Aufstandes im W. unter dem Freigelassenen Ädemon teilte
Claudius Mauretanien in zwei durch den Muluchat
(Muluja) getrennte
Provinzen:
Mauretania Tingitana im W., etwa das jetzige
Marokko,
[* 2] mit der Hauptstadt
Tingis (jetzt
Tanger), und Mauretanien Caesariensis im O., den
größten Teil des jetzigen
Algerien, mit der Hauptstadt Jol
Cäsarea (jetztScherschel). Die letztere wurde
später wieder geteilt in Mauretanien Caesariensis, den größern westlichen Teil, und Mauretanien Sitifensis,
den östlichen Teil vom
Hafen Saldä (jetzt Budschia) bis zum Ampsaga, mit der Hauptstadt Sitifi (jetzt
Setif), Mauretanien Tingitana
aber zu Hispania geschlagen. 429 kam Mauretanien mit Nordafrika in die
Gewalt derVandalen, wurde aber 534 von den
Byzantinern und Ende des 7. Jahrh. von den Arabern erobert (weiteres s.
Marokko, Geschichte).
Die Bewohner Mauretaniens (Mauri) zerfielen in eine große Anzahl von
Stämmen und führen nach
Strabon trotz ihres vortrefflichen
Ackerbodens bis auf seine Zeit noch größtenteils ein Nomadenleben. Häufig dienten sie alsSöldner,
am liebsten als
Reiter, in den
Heeren der Karthager, ihrer einheimischen
Könige oder der
Römer.
[* 3] Aber auch gegen die Karthager
und gegen die
Römer versuchten sie sich in wiederholten
Kämpfen. Nach
Strabon liebten
sie denPutz und pflegten besonders das
Haar
[* 4] sorgfältig. An der
Küste und auch im Innern des
Landes besaßen sie
Städte, die mit der
Ausdehnung
[* 5] der römischen Herrschaft über Mauretanien durch eine Anzahl
Kolonien und Munizipien vermehrt wurden. Das
Christentum breitete sich
im 3. oder 4. Jahrh. in aus.
Noch 484 bestanden trotz der Verfolgungen des arianischen Vandalenkönigs Hunnerich in Mauretanien 170 katholische
Bischofsitze.
1) (spr. morīs)Charles, genannt Chéri, namhafter Bühnenleiter, geb. zuAgen
in
Frankreich, spielte schon in der
Jugend mit
Glück auf einem Liebhabertheater, siedelte 1824 mit seinem
Vater nach
Hamburg
[* 7] über und übernahm hier 1831 die Leitung einer
Bühne, aus der nach dem großen
Brand von 1842 das jetzige Thaliatheater hervorging
(1844). Im J. 1847 übernahm Maurice die
Direktion des Stadttheaters, die er erst mit Beison, dann mit Wurda
bis 1854 führte, worauf er seine ganze
Kraft
[* 8] wieder dem Thaliatheater widmete.
Letzteres nahm besonders seit 1856, nach Aufhebung
gewisser Einschränkungen, einen großen Aufschwung und hat sich durch sein treffliches
Ensemble zu einer von allen
Talenten
gesuchten Musteranstalt herausgebildet. Von hier gingen die
Goßmann,
Seebach,
Wolter und
Dawison ans
Wiener
Burgtheater. Im Mai 1885 trat Maurice von der
Öffentlichkeit zurück, die Leitung der
Bühne seinem Sohn und bisherigen Mitdirektor
Gustav (geb. 1836) überlassend.
Vgl. Ortmann, Fünfzig Jahre eines deutschen Theaterdirektors (Hamb. 1881).
2) (spr. mōris)FrederickDenison, engl.
Geistlicher, Sozialreformer und Schriftsteller, geb. 1805 zu
Normanston
(Suffolk) als Sohn eines unitarischen
Predigers, bezog die
UniversitätCambridge, konnte aber zufolge der damaligen
Gesetze keinen Universitätsgrad erlangen, wurde Mitarbeiter am damals neugegründeten
Athenäum, studierte später in
Oxford
[* 9] Theologie, wurde dort 1835
Magister und erhielt in demselben Jahr die
Priesterweihe sowie eine Kaplanstelle.
Daneben wurde er 1840
Professor
der neuern Geschichte und englischen Litteratur am
King'sCollege in
London,
[* 10] 1846
Professor
der
Kirchengeschichte, wurde jedoch, als er mit seinen freisinnigen »Theological
essays« (1853) Anstoß erregt hatte, genötigt, seine Entlassung zu nehmen, während die Rechtsgelehrten ihn in seiner
Kaplanstelle in
Lincoln'sInn festhielten. Der
Fall machte ungeheures Aufsehen und wurde zu einem der Ausgangspunkte
der freiern religiösen
Bewegung in
England. Maurice beteiligte sich an der Begründung von Arbeitergesellschaften und ward das
Haupt der »christlichen Sozialisten«; er stiftete 1854 das noch blühende
Working
Men'sCollege und war unausgesetzt für die
Förderung der
Volksbildung, der höhern Frauenerziehung, der
Ausdehnung des
Wahlrechts etc. thätig.
Mit
CharlesKingsley (s. d.)
ist er als
Haupt der sogen.
BroadChurch-Partei zu betrachten, zu welcher auch der spätere
Dechant
von
Westminster, A.
Stanley (s. d.), gehörte. 1860 erhielt Maurice durch den persönlichen
Einfluß der
Königin die Pfarre von
Vere-Street, wo er nun die gebildetsten Freisinnig-Religiösen versammelte.
Die
UniversitätCambridge, welcher er einst den
Rücken wenden mußte, ernannte ihn 1866 zum
Professor der
Moralphilosophie.
Er starb Von seinen Werken seien noch erwähnt: »History of moral and metaphysical philosophy« (1850-60);
»The
religions of the world« (5. Aufl. 1877);
»Lectures on the ecclesiastical history of the I. and II.
centuries« (1854);
»The patriarchs and lawgivers of
OldTestament« (2. Ausg. 1855);
Auch eine
Novelle: »Eustace
Conway«, hat Maurice verfaßt.
Sein Sohn,
MajorFrederick Maurice, beschrieb
sein
Leben (»Life of F.
D. Maurice«, 4. Aufl. 1885, 2 Bde.;
deutsch von
Sell, Darmst. 1885).
Mauritia flexuosaL. fil.
(Miriti,
Murichi, Itapalma), eine der ausgezeichnetsten
Palmen, 25 bis 45 m hoch, mit 1,5 m im
Durchmesser haltenden Blättern auf 3 m langen Blattstielen und mit 2-3 m langen Fruchtkolben, wächst
gesellig auf
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