von
Babenberg, das von
Leopold II. 1089 in ein
Kloster umgewandelt wurde. Dasselbe ist auch wiederholt belagert worden, so namentlich 1683 von
den
Türken, und zeigt noch Reste der ehemaligen Befestigungswerke.
Vgl. Keiblinger, Geschichte des Benediktinerstifts Melk
(Wien
[* 2] 1851-69, 3 Bde.).
(»Stadtkönig«,
Baal von
Tyros), der Nationalgott der Phöniker, ein Gott der
Sonne,
[* 3] in welchem
die wohlthätige und die verderbliche Macht des
Himmels
(Baal und
Moloch) vereinigt erscheinen, der die feindseligen Zeichen
des
Tierkreises überwindet und das
Gestirn von der Sommerglut und der Winterkälte immer wieder zur wohlthuenden
Wirkung zurückführt;
zugleich Schutzgott der
Schiffahrt und
Kolonisation, dem die Bezähmung der wilden
Stämme an fernen
Küsten,
die
Gründung der phönikischen Pflanzstädte, die Einführung von
Ordnung und
Gesetz unter den
Menschen zugeschrieben wird.
Der entweichenden
Astarte
(Mondgöttin) folgt er suchend nach, bis er sie im fernen
Westen findet und sich mit ihr vermählt,
worauf sich die verderbenbringende
Göttin in die milde und lebenspendende
Aschera umwandelt.
Sein von Herodot
bewunderter
Tempel
[* 4] lag
Tyros gegenüber auf einer Felseninsel. Die Griechen nannten ihn
Melikertes.
(spr. -häm),Stadt in der engl.
GrafschaftWilts, am
Avon, mit Fabrikation feiner
Tuche, bedeutenden Viehmärkten,
warmen und kalten
Mineralquellen und (1881) 2178 Einw.
(spr. -āng),Claude, franz.
Maler und Kupferstecher, geb. 1601 zu
Abbeville, war anfangs
Schüler von G.
Vouet
in
Rom,
[* 5] ging dann aber zum Kupferstich über und starb 1688 in
Paris.
[* 6] ist der Erfinder einer eignen
Manier des Kupferstichs;
anfänglich kreuzte er zwar noch seine
Striche, später aber ließ er sie nebeneinander herlaufen.
Berühmt
ist sein Christuskopf, den er mit einer einzigen
Spirale zu stande brachte.
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Osnabrück,
[* 7] an der
Else und der
LinieLöhne-Rheine der Preußischen Staatsbahn, 81 m ü. M.,
hat eine evangelische und eine kath.
Kirche, eine Präparandenanstalt, ein
Amtsgericht, Fleischwaren-,
Kork- und Zigarrenfabrikation, Bierbrauerei,
[* 8] Kunstbleicherei und (1885) 2356 meist evang.
Einwohner.
In der
Nähe (1 km weit) liegt an dem 166½
Hektar großen Sodasee Russanda das Mellence-Russandaseebad,
das gegen skrofulose, gichtische, rheumatische und
Hautkrankheiten
[* 9] benutzt wird.
Gustaf Henrik, schwed. Schriftsteller, geb. zu
Revolax in
Finnland, studierte seit 1821
Theologie in
Upsala
[* 10] und ward 1829 als
Geistlicher in
Stockholm
[* 11] ordiniert. Da seine historische
Novelle »Blomman
påKinnekulle« (1829; deutsch, Stuttg. 1845) Beifall fand, so ließ
er eine
Menge ähnlicher nachfolgen, welche als »Svenska historiska noveller«
gesammelt in mehreren
Auflagen (zuletzt 1874-75, 3 Bde.) erschienen. Auch zahlreiche
andre
Romane hat Mellin verfaßt, von denen verschiedene auch ins Deutsche
[* 12] übersetzt wurden. Sammlungen seiner Gedichte
erschienen 1852 und 1864. Von seinen übrigen Werken ist namentlich seine »Fäderneslandets
historia för fruntimmer« (1836, 3. Aufl. 1844; deutsch als »Geschichte
Schwedens« übersetzt von
Freese, Berl. 1844) zu erwähnen. Seit 1852
Pastor zu Norra Wram in
Schonen, starb er daselbst.
(Honigstein),
[* 13]
Mineral aus der
Ordnung der
Salze mit organischen
Säuren, kristallisiert tetragonal,
findet sich eingewachsen, in kleinen
Gruppen oder
Drusen,
[* 14] auch derb in körnigen
Massen, ist wachsgelb, fettglänzend, halb
durchsichtig bis durchscheinend,
Härte 2-2,5, spez. Gew. 1,5-1,6,
besteht aus mellithsaurer
Thonerde C12Al2O12 + 18H2O und findet sich in
Braunkohle,
seltener in
Steinkohle und
Sandstein, bei
Artern in
Thüringen, Luschitz in
Böhmen,
[* 15] Walchow in
Mähren. Die
Mellithsäure C12H6O12 kann aus dem Mellith abgeschieden und auch durch Behandlung
von
Kohle mit übermangansaurem
Kali in alkalischer
Lösung dargestellt werden; sie bildet farblose
Nadeln,
[* 16] ist leicht löslich
in
Wasser und
Alkohol, schmeckt und reagiert stark sauer und zerfällt beim Erhitzen mit überschüssigem
Ätzkalk in
Kohlensäure und
Benzol.
1) Stadt in
Böhmen, am Einfluß der
Moldau in die
Elbe und an der Elbthalbahn, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dekanatkirche (12. Jahrh.), ein
Schloß, das mehreren Königinnen
Böhmens als
Witwensitz diente (daher die Bezeichnung »königliche Leibgedingstadt«)
und jetzt dem
FürstenLobkowitz gehört, ein altesRathaus, ein Denkmal
KaiserKarls IV. (seit 1878) und
(1880) 2116 Einw., deren Hauptbeschäftigung der Weinbau bildet,
welcher unter
Karl IV. durch Anpflanzung von
Burgunder Reben wesentlich
¶
mehr
gehoben wurde und den guten, roten Melniker (s. Böhmische Weine) hervorbringt. Außerdem wird Zuckerrüben- und Obstbau, Bierbrauerei,
Ölfabrikation und Schiffahrt betrieben. -
2) Stadt im türk. Wilajet Salonichi, an einem östlichen Zufluß der Struma, 400 m ü. M., mit 6000 Einw. (davon zwei
Drittel Christen), Sitz eines griechischen Erzbischofs und eines türkischen Kaimakams.