Niederlegung seines
Mandats als
Abgeordneter wurde
er Generaladministrator der
Posten .
Da er gegen das lebenslängliche
Konsulat
Napoleons I. votierte, mußte er seine
Stelle niederlegen
und zog sich auf ein
Landgut in der
Picardie zurück. Er starb 14. Sept. 1833 in
Paris .
Vgl.
Reynaud ,
Vie d'Antoine Merlin de Thionville (Par. 1860).
Coccājo,
Pseudonym , s.
Folengo . ^[= Teofilo, ital. Dichter, bekannter unter dem selbstgewählten Namen geb. 8. ...]
aus dem
Gilkenkraut (s.
Calendula ) ^[= L. (Ringelblume), Gattung aus der Familie der Kompositen, meist einjährige Kräuter mit einfachen ...] dargestelltes Butterfärbemittel.
s.
Schellfisch . ^[= (Gadus Gthr.), Gattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der Schellfische (Gadoidei ...]
(russ.), feines
Lammfell . ^[= werden als Pelzwaren und zur Darstellung von Handschuhleder benutzt. Erstern Zwecken dienen ...]
Laurus Sassafras - Läu
* 15
Lausanne .
(spr. -mijó),
Kaspar ,
Bischof von
Lausanne ,
[* 15 ] geb. 22. Sept. 1824 zu
Carouge , Kanton Genf ,
[* 16 ] studierte im Jesuitenkollegium zu Freiburg
[* 17 ]
i .
d.
Schweiz
[* 18 ] und empfing 1847 in
Annecy die
Priesterweihe . Zum
Vikar des
Genfer
Pfarrers
Dunoyer ernannt, machte
er sich früh als vorzüglicher Kanzelredner geltend und gründete zur
Förderung der katholischen
Interessen ein politisches
Blatt :
[* 19 ] »L'Observateur catholique« , sowie eine gelehrte
Zeitschrift : »Annales catholiques« . Im Juni 1864 zum Stadtpfarrer und
Generalvikar in Genf
[* 20 ] ernannt, ließ er sich im
September d. J. bei einem Besuch in
Rom
[* 21 ] zum
Bischof von
Hebron weihen,
und
Bischof Marilley von
Lausanne-Genf delegierte ihm auf höhere Weisung die volle bischöfliche
Gewalt über Genf .
Der
Genfer
Staatsrat
erklärte jedoch 6. Nov., daß er eine mit dem legalen Bestand der Diözesan verhältnisse im
Widerspruch stehende besondere
Mission
Mermillods nicht anerkenne, untersagte alle bischöflichen
Funktionen und entsetzte ihn, als er sich
¶
Mermnaden - Merom
* 22
Seite 11.500.
mehr
weigerte, dem Verbot Folge zu leisten, seiner Pfarrstelle (Oktober 1872). Am 16. Jan. 1873 erfolgte als Antwort der Kurie die förmliche
Ernennung Mermillods zum apostolischen Vikar von Genf ,
worauf der schweizerische Bundesrat dessen Ausweisung verfügte. Im März 1883 wurde
er zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs Cosandey von Lausanne ernannt, womit nach der ausdrücklichen
Erklärung des päpstlichen Staatssekretärs Jacobini das apostolische Vikariat in Genf
wegfiel. Infolgedessen hob der Bundesrat auf
Ansuchen Mermillods sein Verbannungsdekret auf und gestattete ihm die Rückkehr in die Schweiz .