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PaulJohannes, verdienter Rechtshistoriker, geb. zu
Nürnberg,
[* 4] studierte 1836-1840 in
München
[* 5] und
Erlangen,
[* 6] praktizierte
hierauf in seiner Vaterstadt als Konzipient bei einem
Anwalt und unternahm 1845-47 eine wissenschaftliche
Reise nach
Italien,
[* 7] um die
Schätze der mittelalterlichen Rechtslitteratur, insbesondere des langobardischen
Rechts, zu heben.
Nach seiner Rückkehr promovierte er in
Erlangen, habilitierte sich 1848 als
Dozent in der
Berliner
[* 8] juristischen
Fakultät und
ward 1851 in
Königsberg
[* 9] außerordentlicher, 1852 ordentlicher
Professor der
Rechte in
Halle,
[* 10] wo er starb. Merkel hat
sich um die Quellenkritik der germanischen
Volksrechte hohe
Verdienste erworben, teils durch seine Handausgaben
der
»Lex Salica« (Berl. 1850),
teils durch die größern
Ausgaben der
»Lex Alamannorum« und der
»Lex Bajuvariorum« in den
»Monumenta Germaniae«
(LegumTom. III, 1851 u. 1863). Als
Vorläufer
der
»Lex Alamannorum« erschien Merkels Abhandlung
»De republica Alamannorum« (Berl. 1849),
welche in Wirklichkeit
eine schwäbische
Rechts- und Verfassungsgeschichte ist. Ein ganz neues Gebiet der rechtshistorischen Forschung erschloß
seine »Geschichte des Langobardenrechts« (Berl.
1850; sehr vermehrt in der italienischen Übersetzung von Bollati,
Tur. 1857). Besonders wertvoll sind seine Zusätze zur 2.
Ausgabe von v.
Savignys »Geschichte des römischen
Rechts im
Mittelalter« (Bd. 4-7, Heidelb.
1850-51). In der
»Zeitschrift für
Rechtsgeschichte«, deren Mitbegründer er war, lieferte er eine
Reihe gehaltreicher
Aufsätze.
derjenige
Planet, welcher unter den bis jetzt bekannten der
Sonne
[* 17] am nächsten steht und nur selten mit unbewaffnetem
Auge
[* 18] wahrgenommen wird, da er kurz
vor derSonne auf- und kurz nach ihr untergeht und deshalb stets in der
Nähe des
Horizonts gesucht werden muß, wo in unsern
Breiten die dort lagernden
Nebel häufig sein sonst glänzendes
Licht
[* 19] trüben.
Daher kam es, daß
Kopernikus trotz eifrigen Bemühens ihn nie beobachten konnte, während er sich in südlichern
Ländern,
wo der
Horizont
[* 20] meist heiterer ist, leichter auffinden läßt und bei den alten Griechen den Beinamen
des »stark Funkelnden« führte.
In der That kann er nach
Zöllner in günstiger
Stellung fast die Helligkeit des
Sirius erreichen, und mit einem guten
Fernrohr
[* 21] kann er selbst um
Mittag in geringer
Entfernung von der
Sonne leicht aufgefunden werden. Seine
Bahn ist eine
sehr elliptische, die
Exzentrizität derselben beträgt 0,2056 und ihre
Neigung gegen die
Ekliptik 7° 0' 4,5''. Seine mittlere
Entfernung von der
Sonne beträgt 0,88710 Erdbahnhalbmesser oder 57,55 Mill. km
= 7,75 Mill. geogr.
Meilen; im Perihel
ist er 45,72, im Aphel 69,38 Mill. km von derSonne entfernt. Er
durchläuft seine
Bahn siderisch in 87,96926Tagen = 87
Tagen 23
Stunden 15
Minuten 44
Sekunden und legt dabei in der
Sekunde durchschnittlich
6,6 geogr.
Meilen zurück. Zu
Erde und
Sonne nimmt er erst nach einem synodischen
Umlauf von 115
Tagen 21
Stunden wieder dieselbe
Stellung ein.
Während dieser Zeit zeigt der Merkur einen regelmäßigen Phasenwechsel wie
Venus; hierüber sowie über seine scheinbare
Bewegung
vgl.
Planeten.
[* 22] Infolge der
Lage der Merkurbahn innerhalb der Erdbahn muß auch die
Entfernung des
Planeten von der
Erde eine sehr
wechselnde sein. Zur Zeit seiner untern
Konjunktion kann er sich derErde bis auf 79 Mill. km nähern,
zur Zeit seiner obern
Konjunktion sich aber auch bis 218 Mill. km von ihr entfernen, daher auch sein scheinbarer
Durchmesser,
der in der mittlern
Entfernung 6,7'' beträgt, zwischen 4,4 und 12'' schwankt.
Sein wahrer
Durchmesser beträgt 0,373 Erddurchmesser oder 4900 km = 660 geogr.
Meilen; das
Volumen beträgt daher 0,054 von dem der
Erde. Die
Masse des Merkur hat zuerst
Encke aus den
Störungen
des nach ihm benannten
Kometen
[* 23] = 1/4865751 der Sonnenmasse gefunden; v.
Asten hat aber aus den
Störungen, welche derselbe
Komet 1848 erlitten,
den noch viel kleinern Wert 1/7636440 berechnet. Danach ist seine mittlere Dichte 0,77
der mittlern Erddichte oder 4,3 von derjenigen des
Wassers, und die
Schwere an der Oberfläche des ist nur = 0,294 von der
der
Erde.
Backlund bestimmte neuerdings die
Masse des Merkur zu 1/2668700 der Sonnenmasse.
Schröter nahm zur Zeit, wenn sich der Merkur in
Form einer
Sichel zeigte, regelmäßig eine Abstumpfung des südlichen
Horns wahr, die er der
Beschattung durch
Berge auf dem
Merkur zuschrieb. Auch
schloß er aus der regelmäßigen Wiederkehr dieser Abstumpfung auf eine in 24
Stunden 5
Minuten von statten
gehende
Rotation des
Planeten, welche Zahl jedoch nicht ganz zuverlässig ist. Das Vorhandensein einer
Atmosphäre vermutete
Schröter aus dem Erscheinen und Verschwinden gewisser dunkler
Flecke, die sich oft schnell verändern
und daher nicht wohl der festen Oberfläche des Merkur angehören können; doch hat sich bei Vorübergängen
vor derSonne der
Merkur immer als scharf
¶
Läge die Bahn des Merkur mit der der Erde in derselben Ebene, so müßten diese Durchgänge sich bei jeder Konjunktion
ereignen. Da aber beide Bahnen in einem Winkel
[* 26] von 7° 0' 4,5'' gegeneinander geneigt sind, so können sie nur dann eintreten,
wenn der Merkur bei seiner untern Konjunktion in einem seiner Knoten oder wenigstens nicht über 3° 28' von
demselben entfernt steht, was in 100 Jahren etwa 13mal der Fall ist. Bei der dermaligen Lage der Knoten können diese Durchgänge
nur im Mai undNovember erfolgen; ihre Dauer kann höchstens fünf Stunden betragen, was dann der Fall ist, wenn der Merkur durch
die Mitte der Sonnenscheibe geht. Die nächsten finden und statt. S. Tafel »Planetensystem«.
[* 27]