1)
Joseph, Bildhauer, geb. zu Burgstein in
Böhmen,
[* 10] war seit 1821
Schüler der
Akademie in
Prag
[* 11] und erwarb
sich später einen geachteten
Namen durch eine
Reihe von dekorativen Werken, von welchen die 25 allegorischen
und geschichtlichen
Figuren an dem Franzensmonument, die vier Regentenbilder des neuen
Rathauses zu
Prag sowie die
Figuren am
Piedestal des Radetzkydenkmals zu nennen sind. Er starb in
Prag.
2)
Emanuel, Bildhauer,
Bruder des vorigen, geb. 1810 zu Burgstein, bildete sich auf der
Akademie in
Prag unter
Bergler, dann auf der
Akademie in
Wien
[* 12] und hielt sich von 1839 bis 1849 in
Rom
[* 13] auf. Er lebt in
Prag. Von seinen
Arbeiten, die
einen edlen, nach der
Antike gebildeten
Stil, verbunden mit gesunder Naturauffassung, zeigen, sind hervorzuheben: die Marmorstatuen
der
HeiligenCyrillus und
Methodius in der Teynkirche zu
Prag;
Hier entstand 1865 sein erstes Märtyrerbild: die erwürgte heil.
Ludmilla, welcher 1867 die Märtyrerin am
Kreuz
[* 15] folgte,
vor welcher ein von einem Zechgelage heimkehrender junger
Römer
[* 16] andächtig seinen
Kranz niederlegt. Damit beginnt die lange
Reihe seiner
Bilder aus dem
Leben der
Märtyrer der
Religions-,
Welt- und
Kulturgeschichte, welche sein
Schaffen charakterisieren.
In allen herrscht eine starke
Neigung für das
Tragische und Mitleiderregende vor, wobei Max das Sentimentale
mit dem Grauenhaften und Nervenerregenden geschickt zu
mischen versteht. Er liebt das Absonderliche und
Bizarre, zeigt ein
lebhaftes
Interesse für den
Spiritismus und nimmt gern zu den humanitären
Fragen der Gegenwart
Stellung. In dieser Absicht
hinderte ihn die Rücksicht auf seine
Kunst nicht, über die
Grenzen
[* 17] derselben hinauszugehen und an die
krankhafte
Neigung der Gegenwart für das Sensationelle zu appellieren.
Gleich gestimmte
Naturenweiß er schon durch den
Inhalt seiner meist geistvoll erdachten Gemälde zu fesseln, durch die feine
und zarte Modellierung der
Figuren, durch die duftige, meist licht gehaltene Behandlung des
Kolorits aber auch gesund organisierte
Naturen zu gewinnen, welchen die gesuchten
Motive seiner
Bilder unsympathisch sind. Unter der großen Zahl
seiner Werke, welche durch Wanderausstellungen und
Nachbildungen allgemein bekannt geworden sind, bezeichnen die folgenden
den
Umfang und die
Richtung seiner Thätigkeit: die
Nonne im Klostergarten (1869);
Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft
Dresden,
[* 24] Amtshauptmannschaft
Pirna,
[* 25] hat ein
Schloß, (1885) 757 evang.
Einwohner und ist historisch bekannt durch das
Treffen vom zwischen den
Preußen und Österreichern, infolge
dessen die erstern unter dem
GeneralFinck das
Gewehr streckten.
Herrschaft niedergelegt hatte, zur Teilnahme an derselben ein, entzweite sich aber mit ihm, so daß derselbe nach Gallien floh,
wo er 310 wegen eines Aufstandsversuchs getötet wurde. Maxentius führte darauf, so sehr er sich auch durch Grausamkeit
und Ausschweifungen verhaßt machte, die Herrschaft allein fort bis 312, wo er von seinem Mitkaiser Konstantin
d. Gr., den er zum Kriege gereizt hatte, an der Milvischen Brücke27. Okt. geschlagen wurde und auf der Flucht im Tiber ertrank.