Instrumentalbegleitung, sei es innerhalb eines Bühnenstücks, wie im »Egmond«, sei es als selbständiges Kunstwerk, wie z. B.
die Balladen für Deklamation mit Klavierbegleitung. Das ist im allgemeinen eine ästhetisch verwerfliche Zwittergattung, da
nicht einzusehen ist, warum nicht die Rede bis zum Recitativ und weiter gesteigert wird, wo einmal die Stimmung
durch die illustrierende Musik gehoben ist. Da auch die Sprache sich des Stimmorgans bedient und die Sprechtöne eine definierbare
Tonhöhe haben, so muß entweder der Vortragende sich möglichst der Tonart, den Harmonien der Begleitung akkommodieren, oder
es ist ein Widerspruch zwischen den Sprechtönen und der Musik unvermeidlich. In einzelnen Fällen ist indes
das Melodrama doch zu rechtfertigen, wie im »Fidelio« (in der Kerkerszene),
wo es als Steigerung gegenüber dem Gesang erscheint. Das als selbständiges Bühnenstück brachten zuerst J. J. Rousseau (»Pygmalion«)
und Georg Benda (»Ariadne« u. a.) zu Ehren.
(griech., auch Pianograph, Eidomusikon, Notograph), eine Vorrichtung an Pianofortes, welche
alles, was auf denselben gespielt wird, in einer mehr oder minder genau entzifferbaren Notierung zu Papier bringt, so daß
die Improvisationen, die man so oft festzuhalten wünscht, damit thatsächlich fixiert werden.
Versuche, einen brauchbaren Melographen
herzustellen, sind in großer Zahl gemacht worden, jedoch hat bisher keiner einen bemerkenswerten Erfolg
gehabt.
(Cucumis Melo L., Melonengurke), aus der Gattung Gurke (Cucumis L.), eine einjährige Pflanze mit liegendem, verzweigtem,
kantigem, rauhhaarigem, zuletzt rundlichem und kahlem Stengel, fünfeckigen oder buchtig drei- bis siebenlappigen, am Grund
breit herzförmigen, weich- oder schwachsteifhaarigen, gezahnten Blättern, kurzgestielten, gebüschelten,
gelben Blüten und kugeligen oder ovalen, glatten, knotigen, netzigen oder rippigen Früchten, stammt aus Asien, wird aber in
allen Weltteilen kultiviert.
Man benutzt und baut sie in Deutschland gewöhnlich als Mistbeetpflanze; doch kennt man mehrere Sorten, welche in sehr günstiger
Lage, z. B. an weißen, nach S. gelegenen Wänden, auch im freien Land reife Früchte tragen. Man unterscheidet:
Kantalupen, platt, warzig, sehr gewürzhaft (Mai-, Orangen-Kantalupen, Prescot), Netzmelonen mit dünner, netzförmiger Schale
(Berliner, Sarepta, Pariser), geriefte mit furchiger Schale (grünfleischige Ananasmelonen, rotfleischige Moscatello).
Zur Kultur legt man im Februar ein warmes Mistbeet an, bedeckt es 20 cm hoch mit Erde, welche verrotteten Kuhmist
enthält, säet, wenn die Temperatur auf 25° gestiegen ist, pikiert die jungen Pflanzen und bringt sie später auf ein andres
Beet zu 1-2 in der Mitte jedes Fensters. Ist das vierte Blatt gebildet, so schneidet man auf 2 Augen, die sich bildenden Zweige
wieder auf 2 Augen und die nun sich bildenden Zweige auf 4 Augen. Die weiblichen Blüten muß man mit einem
Pinsel befruchten.
Entwickeln sich nun die Früchte, so schneidet man den Zweig über der letzten Frucht auf 3 Blätter weg und läßt später an
jedem Stock nur 3-5 Früchte. Die schwellenden Früchte legt man auf ein Brettchen oder einen Dachziegel.
Melonen werden ihres saftigen, wohlschmeckenden, kühlenden Fleisches wegen häufig als Dessertfrucht mit Zucker, auch eingemacht,
genossen. Ein übermäßiger Genuß bewirkt jedoch leicht
Magendrücken, Kolik und Durchfall. Sie enthalten 0,27 Proz. Zucker,
1,06 eiweißartige Körper, 1,15 Pektin, 1,07 Cellulose, 0,63 mineralische Stoffe, 95,21 Proz. Wasser.
Den gewonnenen Samen läßt man einige Zeit im Fruchtschleim liegen und trocknet ihn dann. Er bleibt 7-8
Jahre keimfähig. Die Wassermelone (Angurie, Arbuse, Zitrullengurke, C. Citrullus Sering.)
mit eingeschnittenen, fünflappigen Blättern trägt 10 bis 15 kg schwere Früchte, welche ein sehr saftiges Fleisch und rote
oder schwarze Samen besitzen. Sie ist in Afrika und Ostindien heimisch, wird aber jetzt häufig in Unteritalien,
Südfrankreich, Ungarn, Südrußland, Nordamerika, Ägypten angebaut.
Die Frucht ist hart, glatt, schwarzgrün, mit blaßgrünen und weißlichen Flecken gezeichnet. Es ist eine der köstlichsten
Früchte des ganzen Orients. Das äußere Fleisch ist härtlich, weiß und ungenießbar, das innere weich, rot und
saftig, süß und sehr schmackhaft. Die weißen Wassermelonen werden roh gegessen, die härtern gekocht, auch mit Mehl vermischt
und als Brot genossen. Bei uns gelangt die Wassermelone selten zu ihrer Vollkommenheit.
Sandinsel mit Leuchtturm im Ligurischen Meer, 6 km vor dem Hafen von Livorno, bekannt durch die Seeschlacht, in
welcher hier die Flotte der Pisaner von den Genuesen 1283 vernichtet wurde.
daForli, ital. Maler, geb. 1438 zu Forli, bildete sich unter dem Einfluß Pieros della Francesca und war vorzugsweise
als Freskomaler in Forli, Rom (unter Sixtus IV.) und Urbino thätig. Sein Fresko: die Übergabe der vatikanischen Bibliothek durch
Sixtus IV. an Platina, zwischen 1477 und 1480 gemalt (jetzt auf Leinwand übertragen in der vatikanischen
Bibliothek), ist in der Art des Piero della Francesca behandelt. Im J. 1472 schmückte Melozzo da Forli die Tribüne von Santi Apostoli in
Rom mit der Himmelfahrt Christi aus (jetzt zerstückelt im Quirinal und in der Sakristei von St. Peter, wo
sich drei Apostelköpfe und elf Halbfiguren musizierender Engel, seine schönsten Werke, befinden). Melozzo da Forli war mit dem Grafen Girolamo
Riario eng befreundet.
Als der Graf zum Statthalter von Forli ernannt wurde (nach 1480), kehrte Melozzo da Forli wahrscheinlich mit ihm dahin zurück. Er starb dort Seine
Bedeutung liegt in der kühnen Anwendung der perspektivischen Verkürzungen beim Blick von unten nach oben,
worin er seiner Zeit weit vorangeschritten war; die Himmelfahrt Christi gibt davon Zeugnis. Er war auch ein tüchtiger Kolorist,
und seine Formen sind voll Würde, rein in der Zeichnung und von freier Bewegung.
eine der neun Musen (s. d.), Vertreterin der Tragödie, dargestellt mit der tragischen Maske
in der Hand oder auf dem Scheitel, dazu eine Keule, wohl auch einen Kranz von Weinlaub haltend, vereinzelt selbst geharnischt.