Choathras etc. Der Hauptfluß hieß Amardos (Sefid
Rud). Berühmt waren die trefflichen
Pferde
[* 2] Mediens; im Nisäischen Gefilde
befanden sich die großen königlichen
Stutereien. Die Einwohner des
Landes
(Meder), indogermanischen
Stammes und der
Lehre
[* 3]
Zoroasters
zugethan, hießen nach Herodot ursprünglich
Arier; sie fanden bei ihrem Eindringen schon ein fremdes
Volk vor,
dem wahrscheinlich die spätern
Kasten der Parätakä, Struchates und Busä angehörten, während die Arizantoi (Adligen),
die
Mager
(Priester) und Budioi
(Landbauer) arischen
Stammes waren.
Sie waren in früherer Zeit tapfere
Krieger, besonders gute
Bogenschützen, arteten aber bei zunehmender
Kultur aus und gaben
sich großer Weichlichkeit und Üppigkeit hin. Das Land zerfiel in das südliche oder eigentliche Medien, gewöhnlich
Großmedien genannt (mit dem Gebiet der Sagartier und den
Landschaften Kambadene, Parätakene, Choarene und Komisene), und
den nördlichen Teil,
Atropatene (mit den Gebieten der Kadusier am
KaspischenMeer, der Anariaker, Geler,
Marder,
[* 4] Margasier und
Matianer). Die bedeutendsten
Orte in Großmedien waren:Ekbatana (jetzt
Hamadan),
Rhagä, die frühere Hauptstadt,
Aspadana
(Ispahan) und das durch seine große
Dareios-Inschrift berühmte Bagistane;
in
Atropatene: Gazaka, Praaspa oder
Vera.
In römischer Zeit war der
Name Medien auf
Atropatene allein beschränkt, Großmedien war damals eine
Provinz des Partherreichs.
- Die
Meder wurden nach hartnäckigen
Kämpfen von den assyrischen
KönigenSalmanassar II. (859-823
v. Chr.)
und Binninar III. (810-781), dauernd aber erst von
Tiglath Pilesar II. (745-727) unterworfen. 715 wurde ein
Aufstand der
Meder
unter Dajauku (Dejokes) von
Sargon unterdrückt, Dajauku gefangen weggeführt;
die
Erzählung des Herodot von der
Befreiung
Mediens von der assyrischen Herrschaft, seiner Vereinigung durch Dejokes und der
ErbauungEkbatanas als
Königsitz ist also
Sage. Um 640 vereinigte
Phraortes die
Stämme der
Meder und begann von neuem den
Kampf gegen das
Joch der Assyrer,
unterlag aber dem König Assurbanipal und fand seinen
Tod.
Erst seinem Sohn
Kyaxares gelang es, nachdem er sich 620 von den
inAsien
[* 5] eingefallenen
Skythen befreit, die durch diese erschütterte Macht des assyrischen
Reichs zu brechen
und im
Bund mit
Babylonien 606
Ninive zu erobern. Er begründete das medische
Reich, das die
Völker von
Iran,
Armenien,
Assyrien
und
Elam
(Susiana) umfaßte. Ihm folgte 593 sein Sohn
Astyages, welcher 558 von den Persern unter
Kyros gestürzt
wurde; die
Meder wurden jetzt den Persern unterthan, so daß von nun an die Geschichte Mediens mit der von
Persien
[* 6] verknüpft
ist.
Stadt in der arab.
LandschaftHidschas, Sitz eines türkischen
Paschas,
liegt etwa 1000 m hoch auf der weiten
Hochebene, welche Zentralarabien bildet, und ist für die
Bekenner
des
Islam als Wallfahrtsort von großer Bedeutung. Die Stadt besteht aus drei Abteilungen: dem
Fort, der eigentlichen Stadt
und der noch größern Vorstadt. Die eigentliche Stadt ist mit
Mauern umgeben und hat 30
Türme und 4
Thore; dieStraßen
sind düster und eng und nur an einigen
Stellen gepflastert, die
Häuser aber gut gebaut und meist zwei
Stockwerke hoch.
Medinas
Ruhm ist die
Moschee, welche angeblich das
Grab des
Propheten birgt. Dieselbe heißt
Mesdschid en Nebi oder El Haram (die
»Unverletzliche«),
und ihr Besuch gilt für die Mekkapilger zwar nicht als religiöse
Pflicht, aber als
verdienstlich. Jeder
Pilger ist verpflichtet, solange er in Medina verweilt, in der
Moschee des
Propheten täglich fünfmal zu beten
und sich religiösen Betrachtungen hinzugeben. Die
Moschee ist ungefähr 136 m lang und 110 m breit, hat einen großen, von
Galerien umschlossenen Hofraum, viele Säulengänge und 5
Minarets.
Nahe der südöstlichen
Ecke befindet
sich das
GrabMohammeds, eingeschlossen von einem eisernen, grün angestrichenen Filigrangitter, das mit
Inschriften von gelber
Bronze
[* 8] durchflochten ist.
Rings um das eigentliche
Grabmal zieht sich ein Vorhang von reichem Seidenstoff, zwischen welchem und dem
Gitter ein schmaler
Raum zum Herumgehen bleibt. Der Vorhang soll ein viereckiges
Mauerwerk von schwarzen
Steinen verhüllen,
welches von zwei
Säulen
[* 9] getragen wird und in seinem Innern angeblich den weißen Marmorsarg mit
MohammedsLeichnam enthält.
Die bedeutenden Weihgeschenke reicher
Pilger wurden im
Lauf der Zeit von den
Tempeldienern und
Ulemas, zuletzt von den
Wahabiten
entwendet.
Das Ganze ist mit einer schönen, hohen
Kuppel überdeckt, welche weit über die andern
Kuppeln der
Moschee
hinausragt.
Nahe beim Vorhang, noch innerhalb des
Gitters befindet sich das angebliche
Grab der Fatime, der Tochter
Mohammeds
und
GattinAlis; ferner die
GräberAbu Bekrs und
Omars, der ersten Nachfolger
Mohammeds, und ein leeres
Grab
für Isa ebn
Mirjam
(»Jesus, Sohn der
Maria«). Eine hölzerne Scheidewand, 2½ m
hoch und reich mit
Arabesken bemalt, läuft von der
westlichen Seite des Gitterwerks quer durch die
Moschee bis zu dem
Thor derselben,
Bab el Salam, so daß zwischen ihr und der
südlichen
Mauer ein
Raum von etwa 8 m
Breite
[* 10] bleibt.
Diese Scheidewand ist dazu bestimmt, die heiligste
Stelle der
Moschee, El Rodha
(»Garten«),
[* 11]
den Teil der südlichen
Kolonnade
nördlich von der Scheidewand und zunächst der Grabeseinfassung, dem Zutritt der
Pilger zu verschließen. An dem
Bau dieser
Moschee soll
Mohammed selbst mit gearbeitet haben, aber seitdem ist sie fünfmal erneuert worden. Das gegenwärtige
Gebäude wurde mit Ausnahme der Anbaue und Ausbesserungen 1484
n. Chr. aufgeführt. Außer dieser Hauptmoschee hat Medina noch 14 andre.
In der
Nähe der Stadt ist die
Moschee von Kubo, die älteste des
Islam, von
Mohammed selbst gegründet. Vom
Friedhof El Bakia
erstreckt sich nach
S. hin ein langer
Saum von
Palmen,
[* 12] die in der
Welt des
Islam als
»Bäume von Medina« berühmt
sind. Die
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