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Hermann, amerikan. Reisender und Romanschriftsteller, geb. zu
New York, widmete sich dem Seedienst, ging 1842 auf einem Walfischfahrer nach demStillenOzean, desertierte
aber 1842 im
Hafen von
Nukahiwa und ward vier
Monate lang von den Eingebogen gefangen gehalten. Durch einen Südseefahrer aus
Sydney
[* 4] befreit, besuchte er noch
Tahiti
[* 5] und
Hawai
[* 6] und kehrte 1844 nach
Boston
[* 7] zurück. Diese abenteuerlichen
Fahrten schilderte
er in »Typee, or Marquesas island« (Lond. 1846,
neue Ausg. 1861; deutsch, Leipz. 1847, 3 Bde.)
und in »Omoo« (Lond. 1847, neue Ausg.
1855; deutsch, Leipz. 1847, 2 Bde.).
Schilderungen ähnlicher Art enthalten
»Mardi« (Lond. 1849, 3 Bde.),
»Redburn« (das. 1849, 2 Bde.)
und
»White jacket« (das. 1850, 2 Bde.).
Seit 1847 wohnte Melville in
New York, dann beiPittsfield in
Massachusetts, machte 1860 eine
Reise um die
Welt
und starb 1874. Von seinen
Romanen sind nennenswert: »The whale, or Moby
Dick«
(New York 1851);
Der
Handel, welcher durch eine
Handelskammer, eine
Börse und eine Reichsbankstelle unterstützt wird, ist besonders lebhaft
in
Hol,
Getreide, Leinsaat,
Flachs,
Hanf,
Lumpen,
Ölkuchen,
Häuten,
Steinkohlen,
Heringen,
Zement und
Gips.
[* 19] Der geräumige
Hafen ist
durch einen
Leuchtturm gesichert. Memel besaß 1886: 43
Schiffe
[* 20] zu 16,170 Registertons sowie 19
Fluß- und
Bugsierdampfer, es liefen ein und aus: 868
Schiffe zu 197,814 Registertons. Der
Wert derEinfuhr belief sich auf 7,082,530,
der der Ausfuhr auf 12,195,390
Mk. ist Sitz eines Amtsgerichts, eines
Hauptzollamtes, einer Prüfungskommission für
Lotsen
und Seefahrer, eines Lotsenkommandos, vieler auswärtiger
Konsulate, hat ein
Gymnasium und eine Schiffahrtsschule.
Memel wurde 1252 unter den
Mauern der Deutschordensburg Memelburg gegründet und sollte anfangs den
Namen Neudortmund und Dortmundsches
Stadtrecht erhalten, wurde aber Memelburg genannt und bekam
lübisches Recht. Ein Drittel der Stadt gehörte
dem
Bischof von
Kurland,
[* 21] zwei Drittel besaß der livländische
Schwertorden.
Letzterer übertrug 1326 seinen
Anteil dem
DeutschenOrden,
[* 22] der 1328 die ganze Stadt erhielt
und sie 1404 aufs neue befestigte.
In denKriegen mit den Litauern und
Polen im 13.-15.
Jahrh. hatte die Stadt viel zu leiden, brannte wiederholt ab, wurde eine
Zeitlang von den
Schweden
[* 23] besessen und 1757 von den
Russen besetzt. Nach der
Schlacht bei
Jena
[* 24] (1806)
wurde sie 1807 der Aufenthalt König FriedrichWilhelms III. Am wurde daselbst der Friede zwischen Preußen
[* 27] und England
abgeschlossen. Am wurde Memel infolge der Kapitulation zwischen Trabenfeld und Paulucci von den Russen besetzt. 1854 brannte
ein großer Teil der Stadt mit reichen Warenvorräten nieder. ist Geburtsort des Dichters SimonDach.
[* 28]