Instrumentalbegleitung, sei es innerhalb eines Bühnenstücks, wie im
»Egmond«, sei es als selbständiges Kunstwerk, wie z. B.
die
Balladen für
Deklamation mit Klavierbegleitung. Das ist im allgemeinen eine ästhetisch verwerfliche Zwittergattung, da
nicht einzusehen ist, warum nicht die
Rede bis zum
Recitativ und weiter gesteigert wird, wo einmal dieStimmung
durch die illustrierende
Musik gehoben ist. Da auch die
Sprache
[* 2] sich des Stimmorgans bedient und die Sprechtöne eine definierbare
Tonhöhe haben, so muß entweder der Vortragende sich möglichst der
Tonart, den
Harmonien derBegleitung akkommodieren, oder
es ist ein
Widerspruch zwischen den Sprechtönen und der
Musik unvermeidlich. In einzelnenFällen ist indes
das Melodrama doch zu rechtfertigen, wie im »Fidelio« (in der Kerkerszene),
(griech., auchPianograph,Eidomusikon,
Notograph), eine Vorrichtung an
Pianofortes, welche
alles, was auf denselben gespielt wird, in einer mehr oder minder genau entzifferbaren Notierung zu
Papier bringt, so daß
die
Improvisationen, die
man so oft festzuhalten wünscht, damit thatsächlich fixiert werden.
Versuche, einen brauchbaren Melographen
herzustellen, sind in großer Zahl gemacht worden, jedoch hat bisher keiner einen bemerkenswerten Erfolg
gehabt.
(CucumisMeloL.,Melonengurke), aus der
GattungGurke
(CucumisL.), eine einjährige
Pflanze mit liegendem, verzweigtem,
kantigem, rauhhaarigem, zuletzt rundlichem und kahlem
Stengel,
[* 3] fünfeckigen oder buchtig drei- bis siebenlappigen, am
Grund
breit herzförmigen, weich- oder schwachsteifhaarigen, gezahnten Blättern, kurzgestielten, gebüschelten,
gelben
Blüten und kugeligen oder ovalen, glatten, knotigen, netzigen oder rippigen
Früchten, stammt aus
Asien,
[* 4] wird aber in
allen
Weltteilen kultiviert.
Man benutzt und baut sie in
Deutschland
[* 5] gewöhnlich als Mistbeetpflanze; doch kennt man mehrere
Sorten, welche in sehr günstiger
Lage, z. B. an weißen, nach S. gelegenen
Wänden, auch im freien Land reife
Früchte tragen. Man unterscheidet:
Kantalupen, platt, warzig, sehr gewürzhaft (Mai-, Orangen-Kantalupen,
Prescot), Netzmelonen mit dünner, netzförmiger
Schale
(Berliner,
[* 6]
Sarepta,
Pariser), geriefte mit furchiger
Schale (grünfleischige Ananasmelonen, rotfleischige
Moscatello).
Zur
Kultur legt man im
Februar ein warmes
Mistbeet an,
bedeckt es 20
cm hoch mit
Erde, welche verrotteten Kuhmist
enthält, säet, wenn die
Temperatur auf 25° gestiegen ist, pikiert die jungen
Pflanzen und bringt sie später auf ein andres
Beet zu 1-2 in der Mitte jedes
Fensters. Ist das vierte
Blatt
[* 7] gebildet, so schneidet man auf 2
Augen, die sich bildenden
Zweige
wieder auf 2
Augen und die nun sich bildenden
Zweige auf 4
Augen. Die weiblichen
Blüten muß man mit einem
Pinsel befruchten.
Entwickeln sich nun die
Früchte, so schneidet man den
Zweig über der letzten
Frucht auf 3
Blätter weg und läßt später an
jedem
Stock nur 3-5
Früchte. Die schwellenden
Früchte legt man auf ein Brettchen oder einen
Dachziegel.
Melonen werden ihres saftigen, wohlschmeckenden, kühlenden
Fleisches wegen häufig als Dessertfrucht mit
Zucker,
[* 8] auch eingemacht,
genossen. Ein übermäßiger
Genuß bewirkt jedoch leicht
Magendrücken,
Kolik und
Durchfall. Sie enthalten 0,27 Proz.
Zucker,
1,06 eiweißartige
Körper, 1,15 Pektin, 1,07Cellulose, 0,63 mineralische
Stoffe, 95,21 Proz.
Wasser.
Den gewonnenen
Samen
[* 9] läßt man einige Zeit im Fruchtschleim liegen und trocknet ihn dann. Er bleibt 7-8
Jahre keimfähig. Die Wassermelone
(Angurie,
Arbuse, Zitrullengurke, C.Citrullus Sering.)
mit eingeschnittenen, fünflappigen Blättern trägt 10 bis 15 kg schwere
Früchte, welche ein sehr saftiges
Fleisch und rote
oder schwarze
Samen besitzen. Sie ist in
Afrika
[* 10] und
Ostindien
[* 11] heimisch, wird aber jetzt häufig in Unteritalien,
Südfrankreich,
Ungarn,
[* 12] Südrußland,
Nordamerika,
[* 13]
Ägypten
[* 14] angebaut.
Die
Frucht ist hart, glatt, schwarzgrün, mit blaßgrünen und weißlichen
Flecken gezeichnet. Es ist eine der köstlichsten
Früchte des ganzen
Orients. Das äußere
Fleisch ist härtlich, weiß und ungenießbar, das innere weich, rot und
saftig, süß und sehr schmackhaft. Die weißen Wassermelonen werden roh gegessen, die härtern gekocht, auch mit
Mehl
[* 15] vermischt
und als
Brot
[* 16] genossen. Bei uns gelangt die Wassermelone selten zu ihrer Vollkommenheit.
(griech.), s. v. w.
Harmonium, ^[= ziemlich allgemein gebräuchlicher Name für die erst im 19. Jahrh. aufgekommenen orgelartigen ...] auch
Ziehharmonika.
(griech.),
Notendruck mit beweglichen
Lettern. ^[= (lat. litterae, Buchstaben, Typen), die in der Buchdruckerei benutzten, vierseitig prismatischen ...]
daForli, ital.
Maler, geb. 1438 zu
Forli, bildete sich unter dem Einfluß Pieros della
Francesca und war vorzugsweise
als Freskomaler in
Forli,
Rom
[* 19] (unter
Sixtus IV.) und
Urbino thätig.
Sein Fresko: die
Übergabe der vatikanischen
Bibliothek durch
Sixtus IV. an Platina, zwischen 1477 und 1480 gemalt (jetzt auf
Leinwandübertragen in der vatikanischen
Bibliothek), ist in der Art des Piero della
Francesca behandelt. Im J. 1472 schmückte Melozzo da Forli die
Tribüne von
Santi Apostoli in
Rom mit der
HimmelfahrtChristi aus (jetzt zerstückelt im
Quirinal und in der
Sakristei von St.
Peter, wo
sich drei Apostelköpfe und elf Halbfiguren musizierender
Engel, seine schönsten Werke, befinden). Melozzo da Forli war mit dem
Grafen Girolamo
Riario eng befreundet.
Als der
Graf zum
Statthalter von
Forli ernannt wurde (nach 1480), kehrte Melozzo da Forli wahrscheinlich mit ihm dahin zurück. Er starb dort Seine
Bedeutung liegt in der kühnen Anwendung der perspektivischen
Verkürzungen beim
Blick von unten nach
oben,
worin er seiner Zeit weit vorangeschritten war; die
HimmelfahrtChristi gibt davon
Zeugnis. Er war auch ein tüchtiger Kolorist,
und seine
Formen sind voll
Würde, rein in der
Zeichnung und von freier
Bewegung.
eine der neun
Musen
[* 20] (s. d.), Vertreterin der
Tragödie, dargestellt mit der tragischen
Maske
in der
Hand
[* 21] oder auf dem
Scheitel, dazu eine
Keule, wohl auch einen
Kranz von Weinlaub haltend, vereinzelt selbst geharnischt.