Konvent suchte die revolutionäre
Leidenschaft durch Wiederholung jener
Erklärung in verstärkter
Auflage noch
zu steigern, indem darin die
Revolution offen in
Permanenz erklärt und die willkürlichste Auflehnung gegen
Recht und
Gesetz
(wofern sie nur zu
Ehren der Menschenrechte geschehe) geradezu geheiligt wurde. Nachdem die Schreckensherrschaft
Robespierres ihr
Ende erreicht hatte, erließ der
Konvent unter dem
Direktorium mit der Konstitutionsakte vom 5.
Fructidor III eine
»allerneueste«
Erklärung der Menschenrechte mit Beseitigung jener Ausschreitungen.
Zudem waren nun neben
Rechten auch
Pflichten des
Menschen und
Bürgers anerkannt, wie z. B. folgende: »Thue nur das, von dem
du wünschest, daß dir es auch andre thun«;
Selbstbezeichnung Jesu, wurzelnd in
Dan. 7, 13,. wo der
Menschensohn im
Gegensatz zu den die Weltreiche darstellenden Tiergestalten
Symbol des diese Weltreiche zuletzt ablösenden (messianischen)
Reichs der
»Heiligen des
Höchsten«, d. h. der jüdischen Weltherrschaft, ist; erst in der
Apokalypse des
Henoch (d. h. den sogen.
Bilderreden,
Hen. 37-71) erscheint er geradezu als
Messias, welcher infolgedessen ein über der Menschheit schwebendes
Dasein führt, vorweltlicher
Natur ist und mit seinem
Reich aus dem
Himmel
[* 6] zur
Erde kommt.
Möglich bleibt es daher immerhin, daß der
Ausdruck bereits zu Jesu
Zeiten eine wenngleich nicht populäre und gangbare Bezeichnung
des
Messias bildete.
Thatsache ist jedenfalls, daß
Jesus sich damit als
Messias bezeichnen will, und daß
er unter den mancherlei zu
Gebote stehenden Messiastiteln gerade diesen wählt, weil mit ihm die
Idee eines nationalen
Königtums,
die er abweisen will, am wenigsten, mit den andern dagegen unvermeidlich verknüpft war. S.
Jesus Christus.
2)AlexanderSergejewitsch,Fürst, russ. Staatsmann, Enkel des
FürstenAlexander Alexandrowitsch, geb.
1789, trat 1805 in die
Armee ein, widmete sich aber bald der diplomatischen Laufbahn und ward
Attaché bei der Gesandtschaft
in
Wien.
[* 17] Die
Feldzüge von 1812 bis 1815 machte er als Flügeladjutant des
KaisersAlexander I. mit und rückte in
ihnen bis zum
General auf, nahm aber 1823 mit
Kapo d'Istrias,
Stroganow u. a. seine Entlassung, weil die von ihnen gewünschte
Intervention zu gunsten
Griechenlands nicht stattfand.
Nach der Thronbesteigung des
KaisersNikolaus 1825 ward Menschikow nach
Persien
[* 18] gesandt, um dem
Schah ein
Bündnis mit Rußland gegen
die Türkei
[* 19] anzubieten; doch scheiterte das
Projekt teils an Menschikows Schroffheit, teils
an desSchahs
Übermut. An dem alsbald ausbrechenden persisch-russischen
Krieg nahm Menschikow im
Generalstab teil. Im türkischen
Feldzug von 1828 erhielt
er das
Kommando der Expedition nach
Anapa, welche
Festung
[* 20] sich ihm nach kurzer Belagerung im Juni ergab.
Dann mit der Belagerung von
Warna beauftragt, wurde er bei einem
Ausfall der
Garnison schwer verwundet.
Nach seiner Wiederherstellung trat er als Vizeadmiral und
Chef des Marinegeneralstabs an die
Spitze des russischen Seewesens,
welches ihm hauptsächlich sein Aufblühen verdankte. Seit 1831 auch
Generalgouverneur von
Finnland, wurde Menschikow 1834 zum
Admiral
befördert und 1836 Marineminister, trat aber später wieder in seine
Stelle als
Statthalter von
Finnland¶