(slaw. Mljet, das alte Melita), Insel an der Küste von Dalmatien, zur österreich. Bezirkshauptmannschaft Ragusa [* 3] gehörig, durch den 9 km breiten Kanal [* 4] von Meleda vom Festland (Halbinsel Sabbioncello) getrennt, hat eine Länge von 38 und eine Breite [* 5] von 2-4 km, gebirgigen Boden, 2 Höhlen, mehrere treffliche Hafenbuchten, Wein- und Ölbau und (1880) 1509 Einw. Hauptort ist der Flecken Babinopolje.
(franz.), Handgemenge, Wortstreit.
(spr. -lenjano, früher Marignano), Flecken in der ital. Provinz Mailand, [* 6] am Lambro und an der Eisenbahn von Mailand nach Piacenza, hat Flachsspinnerei, Gerberei, Käsebereitung, lebhaften Handel und (1881) 5438 Einw. ist bekannt durch den Sieg, welchen hier Franz I. von Frankreich 13. und über die Schweizer davontrug, sowie durch ein Gefecht zwischen den Franzosen und den Österreichern
(spr. -gétta-), s. Amomum. ^[= L., Gattung aus der Familie der Zingiberaceen, Pflanzen mit gegliederten, kriechenden Wurzelstöcken ...]
s. Malek. ^[= (arab., "König"), Beiname vieler Herrscher, auch andrer Personen.]
Hans von, Maler der kölnischen Schule, war im ersten Drittel des 16. Jahrh. thätig.
Von ihm ist nur sein Selbstbildnis in der Münchener Pinakothek bekannt.
Elpis, Pseudonym der Schriftstellerin Esperance von Schwartz (s. d.).
Valdez, Don Juan, span. Dichter, geb. zu Ribera del Fresno in der Provinz Estremadura, studierte zu Madrid [* 7] Philosophie, später in Salamanca die Rechte. Hier trat er in einen Kreis [* 8] strebsamer junger Männer ein, welche die spanische Dichtkunst von den französischen Fesseln zu befreien und wieder auf den nationalen Weg zurückzuführen bestrebt waren, und schloß sich besonders an den Führer derselben, Cadahalso, an. Nachdem schon 1780 seine Ekloge »Batilo« von der Akademie gekrönt worden war, ging er nach Madrid, wo er mit Jovellanos bekannt wurde, der ihm eine Professur in Salamanca verschaffte.
Der erste Band [* 9] seiner Gedichte, welcher 1785 erschien, wurde mit Beifall aufgenommen. 1789 erhielt er eine Anstellung am Gerichtshof von Saragossa, [* 10] später bei der Kanzlei von Valladolid, und 1797 wurde er zum Rat am Hofgericht von Madrid ernannt, wo sein Freund Jovellanos damals Minister war. Durch den bald darauf eintretenden Sturz des letztern verlor Melendez nicht nur sein Amt, sondern wurde sogar nach Zamora verbannt. Erst 1802 erhielt er die Erlaubnis zur Rückkehr. Nach dem Einzug der Franzosen schloß er sich offen an die neue Regierung an, zog sich aber dadurch eine Reihe der schwersten Verfolgungen zu und entging einmal nur mit genauer Not dem Tod.
Nach der Vertreibung der Franzosen mußte auch er nach Frankreich flüchten. Er starb in Montpellier [* 11] in sehr dürftigen Umständen. ist epochemachend in der Geschichte der spanischen Dichtkunst. Mit ihm kehrte dieselbe, nach längerer Herrschaft des französischen Geschmacks, wieder auf den alten nationalen Weg zurück, den sie seitdem nicht wieder verlassen hat. Der Name »Restaurador del Parnaso«, den man ihm gegeben, gebührt ihm daher mit vollem Recht. Eine erste Gesamtausgabe seiner Gedichte erschien in 3 Bänden (Vallad. 1797); die vollständigste, von ihm selbst vorbereitet, nach seinem Tod (Madr. 1820, 4 Bde., u. öfter). Eine Auswahl enthalten Wolfs »Floresta de rimas modernas castellanas« (Par. 1837) und die »Biblioteca de autores españoles« (Bd. 63).
Kreisstadt im russ. Gouvernement Wladimir, am Zusammenfluß der Melenka und der Unsha, mit bedeutender Fabrikation in Leinwand, Leder, Talg, Öl, Terpentin, Teer, blühendem Lein- und Getreidehandel und (1884) 6471 Einw. Der sehr industrielle Kreis liefert außer den genannten Gegenständen Eisenwaren, Bastgeflechte, Baumwollenstoffe, Kristall- und Glaswaren;
namentlich zeichnet sich das Kirchdorf Gusj durch seine große Baumwollmanufaktur (jährlicher Produktionswert über 1 Mill. Rubel) und Kristallfabrik aus.
Dachs. ^[= # ( Storr.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Raubtiere und der Familie der Marder ...]
Pseudonym, s. Duveyrier ^[= (spr. düwärĭeh), 1) Anne Honoré Joseph, unter dem Pseudonym bekannter franz. ...] 1).
s. Tertiärformation. ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...] [* 12]
Kreishauptstadt in der ital. Provinz Potenza, am Nordabhang des Monte Vulture auf einem isolierten Lavakegel gelegen, hat Reste eines von Robert Guiscard erbauten Kastells, (1881) 11,765 Einw., welche Wein- und Ölbau betreiben, und ist Sitz eines Bischofs. Die Stadt hat wiederholt durch Erdbeben [* 13] gelitten, insbesondere durch jenes von 1851, wobei auch die alte Kathedrale aus dem 12. Jahrh. einstürzte. - Melfi war einer der wichtigsten festen Platze der Normannen und Hauptort von Apulien. Karl V. schenkte es der Familie Doria. 1528 ward es vom Marschall Lautrec genommen und die Einwohner massakriert.
Giovanni, gefeierter sizil. Dichter, geb. zu Palermo, [* 14] studierte daselbst Medizin, machte sich auch mit der Wolfschen Philosophie bekannt, wandte sich sodann dem Studium der italienischen Klassiker zu, von denen Ariost ihn am meisten fesselte, und lehrte später Chemie in seiner ¶
Vaterstadt, wo er starb. Seine ersten poetischen Versuche schrieb er in italienischer Sprache, [* 16] die spätern in der Volkssprache Siziliens, die hauptsächlich ihm ihre Ausbildung zur Schriftsprache verdankt. Melis Poesie wurzelt in der Natur und der Sitte des Landes, und die beiden großen Kulturhälften, in welche Sizilien [* 17] zerfällt, die griechische und italienische, erscheinen in ihm in einer nationalen Einheit. In seinen bukolischen Gesängen kommt unter der Einkleidung in die alten Mythen das volle Leben der Wirklichkeit in allen seinen frischen Zügen zur Erscheinung; seine Burleske »Li Palermitani in festa« erinnert an Theokrits Syrakusanerinnen beim Adonisfest.
Ein höchst ergötzliches Gedicht unter dem Titel: »Ditirammu« macht ganz besonders den Reichtum des sizilischen Dialekts anschaulich. In den Oden und Kanzonen erreicht Meli, was Anmut und Wohllaut anlangt, fast Petrarca. Weniger glücklich war er im Sonett, seine Elegien dagegen sind sinnvoll und ansprechend. Seine »Capitoli berneschi«, satirisch-komische Gedichte, ziehen durch Mannigfaltigkeit und witziges Spiel der Phantasie an. Auch als Epiker versuchte er sich in dem romantischen Gedicht »La fata galante«, in fünf Gesängen, und in der heroisch-komischen Dichtung »Don Chisciotti e Sanciu Pansa«, in zwölf Gesängen. Melis Lieder leben noch heute im Munde des sizilischen Volkes. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 8 Bänden (Palermo 1830-39, 4. Aufl. 1857). Eine vorzügliche deutsche Übersetzung ausgewählter »Lieder« gab Gregorovius (2. Aufl., Leipz. 1886), Gazzino übertrug die Gedichte ins Italienische (Turin [* 18] 1858, 2 Bde.).