gehoben wurde und den guten, roten Melniker (s.
Böhmische Weine) hervorbringt. Außerdem wird
Zuckerrüben- und Obstbau, Bierbrauerei,
[* 2] Ölfabrikation und
Schiffahrt betrieben. -
2) Stadt im türk.
Wilajet Salonichi, an einem östlichen Zufluß der
Struma, 400 m ü. M., mit 6000 Einw. (davon zwei
Drittel
Christen), Sitz eines griechischen
Erzbischofs und eines türkischen
Kaimakams.
der später unter dem
Titel: »In den Wäldern« (deutsch, Berl.
1878) fortgesetzt wurde. 1875 ließ er diesem Werk, in welchem die
Sitten der zu den Schismatikern (Raskolniki)
sich zählenden russischen Kaufleute sowie der bäuerlichen
Bevölkerung
[* 4] an der
Wolga geschildert ist, im
Moskauer
»RussischenBoten« einen neuen
Roman von gleicher
Richtung: »Auf den
Bergen«,
[* 5] folgen, den er erst 1881 vollendete. Beide Werke entrollen
ein großartiges volkstümliches Kulturgemälde.
(eigentlich Mello),
Don Francisco
Manuel de, span. Geschichtschreiber und Dichter, geb. zu
Lissabon,
[* 6] trat in die spanische
Armee und diente mit Auszeichnung in
Flandern, wo er bald zum Obersten eines
Regiments ernannt
wurde.
Später wurde dasselbe zur Dämpfung des gegen
Philipp IV. in
Katalonien ausgebrochenen
Aufstandes verwandt und
er selbst beauftragt, die Geschichte dieses
Kriegs zu schreiben. In
Spanien
[* 7] als Anhänger des auf den portugiesischen
Thron
[* 8] erhobenen
HausesBraganza angefeindet, ging er nach
Lissabon, wo man ihn zu diplomatischen
Verhandlungen verwandte.
Von einem mächtigen Feinde des
Mordes an Francisco Cardoso angeklagt, ward er trotz seiner Unschuld verurteilt, neun
Jahre lang eingekerkert und schließlich nach
Brasilien
[* 9] verbannt. Durch die Verwendung des französischen
Hofs zurückgerufen,
lebte er fortan in
Lissabon ausschließlich litterarisch beschäftigt und starb hier Aus seinen historische, politische,
moralische und poetische Gegenstände behandelnden, etwa 100
Bände füllenden Werken, die teils spanisch, teils portugiesisch
geschrieben sind, ist hervorzuheben die ebensowohl durch Genauigkeit wie durch
Eleganz der
Darstellung
und klassische
Sprache
[* 10] ausgezeichnete
»Historiade los movimientos, separacion y guerra de Cataluña en tiempo de Felipe IV«,
die zuerst 1645 zu
Lissabon unter dem
NamenElemente Libertino erschien (am besten hrsg. von Ferrer, Par.
1826-32, 2 Bde.; auch in den »Historiadores
de sucesos particulares«,
Madr. 1851). In seinen unter dem
Titel:
»Las tres musas de Melodino« (Lissab. 1649 u.
Lyon
[* 11] 1665) veröffentlichten
Gedichten, meist satirischen und komischen
Inhalts, scheint Melo sich seinen
FreundQuevedo zum
Muster genommen zu haben.
SalmDyck
(Melonenkaktus,
Schopffackeldistel),
Gattung aus derFamilie der
Kakteen,
[* 12] kugelrunde
oder plattgedrückte
Formen mit erhabenen Längsrippen und sternförmig gruppierten, oft sehr starken
Stacheln. Die meist kleinen,
lebhaft gefärbten
Blüten entwickeln sich
in der
Regel aus einem zottigen Schopf auf dem
Scheitel; die Beerenfrucht ist glatt,
länglich, rot und vielsamig. Der erwähnte Schopf, aus länglichen, dünnen, mitWolle und langen
Borsten
besetzten
Warzen bestehend, hebt sich mit zunehmendem
Alter der
Pflanze mehr und mehr empor und nimmt eine cylindrische oder
stumpf-konische Form an.
Melocáctus communisDec., in
Westindien
[* 13] und im tropischen
Südamerika,
[* 14] ist kugelig oder eiförmig, dunkelgrün,
mit breiten
Furchen und 13-14 tiefen, ziemlich geschärften
Kanten. In derHeimat gewährt sein Saftreichtum
besonders den
Last- und Reittieren eine Erquickung in den wasserarmen Gebieten. Mehrere
Arten werden bei uns wie die übrigen
Kakteen kultiviert. Die süßen
Früchte genießt man als
Obst. S. Tafel
»Kakteen«.
(griech.), die
Folge gegeneinander verständlicher
Töne, wie
Harmonie der Zusammenklang solcher
Töne ist. Das
letzte
Prinzip des Melodischen ist die Veränderung der Tonhöhe nach
oben oder unten (Steigen und
Fallen),
[* 15] und zwar muß man
sich dieselbe dann nicht als eine sprungweise, sondern als eine stetige und allmähliche denken; erst im
Bann der
Harmonik
wird die Tonhöhenveränderung zu einer stufenweisen. Eine mehr naturalistische Melodiebildung bevorzugt
daher chromatische Stimmschritte, welche der stetigen Tonhöhenveränderung am nächsten kommen, und es haben diejenigen
Stimmschritte, welche innerhalb eines guten harmonischen
Satzes die kleinsten sind (die
Halb- und Ganztonschritte), als die
eigentlich melodischen zu gelten, während man die größern
(Terzen,
Quarten,
Quinten etc.) gewöhnlich als harmonische bezeichnet.
Das Steigen der Tonhöhe ist als gesteigerte Lebendigkeit eine
Steigerung, das
Fallen als verminderte Lebendigkeit
eine
Abspannung; die
Bewegung einer Melodie gleicht daher den
Bewegungen der
Seele in
Affekten: die positive
Bewegung (Steigung) entspricht
dem
Sehnen,
Begehren,
Streben,
Wollen, Anstürmen etc., die negative
(Fall) dem Entsagen, Verzagen, der Einkehr
in sich selbst,
Beruhigung. Diese elementaren
Wirkungen haften aber, wie gesagt, an der nackten Tonhöhenveränderung,
wie man sich an der
Wirkung des Sturmgeheuls (oder z. B. den wenig davon verschiedenen chromatischen
Gängen im
»FliegendenHolländer«) klar machen kann; die als wohlgeordnete
Reihe harmonisch gegeneinander verständlicher (abgestufter)
Töne hat
einen Teil jener elementaren
Wirkung eingebüßt gegen die ästhetisch freilich viel höher anzuschlagenden
Verstrickungen der harmonischen Beziehungen (das Melodische ist stilisiert). Ein
Kursus »Melodielehre«, der die
Materie vom
Prinzip aus systematisch entwickelte, existierte zur Zeit an den Musikschulen und in den Lehrbüchern nicht, sondern
(und gewiß nicht ganz ohne
Grund) die
Elemente der Melodielehre werden in derHarmonielehre, die höhern
Stufen in der
Kompositionslehre abgehandelt.
Instrumentalbegleitung, sei es innerhalb eines Bühnenstücks, wie im »Egmond«, sei es als selbständiges Kunstwerk, wie z. B.
die Balladen für Deklamation mit Klavierbegleitung. Das ist im allgemeinen eine ästhetisch verwerfliche Zwittergattung, da
nicht einzusehen ist, warum nicht die Rede bis zum Recitativ und weiter gesteigert wird, wo einmal die Stimmung
durch die illustrierende Musik gehoben ist. Da auch die Sprache sich des Stimmorgans bedient und die Sprechtöne eine definierbare
Tonhöhe haben, so muß entweder der Vortragende sich möglichst der Tonart, den Harmonien derBegleitung akkommodieren, oder
es ist ein Widerspruch zwischen den Sprechtönen und der Musik unvermeidlich. In einzelnen Fällen ist indes
das Melodrama doch zu rechtfertigen, wie im »Fidelio« (in der Kerkerszene),