(s. d.) im M. bei
Bingen
[* 2] (s. d.) stammt erst aus dem 14. Jahrh.,
während sie zwei
Jahrhunderte früher bereits vom König Popiel in
Polen erzählt wurde. In einer der ältesten, von Giraldus
Cambrensis erzählten
Version muß sich der von unzähligen
Fröschen verfolgte Mann auf einen kahlen
Baum flüchten, wo er
verhungert, und daraus schließt
Liebrecht (»Zur
Volkskunde«, Heilbr. 1879), daß diese weitverbreiteten
Sagen vielleicht alle von einem alten Volksgebrauch,
Hungersnöte durch Aufhängen der Vornehmsten an einem kahlen
Baum
(Galgen)
als
Opfer zu beschwichtigen, entstammen möchten.
(griech.), ursprünglich das
Grabmal, welches dem König Mausolos (inschriftlich Mausollos) von
Karien seine
GemahlinArtemisia zu
Halikarnassos errichten ließ. Es bestand aus einem hohen viereckigen Unterbau, der
einen
Umfang von 129 m hatte und ein von 36
Säulen
[* 3] umstelltes tempelartiges
Grabmal
(Heroon) trug. Über diesem
Heroon erhob
sich ein
Aufsatz, welcher sich in 24
Stufen zu einer
Pyramide zuspitzte, auf deren
Spitze eine
Quadriga
[* 4] aus
Marmor mit den Kolossalbildern des Mausolos und seiner Gemahlin stand; das Ganze war 44 m hoch.
Die
Architekten waren Satyros und Pythis, die Bildhauer
Skopas,
Bryaxis,
Timotheos,
Leochares und Pythis, von denen die vier erstern
je eine Seite des
Monuments zur Ausschmückung, letzterer die Ausführung der Porträtgruppe übernahmen. Dem Zusammenwirken
dieser
Künstler hatte das Mausoleum den
Ruhm zu verdanken, daß es unter die sieben Wunderwerke der
Alten Welt gezählt wurde.
Noch
im 12. Jahrh. erwähnt es der byzantinische
BischofEustathios als wohlerhalten; in dem folgenden
Jahrhundert ging der Oberbau
fast ganz zu
Grunde, und 1522 benutzten es die
Johanniter als
Kalk- und
Steinbruch. Erst 1857 entdeckte
Newton
die Stätte wieder. Man fand noch ziemlich viele
Skulpturen, so die
ca. 3 m hohen
Statuen des
Königs Mausolos und der
Artemisia,
mehrere Reliefplatten von dem den Unterbau umgebendenFries (mit
Darstellung eines Amazonenkampfes) und Reste andrer
Figuren,
die alle nach
London
[* 5] ins
Britische Museum kamen.
Vgl.
Newton, Discovering at Halicarnassus etc. (Lond. 1862);
Bezirkshauptmannschaft
Krems, an der
Donau, mit
Stein durch eine
Brücke
[* 11] verbunden, hat ein Bezirksgericht, eine
Kirche mit altem
Turm,
[* 12] ein
Schloß, Weinbau und (1880) 814 Einw. -
ist das römische Mutinum und im
Nibelungenlied als Mutaren erwähnt;
Bezirkshauptmannschaft
Perg, an der
Donau, über welche eine
Eisenbahn-
und eine fliegende
Brücke führt, und an der Staatsbahnlinie St.
Valentin-Budweis, Sitz eines Bezirksgerichts,
mit bedeutenden Granitsteinbrüchen, welche vorzügliches Pflastersteinmaterial liefern, Pferdemärkten und (1880) 1783 Einw.
Dabei auf einem
Felsen, einer ehemaligen Donauinsel, das
Schloß Pragstein.
Fritz, Schriftsteller, geb. zu
Horitz bei
Königgrätz
[* 14] in
Böhmen,
[* 15] studierte in
Prag
[* 16] auf
Wunsch des
VatersRechtswissenschaft, trat mit einem Sonettencyklus: »Die
große
Revolution« (1871), der ihm beinahe eine
Anklage auf
Hochverrat eingetragen hätte, zuerst litterarisch auf und ließ
demselben schnell einige kleinere
Lustspiele folgen, die auch mit Erfolg aufgeführt wurden. Seitdem widmete er sich ausschließlich
dem litterarischen
Beruf, zunächst als feuilletonistischer Mitarbeiter der deutschen
BlätterPrags, darauf (seit 1876) in
Berlin,
[* 17] wo er besonders dem
»Berliner
[* 18] Tageblatt«, dem
»Deutschen Montagsblatt« und dem »Schorerschen Familienblatt«
seine
Kräfte widmet. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte er mit einer
Reihe parodistisch-satirischer
Studien, welche den
Stil der hervorragendsten deutschen Dichter der Gegenwart zum Gegenstand hatten und zuerst anonym im
»Deutschen Montagsblatt«,
dann als
Buch unter demTitel: »Nach berühmten
Mustern« (15. Aufl., Stuttg. 1879; neue
Folge 1880; 15. Aufl.,
Leipz. 1883) erschienen. Weitere Sammlungen von kritischen
Feuilletons sind: »Kleiner Krieg« (Leipz. 1878),
Eduard, Dichter, geb. zu
Pest, studierte in
Wien
[* 21] und
Prag und nahm dann seinen
Wohnsitz in
Leipzig,
[* 22] wo er sich dem vormärzlichen litterarischen
Kreis
[* 23] daselbst anschloß und einen
Band
[* 24] »Gedichte« (Leipz. 1846) veröffentlichte. 1848 nach
Wien zurückgekehrt, errang er 1851 mit dem Gelegenheitsstück »Das Preislustspiel«
einen vom Hofburgtheater ausgesetzten
Preis, unternahm 1853 eine große
Reise durch
Deutschland,
[* 25]
England und
Frankreich, bekleidete
1855-64 eine
Stelle als Eisenbahnbeamter bei der französischen Staatsbahngesellschaft, wurde 1865 Hilfsarbeiter bei der kaiserlichen
Bibliothek in
Wien und ist gegenwärtig im litterarischen
Büreau des
Ministeriums des Äußern thätig.
Von ihm erschienen noch: »Gräfin
Aurora«
(Wien 1852);