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Handschriften zu den bedeutendsten Europas. 1806 nahm die Kongregation den Titel Akademie an und ernannte sogar Nichtkatholiken zu Ehrenmitgliedern.
Vgl. Langlois, Le [* 2] couvent arménien de l'île Saint-Lazare de Venise (Par. 1863).
Handschriften zu den bedeutendsten Europas. 1806 nahm die Kongregation den Titel Akademie an und ernannte sogar Nichtkatholiken zu Ehrenmitgliedern.
Vgl. Langlois, Le [* 2] couvent arménien de l'île Saint-Lazare de Venise (Par. 1863).
Mechrenga,
Fluß im nördlichen Rußland, entspringt aus dem See Sharowyi im Gouvernement Olonez, durchströmt die ungeheuern Waldungen des Gouvernements Archangel und ergießt sich rechts in die Emza (System der Dwina);
255 km lang.
(Mechthildis, alte Form für Mathilde), Name von Nonnen:
1) Mechthild von Magdeburg, [* 3] eine Beghine, die in das Cistercienserkloster Helfta bei Eisleben [* 4] trat (1265) und hier eine apokalyptisch-mystische Schrift »Das fließende Licht [* 5] der Gottheit« (hrsg. von Gall Morel: »Offenbarung der Schwester Mechthild«, Regensb. 1869) verfaßte; starb 1277. Neuere Forscher identifizieren sie mit der Matelda Dantes (»Purgatorio«, Ges. 28 und 33), der ihre Offenbarungen benutzt haben soll.
Vgl. Preger, Dantes Matelda (Münch. 1873). -
2) Mechthild von Hackeborn gehörte wie ihre jüngere Schwester, Gertrud (s. d. 2),
dem Kloster Helfta an, wo sie 1310 starb. Ihre Visionen zeichneten ihre Freundinnen auf unter dem Namen: »Liber spiritualis gratiae«.
Vgl. Strauch, Kleine Beiträge zur Geschichte der deutschen Mystik (in der »Zeitschrift für deutsches Altertum«, Bd. 27). -
3) Gräfin von Andechs, Äbtissin des Klosters Diessen in Bayern, [* 6] reformierte auf bischöflichen Befehl das Kloster Edelstetten und starb 1160.
(hebr.), Wort der Gaunersprache, etwa s. v. w. fertig, ruiniert, bankrott.
1) Johann Friedrich, der jüngere, Mediziner, geb. zu Halle, [* 7] der Sohn von Philipp Friedrich Theodor Meckel (geb. gest. als Professor der Chirurgie und Entbindungskunst in Halle) und der Enkel von Johann Friedrich Meckel (geb. gest. in Berlin, [* 8] schrieb: »De quinto pare nervorum cerebri«, Götting. 1778), studierte zu Halle, Göttingen, [* 9] Würzburg [* 10] und Wien, [* 11] ging dann nach Italien [* 12] und Paris, [* 13] wurde 1806 in Halle Professor der Chirurgie, bald aber der Anatomie und Physiologie.
Zur Vervollständigung des von seinem Großvater ererbten anatomischen Museums bereiste er mehrfach die Schweiz, [* 14] Frankreich und England. Er starb in Halle. Er lieferte eine Übersetzung von Cuviers »Vergleichender Anatomie« (Leipz. 1809-10, 4 Bde.) mit sehr wichtigen Bemerkungen und schrieb: »De conditionibus cordis abnormibus« (Halle 1802);
»Beiträge zur vergleichenden Anatomie« (Leipz. 1809-13, 2 Bde.);
»Handbuch der pathologischen Anatomie« (das. 1812-18, 3 Bde.);
»Handbuch der menschlichen Anatomie« (Halle 1815 bis 1820, 4 Bde.);
»System der vergleichenden Anatomie« (das. 1821-33, 6 Bde.);
»Tabulae anatomico-pathologicae« (Leipz. 1817-26, 4 Hefte);
»Descriptio monstrorum nonnullorum« (das. 1826, mit Kupfern).
2) Klemens Wilhelm Jakob, Militärschriftsteller, geb. zu Köln, [* 15] trat 1860 in die preußische Armee, machte den Feldzug 1866 als Sekondeleutnant mit, besuchte die Kriegsakademie und erhielt für hervorragende Leistungen einen Ehrendegen. Bei Wörth [* 16] verwundet, wurde er nach dem Krieg 1870/71 Lehrer an der Kriegsschule in Hannover, [* 17] 1873 Hauptmann und 1876 in den Großen Generalstab versetzt. Seit 1877 ist er Lehrer an der Kriegsakademie und wurde 1881 zum Major ernannt. Er schrieb neben einigen Studien über das Kriegsspiel: »Lehrbuch der Taktik« (zugleich als 6. Aufl. der Taktik von Perizonius, Berl. 1874-76, 2 Tle.; 2. Aufl. 1883 ff.),
»Elemente der Taktik« (2. Aufl., das. 1883) und gab einen »Übungsplan für den Unterricht in der Taktik« (das. 1874) sowie die 2. Auflage von Bronsart v. Schellendorffs Werk »Der Dienst des Generalstabs« (das. 1884) heraus.
Israel van, Goldschmied und Kupferstecher, geboren zu Bocholt, war dort 1482 für die Stadt thätig und starb daselbst. Meckenen hat eine große Anzahl Stiche, gegen 270, geliefert. Es sind teils Kopien nach Schongauer, Dürer und Hans Holbein [* 18] dem ältern, teils derb aufgefaßte Genrebilder und spätgotische Ornamente, [* 19] welche, ohne künstlerischen Wert, nur für die Geschichte der Kupferstecherkunst von Interesse sind.
[* 20] (hierzu Karte »Mecklenburg«),
richtiger nach Etymologie und Aussprache Meklenburg, deutsches Territorium im ehemaligen niedersächs. Kreis, [* 21] an der Ostsee, im übrigen von den preußischen Provinzen Pommern, [* 22] Brandenburg, [* 23] Hannover, Schleswig-Holstein [* 24] (Lauenburg) [* 25] und dem Gebiet von Lübeck [* 26] umschlossen, zerfällt in die beiden Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz, von denen ersteres ein abgeschlossenes Ganze bildet, letzteres aber aus zwei voneinander getrennten Teilen, nämlich dem Herzogtum Strelitz oder dem Stargardschen Kreis, östlich, und dem Fürstentum Ratzeburg, nordwestlich von Mecklenburg-Schwerin, besteht.
Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin (siebenter Staat im Deutschen Reich) erstreckt sich von 53° 4'-54° 22' nördl. Br. und von 10° 36'-13° 11' östl. L. v. Gr. Zwei Parzellen, Rossow und Netzeband-Schöneberg, liegen in der preußischen Provinz Brandenburg und eine Enklave, Ahrensberg, im Strelitzschen. Das Großherzogtum besteht aus dem Herzogtum Schwerin oder dem Mecklenburgischen Kreis, dem Herzogtum Güstrow [* 27] oder dem Wendischen Kreis, dem Rostocker Distrikt, dem Fürstentum Schwerin und der Herrschaft Wismar [* 28] und hat einen Flächeninhalt von 13,303,77 qkm (241,61 QM.). Von den beiden Bestandteilen des Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz (des neunten Staats im Deutschen Reich) erstreckt sich das Herzogtum Strelitz von 53° 9'-53° 47' nördl. Br. und von 12° 40'- 13° 57' östl. L., das Fürstentum Ratzeburg von 53° 40'-54° 54' nördl. Br. und 10° 45'-11° 5' östl. L. Der Flächeninhalt beträgt 2929,50 qkm (53,2 QM.).
Der natürlichen Beschaffenheit des Landes nach bildet Mecklenburg einen Teil der norddeutschen Tiefebene und ist daher Flachland, das aber in der Richtung von SO. nach NW. von einem breiten, niedrigen, einzelne Seitenverzweigungen aussendenden Landrücken durchzogen wird, der die Wasserscheide zwischen den nordwärts zur Ostsee und südwärts zur Elbe abgießenden Gewässern bildet und wegen seiner zahlreichen Seen (s. unten) Mecklenburgische Seenplatte genannt wird.
Die höchsten Punkte sind: in Mecklenburg-Schwerin die Hoheburg im Schlemminer Wald unweit Bützow (144 m), der Kühlungsberg bei Diedrichshagen (128 m) und der Ruhner Berg bei Marnitz (178 m);
in Mecklenburg-Strelitz der Helpter Berg unweit Woldegk (179 m).
Der Boden besteht zum größern Teil aus fruchtbaren Strecken mit schwerem Lehmboden und aus Heiden und Waldungen, zum kleinern Teil aus sandigen Strecken und Torfmooren; am ergiebigsten ist der nordwestliche Teil des Landes, zwischen der Ostsee, Wismar und dem Dassower Binnensee. Die mecklenburgische Ostseeküste hat von ¶
Maßstab [* 30] 1:850000.
Die Regierungssitze sind doppelt, Kreis- oder Amtssitze einfach unterstrichen.
Zum Artikel »Mecklenburg«. ¶
der Lübeckschen Halbinsel Priwall bis zur Halbinsel Fischland eine Länge von 104 km, mit den Krümmungen von 185 km. Meerbusen sind der Busen von Wismar, die Große Wiek, östlich von der Insel Poel, welche durch die Meerenge Breitling vom Festland geschieden ist, das Salzhaff, zwischen der Halbinsel Wustrow und dem Kontinent, Kroy auf letztgenannter Halbinsel und die Reede von Warnemünde. Die Küste ist größtenteils flach, durch Sanddünen gedeckt, nur an einzelnen Stellen (bei Doberan und westwärts von Wismar) steil abfallend.
Bei Doberan (s. d.) zieht sich längs des Meers der Heilige Damm hin. Die Flüsse [* 32] des Landes ergießen sich entweder in die Ostsee oder durch die Elbe in die Nordsee. Zur Ostsee fließen ab: die Trave an der Grenze von Ratzeburg, mit der Stepenitz, welche sich durch die Radegast und Maurin verstärkt;
die Warnow, welche die Mildenitz und die schiffbare Nebel aufnimmt und bei Warnemünde den Breitlingsee bildet;
die Recknitz, welche in den Ribnitzer Binnensee mündet;
die Peene, welche den Malchiner und den Kummerower See durchfließt und die Trebel aufnimmt.
Die Elbe berührt nur auf kurze Strecken, bei Dömitz und Boitzenburg (20 km), das m.-schwerinsche Gebiet, nimmt aber aus demselben folgende Flüsse auf: die Stecknitz (Delvenau), Grenzfluß gegen Lauenburg;
die Boize;
die Sude, aus dem Dümmerschen See abfließend;
die Schmarr;
die Schale, einen Abfluß des Schalsees;
die schiffbare Elde, den Müritz- und Plauer See durchfließend und bei Dömitz mündend, nachdem sie die Stör, den Abfluß des Schweriner Sees, und die Löcknitz aufgenommen;
endlich die Havel. Von Kanälen sind zu bemerken: der Neue Kanal, [* 33] aus der Elde unterhalb Garwitz geleitet, mit dem die Stör aufnehmenden Störkanal zusammentreffend und durch die Kreuzschleuse mit dem bis Ludwigslust zum Holzflößen benutzten Ludwigsluster Kanal in Verbindung stehend;
der Friedrich Franz-Kanal, in Verbindung mit dem Neuen Kanal diesen und den Störkanal mit der Elde verbindend;
der Fahrenhorster Kanal, eine Krümmung der Elde umgehend;
der Müritz-Havelkanal, mittels mehrerer Seen die Havel mit dem Müritzsee vereinigend;
die sogen. Neue Elde, von Eldena abwärts bis Dömitz die Krümmung des Eldeflusses (Alte Elde) abschneidend.
Man zählt in Mecklenburg-Schwerin 329, in Mecklenburg-Strelitz 132 Landseen (wobei die kleineren, unter 750 m Länge, nicht mit gerechnet sind), deren Gesamtareal auf über 770 qkm (14 QM.), wovon 710 qkm auf Mecklenburg-Schwerin kommen, angeschlagen wird, und von denen die Mehrzahl auf der Mulde des oben genannten Höhenzugs liegt. Die bedeutendsten Seen sind der Schweriner, Sternberger, Krakower, Altschweriner und Müritzsee, durch die Elde mit dem Kölpiner, Fleesen-, Malchower und Petersdorfer See in Verbindung stehend;
der Plauer, Specker, Zierker und Luzinsee, mit dem Zanzen-, Karwitzer und Dretzsee verbunden;
der Galenbecker und Tollensesee, mit dem Lieps- und dem Wanzkaer See zusammenhängend;
der Malchiner, Kummerower, Teterower, Dümmersche und Schalsee (zum Teil);
ferner der Dassower Binnensee, durch die Mündungen der Trave und der Stepenitz gebildet;
der Breitling, durch die Mündung der Warnow gebildet, und der Ribnitzer Binnensee, mittels des Saaler Boddens mit der Ostsee verbunden.
Von Mineralquellen sind zu nennen: die Eisenquellen bei Doberan, Goldberg und Parchim, die Bittersalz- und Schwefelquelle am Heiligen Damm bei Doberan, die Kochsalzquellen zwischen Bokup und Konow, bei Sülten und Sülze, von denen aber nur die letztere benutzt wird. Besuchte Seebäder sind auf dem Heiligen Damm bei Doberan, zu Warnemünde und Boltenhagen.
Das Klima [* 34] ist gemäßigt; der Unterschied zwischen der mittlern Temperatur des wärmsten und des kältesten Monats betrug in Schwerin während des Zeitraums 1853-86: 18,0,° in Wustrow auf dem Fischland 17,9° C. Während desselben Dezenniums war die Temperatur in Graden nach Celsius:
im Winter | Frühling | Sommer | Herbst | Jahr | |
in Schwerin | 0.2 | 6.9 | 16.9 | 8.6 | 8.2 |
in Wustrow | 0.1 | 6.1 | 16.7 | 9.0 | 8.0 |
Der Frühling ist im Vergleich zu dem nordwestlichen Deutschland [* 35] kalt, im April und Mai herrschen oft rauhe Nordostwinde; die Sommerhitze wird durch die Nähe der Ostsee gemäßigt, im Herbst aber übt diese einen erwärmenden Einfluß aus. Die jährliche Regenmenge vermindert sich nach der Ostsee hin in auffallender Weise und betrug in Wustrow in dem Zeitraum 1865-86: 47,4, in Marnitz 61,4 cm.
Die Volkszählung von 1885 ergab in Mecklenburg-Schwerin eine Bevölkerung von 575,152, während dieselbe 1880: 577,055 betrug, mithin gegen die letzte Zählung eine Abnahme von 1903 oder 0,33 Proz. Bei dieser Verminderung der Bevölkerungszahl waren das Domanium mit 2589, die ritterschaftlichen Güter mit 6372, die Klostergüter mit 315 Seelen beteiligt, während die Städte um 7373 Seelen anwuchsen. Das Land zählte 1886: 42 Städte, 4 domaniale Marktflecken, einen städtischen und 2 ritterschaftliche Flecken, 1018 ritterschaftliche Hauptgüter (darunter 491 Lehngüter und 527 Allodien) in Händen von 631 Gutsbesitzern, ferner 413 Domanial-, Kloster- und städtische Höfe. Die herrschende Religion ist die evangelisch-lutherische. Andersgläubige sind 471 Reformierte (in Bützow), 3866 Katholiken, 2305 Israeliten und 530 Angehörige anderer Glaubensbekenntnisse.
Die Landbevölkerung Mecklenburgs besteht aus germanisierten Slawen; die Bevölkerung [* 36] der Städte gehört fast ganz und der Adel des Landes vorwiegend dem niedersächsischen Stamm an. Die Mundart des Volkes ist das Plattdeutsche, das in unsrer Zeit durch Fr. Reuters Dichtungen auch in die Litteratur eingeführt ist. Die kleinern Städte sind mit ihrem umfangreichen Ackerbau oft halbe Dörfer, die Dörfer dagegen, auch wo sie Jahrmarktsgerechtigkeit haben, niemals halbe Städte.
Die Bauart der ältern Häuser ist die altsächsische, wie in Holstein und Südschleswig, hin und wieder noch mit den Pferdeköpfen (Mulagen) an den Giebelenden. Ganz eigentümlich sind die Verhältnisse des Grundbesitzes in Mecklenburg. Da hier das mittelalterliche Feudalwesen sich forterhalten hat, so ist nur der kleinste Teil des Landes unmittelbar der Staatsgewalt unterworfen; ein großer Teil steht unter der Grundherrschaft der Ritterschaft. In Mecklenburg-Schwerin kommen auf das landesherrliche Domanium 5456 qkm, auf die Klostergüter 426 qkm, auf die ritterschaftlichen Güter 5945 qkm und auf die Stadtgebiete und Kämmereigüter 1477 qkm. In Mecklenburg-Strelitz nehmen die Kabinetts- und Domänenbesitzungen 1652 qkm, die ritterschaftlichen Güter 640 qkm ein, und 296 qkm kommen auf die städtischen Besitzungen. Die Zahl der Volksschulen auf dem Land, mit denen größtenteils Industrieschulen verbunden sind, beläuft sich auf 1216; die Zahl der Bürger- und andern öffentlichen Stadtschulen auf 55, der höhern Bürgerschulen auf 6, und hierzu kommen noch 45 Gewerbeschulen für Lehrlinge und Gesellen, deren Errichtung durch Verordnung vom ¶