KarlWilhelm,
Schauspieler, geb. zu
Königsberg
[* 2] i. Pr. als Sohn des seiner Zeit bekannten Bassisten
Heinrich Meixner, sollte
Jurist werden, zog es indessen vor, sich der
Bühne zu widmen, und erhielt 1837 beim Hoftheater in
Detmold
[* 3] ein
Engagement für chargierte
Rollen.
[* 4] 1839 kam er nach
Hamburg
[* 5] an das Steinstraßer
Theater,
[* 6] wo er in jugendlich-komischen
Rollen und
Bonvivants vielen Beifall erntete, 1844 nach
Leipzig,
[* 7] wo er zuerst seine hervorragende Begabung für das Charakterfach
zeigte, 1847 an die
Stuttgarter Hofbühne, und seit 1850
ist er Mitglied des
Wiener Burgtheaters. ist ein anerkannter
Meister
in satirisch-komischen
Charakteren: Schmock, Lämmchen, Riccaut, Knifflig, Giboyer,
DoktorWespe etc. gehören
zu seinen besten
Rollen.
Ostern 1847 zum außerordentlichen
Professor befördert, folgte er im
Herbst d. J. einem
Ruf als ordentlicher
Professor der
Rechte
nach
Königsberg. An der politischen
Bewegung von 1848 und 1849 nahm er lebhaften
Anteil und veröffentlichte gegen das Auftreten
der Ultramontanen die umfangreiche
Flugschrift »Die deutsche Kirchenfreiheit und die künftige
katholische
Partei« (Leipz. 1848),
Sein bedeutendstes Werk ist eine aktenmäßige Geschichte der deutschen Konkordatsverhandlungen seit 1815, der
Basis des heutigen
Staatskirchenrechts gegenüber der katholischen
Kirche, unter dem
Titel: »Zur Geschichte der römisch-deutschen
Frage«
(Rost.
1871-74 u. Freib. i. Br. 1885, 3
Tle.). Von seinen übrigen
Arbeiten sind noch hervorzuheben: »Die Konkordatsverhandlungen
Württembergs vom Jahr 1807« (Stuttg. 1859);
(Melkong,Mekiang,
»Mutter der Gewässer«, früher auch
Kambodscha genannt), der größte
Fluß der indochines.
Halbinsel, entspringt wahrscheinlich unter dem 33. oder 34.° nördl.
Br. am Südabhang des
Kuenlün in
Tibet und fließt unter dem
Namen Lantsan oder Kinlong in langem, engem, tief eingeschnittenem
Thal
[* 20] zuerst zwischen
Jantsekiang
und
Salwen durch Osttibet und
Jünnan, durchzieht dann das östliche
Birma,
Siam,
Kambodscha und
Kotschinchina und fällt nach 4500 km
langem
Lauf in zahlreichen
Armen ins Südchinesische
Meer.
Die
Quellen des Mekhong, die man östlich der Stadt Tschamdo, wo sich die beiden Quellflüsse des Mekhong vereinigen,
annimmt, sind noch völlig unbekannt; auf der
Straße von
Bhamo nach
Talifu ist der
Fluß aber bereits mehrere
Male von europäischen
Reisenden auf einer hängenden eisernen
Brücke
[* 21] überschritten worden. Bis zum 20.° südl.
Br. verläuft
er südlich und auf eine große
Strecke ruhig, doch trägt der
Fluß hier nur Fischerbarken. Auf siamesisches Gebiet hinübergetreten,
bricht er sich in zwei rechtwinkeligen
Knieen durch gebirgiges
Terrain hindurch, in denen sein
Bett
[* 22] teilweise mit ungeheuern
Steinmassen erfüllt ist, und setzt erst 5 Längengrade östlich den Südlauf wieder fort.
Die Hauptschwierigkeit für die
Schiffahrt bietet hier die reißende Strömung während der
Monate des
Hochwassers und in der
trocknen
Jahreszeit eine
MengeKlippen.
[* 23]
Dampfschiffe sind bisher nicht über den 14.° hinaufgegangen. Bei der Stadt Pnompenh
spaltet sich der Mekhong in zwei Hauptarme, den östlichen Tiengiang, welcher sich wiederum in
mehrere
Arme teilt, und den westlichen Hangiang, der mit zahlreichen Nebenarmen die durch die Anschwemmungen des
Stroms entstandene
Halbinsel bis zum
KapKambodscha durchzieht.
Das ganze französische
Kotschinchina ist mit Ausnahme der nordöstlichen
Hügel und einiger inselartiger
Kuppen eine
Schöpfung
des Mekhong. Am Beginn des
Delta
[* 24] unterhält derFluß eine eigentümliche
Verbindung mit dem
GroßenSee oder Tonlesap,
welcher sich zur Zeit des
Hochwassers füllt und beim
Fallen
[* 25] des
Flusses sein
Wasser wieder an diesen zurückgibt. Derselbe ist
sehr fischreich; an 30,000
Fischer versammeln sich jährlich an seinen
Ufern, um die reiche
Ernte
[* 26] einzuheimsen. Man hatte früher
inFrankreich die
Hoffnung, das südwestliche
China
[* 27] auf dem Mekhong zu erreichen, eine 1866 ausgesandte Expedition
bewies das Irrige dieser
Annahme. Dieser
Entdeckung folgte bald die Besetzung
Tongkings, dessen Hauptfluß zur Erreichung des
angestrebten
Ziels sich so günstig erwies.
Vgl. Postel,Sur les bords du Mé-Khong (Par. 1884).
(span. Mequinez, arab.
Miknâs), Stadt in
Marokko,
[* 28] 52 km südwestlich von
Fes, 500 m ü. M., die Sommerresidenz
des
Sultans, mit einer Einwohnerzahl von
ca. 30,000
Seelen, liegt am Abhang eines
Bergs inmitten von Olivenhainen, wird von einer
hohen, von christlichen Gefangenen erbauten, jetzt aber verfallenen
Mauer umgeben und besteht aus der
Kasbah mit dem
Palast des
Sultans, der zum Teil mit italienischen Marmorsäulen geschmückt ist, aber gleichfalls verfällt,
großen
Gärten und einem
Gestüt des
Sultans, der eigentlichen Stadt mit vielen
Moscheen und
Bazaren und dem hier weit und luftig
gebauten Judenviertel. ist mit
Fes durch die beste
Straße des
Reichs verbunden. Die Einwohner sind äußerst
fanatisch; in Mekines entstand die
Sekte der Sauijah, und alle sieben Jahre machen diese eine
Wallfahrt hierher. Im 10. Jahrh. von
dem Berberstamm der Miknasa erbaut, wurde Mekines unter
Sultan Mulei
Ismail zu
¶
mehr
einer der vier Residenzen des Reichs sowie zur Begräbnisstätte der Dynastie bestimmt.