Vaterstadt, wo er starb. Seine ersten poetischen
Versuche schrieb er in italienischer
Sprache,
[* 2] die spätern in der
Volkssprache
Siziliens, die hauptsächlich ihm ihre
Ausbildung zur Schriftsprache verdankt.
MelisPoesie wurzelt in der
Natur
und der
Sitte des
Landes, und die beiden großen Kulturhälften, in welche
Sizilien
[* 3] zerfällt, die griechische
und italienische, erscheinen in ihm in einer nationalen
Einheit. In seinen bukolischen
Gesängen kommt unter der Einkleidung
in die alten
Mythen das volle
Leben der Wirklichkeit in allen seinen frischen
Zügen zur
Erscheinung; seine
Burleske
»Li Palermitani
in festa« erinnert an Theokrits Syrakusanerinnen beim Adonisfest.
Ein höchst ergötzliches Gedicht unter dem
Titel: »Ditirammu« macht ganz besonders den
Reichtum des sizilischen
Dialekts anschaulich.
In denOden und
Kanzonen erreicht Meli, was
Anmut und
Wohllaut anlangt, fast
Petrarca. Weniger glücklich war
er im
Sonett, seine
Elegien dagegen sind sinnvoll und ansprechend. Seine »Capitoli berneschi«,
satirisch-komische Gedichte, ziehen durch Mannigfaltigkeit und witziges
Spiel der
Phantasie an. Auch als
Epiker versuchte er sich in dem romantischen Gedicht »La fata galante«,
in fünf
Gesängen, und in der heroisch-komischen
Dichtung
»Don Chisciotti e Sanciu Pansa«, in zwölf
Gesängen.
MelisLieder leben
noch heute im
Munde des sizilischen
Volkes. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 8
Bänden
(Palermo
[* 4] 1830-39, 4. Aufl. 1857). Eine vorzügliche deutsche Übersetzung ausgewählter
»Lieder« gab
Gregorovius (2. Aufl., Leipz. 1886),
Gazzino übertrug die Gedichte ins
Italienische
(Turin
[* 5] 1858, 2 Bde.).
Holzpflanzen mit hartem
Holz,
[* 6] meist gefiederten Blättern und regelmäßigen, meist fünfzähligen, zwitterigen
Blüten, deren Staubblätter zu einer langen
Röhre verwachsen und durch Stipularanhängsel ausgezeichnet sind.
(Kolloidbalg), eine
Balggeschwulst mit dickflüssigem, honig- oder leimartigem
Inhalt, entsteht durch Ansammlung
von Hautfett in krankhaft erweiterten
Hautdrüsen.
im griech.
Mythus Sohn des
Athamas und der
Ino, welche sich, von dem rasenden
Athamas verfolgt, mit dem Sohn
ins
Meer stürzte, worauf
Ino als
Leukothea (s. d.) und als
Palämon (s. d.) in hilfreiche Meergottheiten verwandelt und weit
und breit verehrt wurden.
(Mlila), span. Stadt
(Presidio) an der mittelländischen
Küste von
Marokko,
[* 12] 15 km südöstlich vom
KapTres Forcas,
auf einer schmalen
Halbinsel, mit 3000 Einw., lauter
Spanier, darunter viele Deportierte. Die Stadt ist
stark befestigt, der seichte
Hafen wird von den
Kanonen des
Forts beherrscht. ist sehr ungesund, daher
Gouverneur und
Besatzung
häufig wechseln. Es wurde 1496 vom
Herzog von
Medina Sidonia für
Spanien
[* 13] erobert und gegen alle
Angriffe der Marokkaner gehalten.
In der
Nähe plünderten 1852 Rifpiraten die preußischeBriggFlora; eine deshalb vom
PrinzenAdalbert unternommene Rekognoszierung verlief sehr unglücklich. ist wahrscheinlich das Rusadir der
Römer
[* 14] (bei
Ptolemäos Ryssadiron)
und war im 5. Jahrh. Bischofsitz.
Tournef.
(Melilotenklee,
Melote,
Steinklee,
Honigklee),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen, ein- oder zweijährige
Kräuter mit fiederig dreizähligen Blättern, achselständigen, gestielten, vielblütigen Blütentrauben und kugeligen
oder länglichen, unvollkommen aufspringenden, ein- bis viersamigen
Hülsen.
ZehnArten in den gemäßigten und subtropischen
Klimaten der nördlichen Hälfte der
AllenWelt.
Melilotus alba Desr. (Melilotus vulgarisWilld.,
Hanfklee, weißer
Pferde- oder
Steinklee,
Riesenklee, weißes
Mottenkraut), zweijährig, 1-2,5 m hoch,
mit weißen
Blüten in langen, lockern
Trauben, in
Europa
[* 15] und Nordasien, eignet sich zur
Kultur auf dürren, kiesigen
Äckern,
die noch einige
Kraft
[* 16] besitzen und für Kleebau bestimmt werden sollen. Die
Pflanze riecht wie die meisten übrigen
Arten, besonders
nach dem
Trocknen, stark aromatisch infolge eines
Gehalts an Cumarin, welches in der
Pflanze an Melilotsäure
gebunden ist. Eine
Varietät, Melilotus leucanthaKoch
(Riesenklee, Bocharaklee), wurde als Futterkraut an
Stelle der
Luzerne für magern
Boden empfohlen, hat aber den Erwartungen nicht entsprochen.
Melilotus coerulea Desr.
(Käseklee, blauer
Steinklee,
Siebenstundenkraut), ein
Sommergewächs, 30-60
cm hoch, mit weißlichblauen
Blüten in kopfigen
Trauben, stammt wahrscheinlich aus Nordafrika, findet sich aber in einem großen Teil von
Süd- und Mitteleuropa verwildert,
wird in der
Schweiz
[* 17] auch kultiviert und zur Bereitung des grünen Kräuterkäses oder Schabziegerkäses benutzt.
Melilotus officinalisWilld.
(Melilotenklee,
Bisamklee,
Bärenklee), mit gelben
Blüten in ziemlich schlaffen, später verlängerten
Trauben, zweijährig,
findet sich häufig durch ganz
Europa, Nordafrika,
Nordamerika
[* 18] und Nordasien. Das blühende
Kraut riecht
stark honigartig süßlich, schmeckt bitterlich schleimig und ist offizinell. Es dient zur Bereitung des
Melilotenpflasters
und wird auch zur Abhaltung der
Motten
(Mottenkraut) in Kleiderschränke gelegt.
(Malindi), eine zu
Sansibar
[* 19] gehörige Stadt in
Ostafrika, an der Suaheliküste, südlich
von der Sabakimündung, mit etwa 1200 Einw. (darunter 1000 Sklaven), besteht meist aus
Hütten
[* 20] inmitten der
Ruinen der alten,
von Persern gegründeten und von Arabern zu großer
Blüte
[* 21] erhobenen Stadt. Melinde war der erste von
Vasco da Gama berührte
PunktOstafrikas, aber nur eine Steinsäule mit dem
Wappen
[* 22]Portugals zeugt heute von dessen Herrschaft.