Medzibor,
Stadt, s. Neumittelwalde. ^[= (früher ), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Polnisch-Wartenberg, hat ...]
Stadt, s. Neumittelwalde. ^[= (früher ), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Polnisch-Wartenberg, hat ...]
das alte, leichtere, an die Geest angrenzende Marschland.
(Weltmeer, Ozean, hierzu die Karte »Meeresströmungen [* 2] etc.«), [* 3]
die ganze zusammenhängende Wassermasse, welche den größten Teil der Erdoberfläche bedeckt. Man teilt dasselbe ein in fünf Ozeane, nämlich:
1) das Südliche Eismeer südlich vom südlichen Polarkreis, 2) das Nördliche Eismeer nördlich vom nördlichen Polarkreis, 3) den Atlantischen Ozean zwischen dem Meridian des Kaps der Guten Hoffnung und dem des Kap Horn.
4) den Stillen Ozean zwischen dem Meridian des Kap Horn und dem des Kap Leeuwin, 5) den Indischen Ozean zwischen den Meridianen von Kap Leeuwin und Kap der Guten Hoffnung. Diese Einteilung ist nach dem Vorgang der Londoner Geographischen Gesellschaft (1845) immer allgemeiner angenommen und für Seekarten und ozeanographische Publikationen offiziell eingeführt. Nach vorläufigen Berechnungen kann das Areal der Meeresfläche zu 6,793,000 QM. angenommen werden. Da das Gesamtareal der Erdoberfläche 9,261,000 QM. beträgt, so ist das Flächenverhältnis von Meer zu Land etwa 2,76:1. Noch auffallender gestaltet sich der Gegensatz zwischen und Festland, wenn man auch die größte und die mittlere Tiefe der größten und der mittlern Höhe gegenüberstellt.
Während nämlich die größte Tiefe 8513 m der größten Höhe 8840 m nahezu gleichkommt, beträgt die mittlere Tiefe 3320 m, die mittlere Höhe vielleicht 440 m. So ungenau die beiden letztern Zahlen auch noch sind, so geben sie doch ein anschauliches Bild für die Gegensätze in den räumlichen Verhältnissen des Meers und der Kontinente. Dieselben Kräfte, welche durch Abschwemmung die Umrisse der höchsten Erhebungen schärfer und rauher gestalten, ebnen die Meerestiefen immer mehr und gestalten das Becken des Weltmeers zur Tiefebene, aus welcher die Kontinente als gewaltige Plateaugebirge emporsteigen.
Die Meerestiefen sind erst seit wenigen Jahrzehnten zum Gegenstand erfolgreicher Forschungen gemacht. Im J. 1838 betrug die größte bekannte Tiefe 2200 m. Die großen Tiefen, welche man kurz nachher fand, haben sich in neuerer Zeit als irrig erwiesen. Erst als das praktische Bedürfnis sich geltend machte und für Legung transozeanischer Telegraphenleitungen die Untersuchung des Meeresgrundes erforderlich wurde, bildete sich die Technik auf diesem Gebiet aus (s. Tiefenmessung). [* 4] Über die Tiefenverhältnisse findet man bei den einzelnen Ozeanen Spezielleres angeführt. Die größten Tiefen, welche man bis zum Jahr 1887 zuverlässig festgestellt hat, enthält folgende Tabelle:
Meeresteil | Ort der Lotung Breite | Länge | Größte Tiefe Meter | Gefunden von | im Jahr |
---|---|---|---|---|---|
Nordatlantischer Ozean | 19° 39' Nord | 66° 26' West | 8341 | Brownson | 1883 |
Südatlantischer Ozean | 19° 55' Süd | 24° 20' West | 6006 | Schley | 1878 |
Nordsee | bei Nörstrand (Norwegen) | 687 | Hoffmann | 1872 | |
Ostsee | nordwestlich von Gotland | 325 | Hoffmann | 1871 | |
Mittelländisches Meer | 35° 5' Nord | 18° 8' Ost | 3968 | Spratt | 1865 |
Golf von Mexiko | 25° 8' Nord | 87° 18' West | 3875 | Sigsbee | 1878 |
Karibisches Meer | 20 Seemeilen südl. von Grand Cayman | 6270 | Bartlett | 1880 | |
Nördlicher Stiller Ozean | 44° 55' Nord | 152° 26' Ost | 8513 | Belknap | 1874 |
Südlicher Stiller Ozean | 11° 51' Süd | 78° 54' West | 6160 | Belknap | 1881 |
Chinasee | 17° 54' Nord | 117° 14' Ost | 3840 | Thomson | 1875 |
Zwischen Japan u. Admiralitätsinseln | 11° 24' Nord | 143° 16' Ost | 8367 | Thomson | 1875 |
Sulu- oder Mindorosee | 8° 32' Nord | 121° 55' Ost | 4663 | Nares | 1874 |
Celebessee | 5° 42' Nord | 123° 34' Ost | 4755 | Nares | 1874 |
Bandasee | 5° 24' Süd | 130° 37' Ost | 5120 | Nares | 1874 |
Melanesien oder Korallensee | 16° 47' Süd | 165° 20' Ost | 4850 | Nares | 1874 |
Indischer Ozean | 16° 11' Süd | 117° 32' Ost | 5523 | v. Schleinitz | 1875 |
Nördliches Polarmeer | 78° 5' Nord | 2° 30' West | 4846 | v. Otter | 1868 |
Die Grundbeschaffenheit der Ozeane ist abhängig von der Nähe des Landes einerseits und von der Meerestiefe anderseits. In Entfernungen bis zu 150 Seemeilen von der Küste und in mäßigen Tiefen (im Atlantischen Ozean bis etwa 750 m) kann man Festland-Abschwemmungen als charakteristische Beschaffenheit des Grundes annehmen. Außerhalb dieser Küstenzone herrschen die organischen Reste in dem Tiefseeschlamm vor. Am weitesten über alle Meere verbreitet und den Boden des größten Teils des Nordatlantischen Ozeans bedeckend ist der Globigerinenschlamm, ein Kalkschlamm, welcher aus den kalkigen Resten vieler Foraminiferen (Wurzelfüßer) besteht, unter denen die Globigerinen die zahlreichsten sind.
Seiner Zusammensetzung nach läßt sich der Globigerinenschlamm oft nicht von der Kreide [* 5] unterscheiden, und man nimmt an, daß sich die letztere unter ähnlichen Bedingungen gebildet hat. Die Foraminiferen leben in der Nähe der Meeresoberfläche in großer Menge, ihre zarten Reste sinken nach dem Absterben äußerst langsam in die Tiefe hinab. Auf dem Weg dahin wird der kohlensaure Kalk durch die freie Kohlensäure im M. angegriffen und mehr und mehr aufgelöst. So erklärt es sich, daß in größern Tiefen immer weniger Kalkschlamm zum Niederschlag gelangt und derselbe in Tiefen über 3700 m aufhört, einen wesentlichen Bestandteil des Tiefseeschlammes zu bilden. In größern Tiefen herrschen roter Thon und vulkanischer Detritus vor, ersterer vermutlich aus unlöslichem Rückstand der organischen Reste und feinstem von Winden [* 6] und Strömungen über die Meeresfläche verteilten unorganischen Staub herrührend, letzterer das Produkt von Eruptionen, welche in der Nähe der Küste oder unterseeisch stattgehabt haben. Außer diesen drei Hauptklassen der Grundbeschaffenheit sind noch die organischen Ablagerungen des Diatomeen- und Radiolarienschlammes zu erwähnen, welche aus Kieselzellen und -Schalen bestehen, die, schwerer zersetzlich als Kalk, in größere Tiefen gelangen. Wegen ihrer geringern Verbreitung sind indessen nur beschränkte Gebiete des Meeresbodens durch ihr Vorherrschen charakterisiert.
Die Frage nach dem Ursprung des Salzgehalts des Meers ist hier nur so weit zu berühren, als die Aufrechterhaltung der bestehenden ¶
Aequatorial-Maßstab = 1:100.000.000
Die kleinen Zahlen (1358) geben die Tieflothungen in Metern an, der Punkt dabei bezeichnet den Ort der Lothung.
Die grossen Zahlen (16,8°) im Atlantischen Ocean geben die Temperatur der Oberfläche in der betreffenden Breitenzone in Graden nach Celsius an.
Zusammensetzung darunter verstanden wird. Die Flüsse [* 9] führen dem Meer die Salze in etwa folgender Zusammensetzung zu: Carbonate 80, Sulfate 13, Chloride 7. Das Salz [* 10] des Meers dagegen enthält sehr konstant: Carbonate 0,21, Sulfate 10,34, Chloride 89,45. Man nimmt an, daß im Meerwasser befindliche von Fäulnisprozessen herrührende Schwefelsäure [* 11] den zugeführten kohlensauren Kalk in schwefelsauren Kalk (Gips) [* 12] verwandelt, aus welchem durch organische Prozesse wieder der kohlensaure Kalk der Schalen und Skelette der Seetiere hervorgeht. Das Meerwasser enthält nach Forchhammer 27 Elemente gelöst, zu denen später noch mehrere gefunden sind. Wahrscheinlich sind alle Stoffe vertreten. Die meisten dieser Elemente sind nur in kleinen Mengen in Seepflanzen oder in dem Kesselstein der Dampfschiffe gefunden worden.
In größerer Menge finden sich die Hauptbestandteile des Seesalzes: Chlor, Schwefelsäure, Kalk, Magnesia und Natron, welche untereinander und zum Gesamtsalzgehalt überall im Weltmeer in merkwürdig gleichbleibendem Mischungsverhältnis angetroffen sind. Der Salzgehalt wiederum steht zu dem spezifischen Gewicht des Meerwassers in sehr konstantem Verhältnis, sobald man das letztere auf eine bestimmte Temperatur bezieht. Diese Verhältnisse geben zwei einfache Methoden an die Hand, [* 13] den Salzgehalt des Seewassers zu bestimmen: eine chemische und eine physikalische.
Bei der erstern bestimmt man den Salzgehalt aus der Menge des Chlors, welche aus einem gewissen Quantum Seewasser mit Hilfe einer Silberlösung niedergeschlagen werden kann (Titriermethode). Der sehr konstante Koeffizient Salzgehalt / Chlorgehalt (1,81) ergibt dann ohne weiteres das Resultat. Bei der zweiten Methode bestimmt man das spezifische Gewicht des Seewassers mittels eines Aräometers, reduziert dasselbe auf eine konventionelle Temperatur (gewöhnlich 17,5° C.) und hat dann den Koeffizienten Salzmenge / (spezifisches Gewicht-1) (131,9) anzuwenden. Folgende Tabelle enthält für verschiedene Meeresgebiete den Salzgehalt für 1000 Teile Seewasser und das Mischungsverhältnis der Hauptbestandteile auf Chlor = 100 berechnet sowie den sich daraus ergebenden Chlorkoeffizienten und das spezifische Gewicht reduziert auf 17,5° C. (nach den Untersuchungen Forchhammers):
Salzgehalt | Schwefelsäure | Kalk | Magnesia | Chlorkoeffizient | Spezifisches Gewicht | |
---|---|---|---|---|---|---|
1) Atlantischer Ozean, 0-30° nördl. Br. | 36,253 | 11.75 | 2.98 | 11.11 | 1,810 | 1.0277 |
2) 30° nördl. Br. bis Nordspitz-Schottland-Neufundland | 35,932 | 12.05 | 3.07 | 11.10 | 1,812 | 1.0274 |
3) Nördlich davon | 35,391 | 11.80 | 2.97 | 11.03 | 1,808 | 1.0270 |
4) Baffinsbai und Davisstraße | 33,281 | 12.01 | 2.77 | 11.23 | 1,811 | 1.0254 |
5) Nordsee und Skagerrak | 32,823 | 12.09 | 2.86 | 11.25 | 1,816 | 1.0258 |
6) Kattegat und Sund | 16,230 | 11.94 | 3.29 | 10.86 | 1,814 | 1.0124 |
7) Ostsee | 4,931 | 12.73 | 3.64 | 11.94 | 1,835 | 1.0038 |
8) Schwarzes Meer | 18,146 | 11.71 | 4.22 | 12.64 | 1,821 | 1.0138 |
9) Mittelmeer (Kreta) | 37,936 | 11.82 | 3.08 | 10.90 | 1,816 | 1.0289 |
10) Straße von Gibraltar | 36,391 | 11.42 | 2.82 | 10.12 | 1,805 | 1.0278 |
11) Atlantischer Ozean, 0-30° südl. Br. | 36,553 | 12.03 | 2.91 | 10.96 | 1,814 | 1.0279 |
12) 30° südl. Br. bis Kap Horn und Kap der Guten Hoffnung | 35,038 | 11.94 | 2.87 | 10.15 | 1,809 | 1.0267 |
13) Indischer Ozean | 33,868 | 12.04 | 2.98 | 11.01 | 1,814 | 1.0259 |
14) Nördlicher Stiller Ozean | 35,219 | 11.67 | 2.93 | 11.06 | 1,807 | 1.0269 |
15) Südpolarregion | 28,565 | 11.65 | 3.16 | 10.99 | 1,814 | 1.0218 |
Aus der sich hieraus ergebenden gleichmäßigen Zusammensetzung der gelösten Substanzen im M. muß man auf eine fortwährend vor sich gehende innige Durchmischung des Meerwassers schließen. Der Salzgehalt wird vermehrt durch Verdunstung und Eisbildung, vermindert durch Niederschläge und Eisschmelze und lokal durch Süßwasserzuflüsse. Infolgedessen ist die horizontale Verteilung des Salzgehalts am Boden sehr gleichmäßig, an der Oberfläche schwankend. Im allgemeinen findet sich die größte Salzmenge an der Oberfläche, abnehmend bis 1500-1800 m, dann sehr langsam nach unten hin zunehmend, aber am Boden nicht den Betrag der Oberfläche erreichend.
Wegen der dort herrschenden niedrigen Temperatur bleibt das Wasser unten natürlich immer absolut am schwersten. Abgesehen von den geschlossenen Meeresteilen, findet sich das salzigste Oberflächenwasser in den Gebieten trockner Winde, [* 14] den Passaten, im Gegensatz zu den Regionen der äquatorialen Regen und der feuchten Monsune; doch ist die Verteilung nicht durchaus hiernach geordnet. Besonders hervorzuheben ist das ausgedehnte Gebiet schweren Wassers im Nordatlantischen Ozean, herrührend von den aus den salzigen Binnenmeeren (Karibisches Meer, Mittelländisches Meer) austretenden Strömungen (dem Golfstrom und dem Unterstrom der Straße von Gibraltar). [* 15]
Für den nördlichen Stillen Ozean bringen die Strömungen aus dem niederschlagreichen Monsungebiet umgekehrt Verdünnung, so daß sich beispielsweise beobachten ließ im Nordatlantischen Ozean in 26° 21' nördl. Br. und 33° 37' westl. L. spez. Gew. 1,0272, im nördlichen Stillen Ozean in 30° 22' nördl. Br. und 154° 56' westl. L. spez. Gew. 1,0255. Die im Seewasser enthaltene Luft ist anders zusammengesetzt als die Luft der Atmosphäre, weil Sauerstoff und Stickstoff in verschiedener Menge absorbiert werden.
Die Atmosphäre enthält 20,9 Sauerstoff, 79,1 Stickstoff, die Luft im Seewasser dagegen 34,9 Sauerstoff und 65,1 Stickstoff. Warmes Seewasser enthält weniger Luft als kaltes. Es werden absorbiert (nach Tornöe) Stickstoff 14,4-0,23 t, Sauerstoff 7,79-0,2 t + 0,005 t2. Erfahrungsmäßig findet sich das Seewasser mit Stickstoff sehr vollständig gesättigt, dagegen zeigt sich namentlich in der Tiefe Mangel an Sauerstoff, welcher durch Oxydation und Tierleben beständig verbraucht wird. Je länger das Wasser in der Tiefe, desto ärmer ist es an Sauerstoff.
Armut an Stickstoff dagegen deutet darauf hin, daß solches Wasser in warmen Gegenden mit der Oberfläche kommuniziert hat. Die Analyse der im Tiefenwasser enthaltenen Luft bietet dadurch ein Mittel, auf die unterseeische Zirkulation zu schließen. Das Meerwasser ist viel reicher an Kohlensäure als süßes Wasser (1 Lit. Nordseewasser enthält 50 ccm Kohlensäure). Der Kohlensäuregehalt nimmt mit der Tiefe zu, er steigt und fällt mit der Salzmenge. Die speziellen Untersuchungen auf diesem Gebiet lassen noch keine allgemein gültigen Resultate angeben. ¶