(s. d.) geschafft werden. Die Hauptstadt Mendoza liegt am
Fuß der
Kordilleren, 707 m ü. M., und ist seit dem großen
Erdbeben
[* 2] vom
Jahr 1861, welches 13,000 von 14,600 Einw. das
Leben kostete, wieder neu aufgebaut worden. Mendoza hat eine
Ackerbauschule, lebhaften
Handel und (1882) 18,200 Einw. Eine
Eisenbahn verbindet es seit 1884 mit
Buenos Ayres.
[* 3]
Seinen Bemühungen ist die Wiederauffindung mehrerer bis dahin nur dem
Namen nach bekannter
Schriften des
Altertums zu verdanken. 1545 ernannte ihn
Karl V. zu seinem Vertreter auf dem
Konzil von
Trient
[* 9] und 1547 zum außerordentlichen
Gesandten am römischen
Hof
[* 10] und zum
Gouverneur von
Siena, wo er bis 1554 blieb. Von
Philipp II. nach dessen
Thronbesteigung mit
Kälte behandelt, erschien Mendoza nur noch selten am
Hof und lebte meistens auf seinen
Gütern den
Wissenschaften
und der
Dichtkunst.
Infolge eines heftigen Streits mit einem Höfling fiel er bei
Philipp völlig in
Ungnade. Vom
Hofe verbannt, zog er sich nach
seiner Vaterstadt zurück, erhielt 1575 die Erlaubnis zur Rückkehr nach
Madrid,
[* 11] war aber kaum daselbst
eingetroffen, als er erkrankte und starb. Seine kostbare, besonders an griechischen und arabischen
Manuskripten reiche
Bibliothek
hinterließ er dem König,
und sie befindet sich jetzt im
Escorial. Wahrscheinlich noch als
Student schrieb er seinen ausgezeichneten
komischen
Roman
»Vida de Lazarillo de
Tormes« (zuerst
Burgos 1554;
Antwerp. 1554, 1595 u. öfter; am besten
Par. 1827; auch in
Ochoas »Tesoro de' novelistas españoles«, Bd.
1, das. 1847, und in der »Biblioteca de autores españoles«,
Bd. 3,
Madr. 1846; deutsch von
Keil, Gotha
[* 12] 1810), durch welchen er eine ganz neue
Gattung, den sogen. Schelmenroman
(Novela picaresca), schuf, und der sowohl als meisterhaftes Gemälde des spanischen Volkslebens wie auch seiner
Sprache
[* 13] wegen
zu den klassischen Werken der spanischen Litteratur gehört. Der
Roman erhielt zwei Fortsetzungen, eine mißlungene von einem
Ungenannten
(Antwerp. 1555) und eine sehr gute von Enrique de
Luna (Par. 1620, Sarag. 1652 und in den
oben
genannten Sammlungen).
Den
Aufstand der
Morisken (1568) beschrieb Mendoza in seiner klassischen
»Historia della guerra de
Granada«, welche aber erst lange
nach seinem
Tod verstümmelt gedruckt werden durfte
(Madr. 1610; vollständig zuerst
Valenc. 1776 u. 1795; auch in
Ochoas »Tesoro
de historiadores españoles«, Par. 1840 und in der »Biblioteca
de autores epañoles«, Bd. 21,
Madr. 1851). Mendozas Gedichte sind teils in den italienischen, teils in den nationalen Versmaßen
geschrieben und gehören durch Gedankentiefe und edlen
Ausdruck zu den vorzüglichsten des 16. Jahrh. Sie wurden erst lange
nach seinem
Tod unvollständig und sehr fehlerhaft gedruckt
(Madr. 1610; besser in der »Biblioteca de autores
españoles«, Bd. 32, das.
1854; kritische Ausg. von
Knapp, das. 1877); eine Sonderausgabe der satirischen und burlesken Gedichte, deren
Druck die
Inquisition
lange
verhinderte, besorgte neuerdings Ginesta
(Madr. 1876).
Noch hat man unter Mendozas
Namen zwei satirische
Briefe:
»Cartas
del bachiller de Arcadia«, von denen ihm jedoch nur einer mit Sicherheit zugeschrieben werden
kann. Eine Gesamtausgabe seiner Werke begann
Paso y
Delgado
(Granada 1864 ff.). -
SeinBruderDonAntonioHurtado de Mendoza war
Vizekönig
von
Neuspanien und veröffentlichte das naturhistorische Werk
»De las cosas naturales y maravillosas de nueva España«. - Ein
andrerDonAntonio de Mendoza, geb. 1590 zu
Burgos, gest. 1644, war
Kommandeur des
Calatravaordens,
GeheimerSekretär
[* 14] König
Philipps IV. und Mitglied des Inquisitionsgerichts. Er hinterließ mehrere
Komödien (abgedruckt in der »Biblioteca
de autores españoles«, Bd. 45) und lyrische Gedichte
(Lissab. 1696; neueste Ausg.,
Madr. 1849; im
Auszug auch im 16. u. 42. Bd.
der eben genannten »Biblioteca«) sowie einige prosaische
Schriften.
Stifter einer philosophischen
Schule, welche nach seiner Vaterstadt
Eretria die eretrische
heißt und eine Fortsetzung der elischen bildet, lebte um 300
v. Chr. und war ein
SchülerPlatons, dann des Megarikers
Stilpon.
Er bekleidete mehrere
Ämter, mußte aber endlich, des
Verrats an seiner Vaterstadt zu gunsten des
Antigonos von
Makedonien verdächtig,
fliehen und starb am makedonischen
Hof.