berühmte Mainotenfamilie, die den fürstlichen beigezählt zu werden pflegt.
Georg Mauromichalis leitete hauptsächlich die Empörung der
Mainoten 1770.
Petrus Mauromichalis, gewöhnlich Petro Bei genannt, geb. 1775, erhielt 1816 das
Beilik
Maina, schloß sich der
Hetärie an und erhob im April 1821 im
Peloponnes die
Fahne des
Aufstandes. 1821 wurde er Mitglied
des moreotischenSenats, 1822
Präsident auf dem
Kongreß zu Astros und 1824
Chef der exekutiven
Gewalt.
Da er
gegen
Kolokotronis und
Kapo d'Istrias wegen deren Abhängigkeit von russischen Einflüssen in
Opposition trat, ließ ihn letzterer
im
Februar 1831 zu
Nauplia verhaften und in den Kerker werfen, ward aber dafür von Petros SohnGeorg, welcher
sich 1822 bei dem
Entsatz von
Missolunghi sehr ausgezeichnet hatte, und seinem
BruderKonstantin, der bis 1817 bei der
PforteDolmetsch gewesen war und sich im Freiheitskampf ebenfalls hervorgethan hatte, ermordet.
Konstantin ward sogleich
nach der That vom
GefolgeKapo d'Istrias' niedergehauen,
Georg22. Okt. kriegsrechtlich erschossen. Petro wurde
von dem neuen
Kabinett in
Freiheit gesetzt und 1836 vom König
Otto, als dessen treuesten Anhänger er sich dann bewies, zu
einem der Vizepräsidenten des
Staatsrats ernannt. Er starb
Über dem
Orte die beiden Bergschlösser Groß- und
Klein-Geroldseck. Maursmünster verdankt seinen Ursprung dem ältesten
Kloster des Elsaß, das unter
Childebert II. im 6. Jahrh. gegründet und 1789 aufgehoben wurde.
1) (spr. morí)JeanSiffrein, ausgezeichneter franz. Redner, geb. zu
Vauréas in der
GrafschaftVenaissin als Sohn eines
Schuhmachers, machte seine
Studien in der Vaterstadt
und zu
Avignon, trat dann in den geistlichen
Stand und
kam in seinem 20. Jahr nach
Paris,
[* 15] wo er als
Lehrer wirkte, als Kanzelredner
und durch seine
Lobreden
(»Éloge funèbre du
Dauphin«,
»Éloge de Stanislas« [1766] und
ȃloge de
Charles V« u. a.) Ansehen
und
Gunst gewann sowie vom König zum
Abt von Frénade und
Prior von
Lions ernannt wurde. 1785 ward er auch Mitglied der
Akademie,
und 1789 sandte ihn der
Klerus von
Lions in die
Nationalversammlung. Mit seltenen Kenntnissen ausgerüstet, nahm
er an den
Verhandlungen
der Versammlung einen hervorragenden
Anteil, verteidigte in gewandter, mitunter derber
Rede mit Kaltblütigkeit
und
Mut die
Rechte des
Königs und der
Kirche und war besonders ein erbitterter und nicht unebenbürtiger Gegner seines Landsmanns
Mirabeau.
¶
Bei dem Einzug der Franzosen 1798 verließ er Rom und begab sich zuerst nach Toscana, dann nach Venedig
[* 18] und
endlich nach Rußland. 1799 wurde er von Ludwig XVIII. zu seinem Gesandten am römischen Hof
[* 19] ernannt. So entschieden er sich
anfangs gegen Napoleons I. Usurpation des französischen Throns erklärt hatte, verleitete ihn doch der Wunsch, in sein Vaterland
zurückkehren zu dürfen, 1804 einen so schmeichlerischen Brief an den Kaiser zu richten, daß ihn dieser
zurückrief und zum Großalmosenier bei seinem BruderJérôme und 1810 zum Erzbischof von Paris ernannte. Da der Papst letztere
Ernennung nicht bestätigt hatte, so mußte Maury nach der Restauration seinen Sitz aufgeben. Er begab sich nach Rom, wurde aber
hier gefangen genommen und erhielt seine Freilassung sechs Monate später nur gegen die Verzichtleistung
auf seine geistlichen Würden. Er starb Sein Hauptwerk ist der »Essai sur l'éloquence de la chaire« (Par.
1810, 2 Bde.; neue Ausg. 1850). Seine
»Œuvres choisies« (Par. 1827, 5 Bde.)
enthalten auch seine Reden in der Nationalversammlung. SeinLeben beschrieben seinNeffeL. S. Maury (Par.
1827), Poujoulat (2. Aufl., das. 1859), Hergenröther (Würzb. 1879) und Ricard (Par. 1887).
2) JuanMaria, span. Dichter und Kritiker, zu Malaga
[* 20] geboren, erhielt seine Bildung in Frankreich und England, besuchte Italien und
ließ sich zuletzt in Paris nieder, wo er starb. Er veröffentlichte ein episches Gedicht: »La
agresion británica« (Madr. 1806); das romantische Rittergedicht »Esvero y Almedora« (Par.
1840); »Poesías castellanas« (Valencia
[* 21] 1845, 3 Bde.),
kleinere Gedichte und Aufsätze enthaltend, und »Espagne poétique« (Par.
1826-27, 2 Bde.),
eine Blütenlese der spanischen Lyrik mit beigegebener französischer Übersetzung und wertvollen Bemerkungen.
Eine Auswahl seiner kleinern Gedichte ist im 67. Bande der »Biblioteca de autores españoles« enthalten.
»Sailing directions« und »The
physical geography of the sea« (New York 1856, über 20 Auflagen; deutsch von Böttger, 2. Aufl., Leipz.
1859) nebst den »Nautical monographs« (Washingt.
1859-61), Werke, worin die physische Geographie des Meers, die Wind- und Meeresströmungen
[* 25] zuerst genauer erforscht erscheinen
und ihre Kenntnis zu einer Wissenschaft erhoben ist, welcher man seitdem das regste Studium zugewendet hat. Außerdem veröffentlichte
er: »Letters on the Amazon and the Atlantic slopes of South America«, »Relation between navigation and the
circulation of the atmosphere«, »Astronomical observations« (1853)
u. a. Maurys Biographie schrieb seine Tochter (hrsg. von Markham, Lond. 1887).
4) LouisFerdinandAlfred, franz. Altertumsforscher und Kulturhistoriker, geb. zu
Meaux, erhielt nach den verschiedenartigsten Studien 1840 eine Anstellung an der königlichen Bibliothek
in Paris, ward 1844 Unterbibliothekar des Instituts, 1857 selbst Mitglied desselben, 1860 Bibliothekar der Tuilerien, 1862 Professor
der Geschichte und Moral am Collège de France und 1868 Generaldirektor der Archive. Von seinen Werken, welche sich durch große
Belesenheit und gewissenhafte Benutzung auch der deutschen Forschungen auszeichnen, heben wir hervor:
»Essai sur les légendes pieuses du moyen-âge« (1843);
»La magie et l'astrologie dans l'antiquité et au moyen-âge« (1860, 4. Aufl.
1877);
»Histoire des religions de la Grèce antique« (1857-60, 3 Bde.);
»Le
[* 26] sommeil et les rêves« (1861, 4. Aufl. 1877);
»Croyances et légendes de l'antiquité« (1862, 2. Aufl.
1865);
»Les forêts de la Gaule et de l'ancienne France« (1867);
»Rapport sur les progrès de l'archéologie en France« (1867).
Auch setzte er das »Musée de sculpture« von Clarac fort, beteiligte sich an den »Religions de l'antiquité«
von Gugniant ^[richtig: Guigniaut] und andern Sammelwerken.