Sein Sohn
Matthäus, der jüngere, geb. 1621, widmete sich namentlich der Porträtmalerei, in welcher
er sich A.
van Dyck zum
Muster genommen hatte, und ließ sich in
Frankfurt
[* 3] a. M. nieder, wo er 1687 starb.
SeinBruderKaspar (geb. 1627) betrieb die Ätzkunst. Bei der
SchwesterMaria Sibylla, verehelichte
Graff, Tochter des ältern
Matthäus Merian, geb. zu
Frankfurt a. M., erwarb sich einen großen
Ruf durch die
Treue und den
Geschmack,
womit sie
Blumen undInsekten
[* 4] in
Wasserfarben malte, und stach selbst die
Kupfer
[* 5] zu vielen von ihr verfaßten
Schriften, unter
denen »Erucarum ortus, alimentum et paradoxa metamorphosis« (Nürnb. 1679 u.
1683, 2 Bde.) und »Metamorphosis
insectorum surinamensium« (Amsterd. 1705), die
Frucht einer 1699 nach
Surinam unternommenen
Reise, hervorzuheben
sind.
Außer einem litterarischen
Institut mit juristischen und medizinischen
Fakultäten besitzt es ein
Seminar, eine höhere Töchterschule,
ein
Konservatorium der
Musik, ein Altertümermuseum und eine öffentliche
Bibliothek. Unter den Wohlthätigkeitsanstalten sind
ein
Hospital, ein Armenhaus und ein Findelhaus zu erwähnen. Die Einwohner gelten für gesellig; die
Frauen zeichnen sich durch
Schönheit aus. Merida wurde 1542 an der
Stelle der indianischen Stadt Tehu angelegt.
Stadt im nordamerikan.
StaatConnecticut,
GrafschaftNewHaven, in malerischer
Lage, hat die größte
Fabrik von
Britanniametallwaren in der
Union, große Wand- und Standuhrenfabriken und (1880) 15,080 Einw.
(Mittagskreis) eines
Ortes der
Erde heißt derjenige größte
Halbkreis auf der
Erdkugel,
welcher durch beide
Pole und durch den betreffenden
Ort gelegt ist. Der Meridian am Himmelsgewölbe ist derjenige größte
Halbkreis
der scheinbaren Himmelskugel, dessen
Ebene durch die beiden
Pole und durch den
Zenith und
Nadir des Beobachters geht. Die
Ebenen beider Meridiane fallen zusammen und stehen auf dem
Horizont
[* 15] des Beobachtungsorts und auf dem
Äquator
senkrecht. Die Durchschnittslinie der Meridianebene mit der des
Horizonts heißt
Mittagslinie. Über den ersten Meridian (auf der
Erde) vgl.
Länge, außerdem
Himmel.
[* 16] Über magnetische Meridiane s.
Magnetismus,
[* 17] S. 85.
von
OlafRömer
[* 18] erfundenes, aber erst Anfang dieses
Jahrhunderts durch
Reichenbach
[* 19] in die
Praxis eingeführtes astronomisches
Instrument, mit welchem man unter Zuhilfenahme einer
Uhr
[* 20] die Kulminationszeiten und
damit die Rektaszensionsdifferenzen sowie gleichzeitig die genauen Kulminationshöhen der
Sterne beobachten kann, aus welch
letztern man durch
Subtraktion der
Äquatorhöhe die
Deklinationen findet. Dasselbe besteht aus einem nur in der
Ebene des
Meridians beweglichen
Fernrohr,
[* 21] welches mit einer horizontalen, genau von O. nach W. gerichteten
Achse fest verbunden
ist, und dessen
Neigung gegen den
Horizont durch Ablesung an einem senkrecht zur
Achse befestigten
Kreis
[* 22] gefunden wird. Zur
Lagerung derZapfen
[* 23] der horizontalen
Achse sind im Beobachtungsraum (Meridianzimmer) zwei Steinpfeiler aufgemauert,
die durch den
Fußboden hindurchgehen und mit keinem Teil des Gebäudes in
Verbindung stehen. Die Art der
Lagerung derAchse
ist verschieden. Bei dem Repsoldschen Meridiankreis
[* 24] der
StraßburgerSternwarte
[* 25] (vgl. Tafel
»Astronomische Instrumente«,
[* 1]
Fig. 1) befinden
sich auf den beiden
Pfeilern zwei mit ihren Mittellinien von O. nach W. gerichtete durchbrochene eiserne
Cylinder, in deren innern
Endflächen in der Mitte die zwei nach
oben offenen, winkelförmigen
Lager
[* 26] angebracht sind, in denen
die
Enden der
Achse ruhen.
Diese
Enden bestehen aus möglichst genau kreisrunden Stahlcylindern von 9
cmDicke; mittels besonderer Hilfsapparate kann die
etwanige
Abweichung des
Querschnitts von der Kreisform ermittelt werden, um sie bei der
Beobachtung in Rechnung
zu ziehen. Das Mittelstück der Drehungsachse besteht aus einem würfelförmigen Hohlkörper, der durch zwei angeschraubte
Hohlkegel mit den beiden Stahlzapfen verbunden ist. An diesen
Würfel sind rechtwinkelig zur Drehungsachse ein
Paar andre schwach
kegelförmige
Röhren
[* 27] angesetzt, welche den
Körper des
Fernrohrs bilden; am Ende der einen
Röhre befindet
sich das
Objektiv (von 16,2cm Öffnung und 1,9 m
Brennweite), am andern der Okulareinsatz. Im
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mehr
gemeinschaftlichen Brennpunkt beider ist ein Netz von (23) vertikalen Spinnfäden ausgespannt, an welchen man den Stern, dessen
Ort bestimmt werden soll, passieren läßt, wobei die Zeiten nach den Schlägen einer Uhr notiert oder mittels eines elektrischen
Stroms auf einem Chronographen registriert werden. Damit das Fernrohr auch genau in die Höhe des Sterns gerichtet
werde, werden die vertikalen Fäden noch durch zwei nahe bei einander liegende horizontale Fäden gekreuzt, zwischen denen
man den Stern hinlaufen läßt.
Der Kreis c, welcher zur Ablesung der Kulminationshöhe der Sterne dient, besteht bei dem Straßburger aus Messing; in denselben
ist ein Silberstreifen eingelegt, welcher eine bis zu 2 Minuten gehende Kreiseinteilung enthält. Zur
Ablesung dienen vier Mikroskope,
[* 29] die an den Seitenwänden des nächsten der oben erwähnten eisernen Cylinder in Abständen von
je 90° angebracht sind. Um auch Bogensekunden und deren Zehntel ablesen zu können, sind die Mikroskope mit Fadenmikrometern
(vgl. Äquatorial)
[* 30] versehen.
Da es für den Astronomen zeitraubend sein würde, die Richtigkeit aller 360 . 30 = 1080 Teilstriche
genau zu prüfen, so begnügt man sich mit einer ungefähren Kenntnis der Teilungsfehler und untersucht nur etwa jeden fünften
Teilstrich genauer. Zu ganz genauen Messungen ist aber auf der andern Seite des Fernrohrs noch ein zweiter
Kreis angebracht, welcher nur in ganze Grade geteilt ist und bloß an vier um 90° voneinander entfernten Stellen je einen Grad
bis zu 2 Minuten geteilt enthält, welche Teilungen nun leichter zu prüfen sind.
Vor jeder Höhenbeobachtung hat man nun diesen auf der Achse drehbaren Kreis mittels eines Triebwerks so
zu stellen, daß die erwähnten kleinern Bogen unter den Beobachtungsmikroskopen erscheinen, die auf dem benachbarten Pfeiler
angebracht sind. Den Kreisen gab man früher, um feinere Teilungen anbringen zu können, einen sehr großen Durchmesser, wodurch
sie indessen der Durchbiegung durch die Schwere und der Verspannung durch ungleiche Erwärmung sehr ausgesetzt
wurden, weshalb man die Durchmesser jetzt kleiner nimmt; bei dem Straßburger Meridiankreis beträgt derselbe nur 2 Fuß.
Damit man aber die Höhe eines Sterns ablesen kann, muß man den Punkt des (fest mit der Achse verbundenen) Kreises kennen, welcher
der vertikalen oder horizontalen Lage des Fernrohrs entspricht. Um den der erstern Lage entsprechenden Punkt,
den Nadirpunkt, zu finden, ist unter der Mitte der horizontalen Achse ein Gefäß
[* 31] mit Quecksilber aufgestellt, auf welches man
das Fernrohr richtet; bei genau vertikaler Lage des letztern muß dann, wenn man das Licht
[* 32] einer Lampe
[* 33] durch das Okular auf das
Fadenkreuz fallen läßt, dieses letztere mit seinem Spiegelbild zusammenfallen. Um aber den Punkt des
Kreises zu ermitteln, welcher der horizontalen Stellung des Fernrohrs entspricht, den sogen. Horizontalpunkt, sind süd- und
nordwärts in gleicher Höhe mit der Achse auf besondern Pfeilern zwei Fernrohre in der Richtung des Meridians aufgestellt, sogen.
Kollimatoren, die sich mit Hilfe von Wasserwagen genau horizontal stellen lassen.
Richtet man nun das Fernrohr des Meridiankreises auf das Objektiv eines Kollimators, so daß man das Fadenkreuz des letztern
erblickt, und stellt den Horizontalfaden des Meridianfernrohrs darauf ein, so ist das Fernrohr horizontal, und die zugehörige
Ablesung gibt einen Horizontalpunkt des Kreises. Derselbe würde genau 90° vom Nadirpunkt abstehen, wenn
das Fernrohr bei horizontaler Lage nicht infolge der Schwere eine kleine Durchbiegung
erlitte. Man richtet deshalb das Fernrohr
auch auf den andern Kollimator, und da die Wirkung der Schwere jetzt den entgegengesetzten Sinn hat, so ist das Mittel aus beiden
Ablesungen von dem Einfluß der Schwere frei, während die halbe Differenz beider die Größe der Durchbiegung
für die horizontale Lage des Fernrohrs gibt; daraus läßt sich dann die kleine Veränderung berechnen, welche die optische
Achse des Fernrohrs bei beliebiger Neigung durch die Schwere erleidet. - Um die Teilstriche des Kreises sowie die Fäden des Fadennetzes
im Fernrohr bei Nacht sichtbar zu machen, wird durch ein System von Prismen und Spiegeln das Licht zweier Lampen
[* 34] auf die unter
den Mikroskopen sichtbaren Stellen des Kreises sowie in das Innere des Fernrohrs geworfen, und zwar kann man hier beliebig das
Fadennetz beleuchten, so daß dieses hell im dunkeln Gesichtsfeld erscheint, oder es läßt sich auch
das Gesichtsfeld beleuchten, von dem sich dann das Fadennetz dunkel abhebt.
Auch kann man bei Beobachtung lichtschwacher Sterne durch ein im Würfel befindliches Drahtnetz die Beleuchtung
[* 35] im Fernrohr abschwächen.
Von größter Wichtigkeit für die Genauigkeit der Beobachtungen ist die vollkommen kreisrunde Form der
Zapfen der horizontalen Umdrehungsachse des Fernrohrs. Um sie prüfen zu können, enthält die Achse im Innern ein Fernrohr,
und zwar befindet sich an dem einen Ende der Achse das Objektivglas und im Brennpunkt desselben am andern Ende eine auf eine
Glasplatte photographierte kleine Scheibe.
Beobachtet man nun dieses Scheibchen, während man das Fernrohr um seine Achse dreht, in einem in der Verlängerung
[* 36] dieser Achse aufgestellten Kollimatorfernrohr, so wird dasselbe entweder ruhend erscheinen, oder einen Kreis beschreiben, wenn
die Zapfen genau kreisrund sind; im entgegengesetzten Fall muß man aus den zickzackförmigen Abweichungen den Einfluß auf
die Messung berechnen. Um die Fehler zu eliminieren, welche daraus entstehen, daß das Fernrohr nicht
genau senkrecht zur Drehungsachse steht, oder daß die Zapfen der letztern nicht gleich groß sind, wiederholt man die gemachte
Beobachtung an einem andern Abend, nachdem man die Zapfen vertauscht hat.
Hierzu dient ein auf Schienen fahrbarer Umlegebock, mit dessen Hilfe man das Instrument aus den Lagern hebt,
dann aus den Pfeilern herausfährt, um die vertikale Achse des Bockes dreht und wieder in die Lager hineinlegt. Zur Prüfung der
horizontalen Lage der Umdrehungsachse dient ein daran aufgehängtes Niveau. Um aber etwanige kleine Abweichungen des Fernrohrs
von der Meridianebene zu erkennen, sind in einiger Entfernung von der Sternwarte Meridianzeichen oder Miren
aufgestellt, bestehend in einer Metallplatte mit feiner Durchbohrung, hinter welcher ein Spiegel
[* 37] steht, welcher beleuchtet
wird.
Die Lage des so sichtbaren Lichtpünktchens gegen die Fäden im Fernrohr wird mittels einer Mikrometerschraube
[* 38] gemessen. Damit
die Zapfen der horizontalen Achse nicht mit dem vollen Gewicht des Instruments auf die Lager drücken, wird
die Achse durch die mit Rollen
[* 39] versehenen Haken i unterstützt, welche mit den Hebeln k verbunden sind, an deren andern EndenGewichte aufgehängt sind. Der Ring k dient als Handhabe bei der Drehung des Fernrohrs; l, m, n sind Klemmvorrichtungen zur Feststellung
des Fernrohrs, qq Gegengewichte zu dem Ring k und den Klemmvorrichtungen; p ist ein Fernrohr mit schwacher Vergrößerung (Sucher)
zur ersten Einstellung des Meridiankreises. Vgl. Astronomische Instrumente.
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