von diesem
Gewölbe
[* 2] zum Teil tragen zu lassen, so entsteht das
Revêtement en décharge
(Dechargenmauer); es erschwert das Breschieren,
da das Einschießen eines ganzen
Strebepfeilers erforderlich ist zum Einsturz der
Mauer.
Werden diese
Strebepfeiler
(Widerlager)
bis zur Reversseite des
Walles verlängert, überwölbt und hinten durch eine
Mauer geschlossen, so entstehen
Perpendikularkasematten, kasemattiertes Mauerwerk; erhält die
Stirnmauer dieser
KasemattenSchießscharten, so heißt dies Mauerwerk verteidigungsfähiges,
zum
Gegensatz vom toten Mauerwerk. Die
Schießscharten können sowohl
Geschütz- als Gewehrscharten sein; erstere kommen nur in oder
vor derEskarpe, in der
Kontreskarpe aber nur letztere vor, wenn hinter derselben vor den ausspringenden
Winkeln eine
Reversgalerie zur Infanterieverteidigung angelegt ist.
Die
Mauer der Kehlkontreskarpe in neuern
Forts führt man auch en décharge auf, läßt aber das
Profil der
Widerlager und des
Gewölbes in die Außenfläche treten und vermauert das
Gewölbe; ihrem Aussehen nach heißt diese
MauerSchildmauer. Sie erleichtert
das Herstellen von
Kasematten durchAusbau der einzelnen
Blöcke. In der neupreußischen
Befestigung wird
die
Eskarpe in der
Regel durch eine
frei stehendeMauer von 5 m
Höhe bekleidet, die früher Gewehrscharten erhielt und dann krenelierte
(créneau)
Mauer hieß; in neuerer Zeit erhält sie diese nicht und ist dann nur Hindernismauer. Hinter derselben ist 1 m
hoch der
Rondengang angeschüttet; erhält derselbe Quermauern (Traversenmauern) gegen
Enfilade, und werden
diese überwölbt zum
Schutz gegen
Vertikalfeuer, so entstehen
Arkaden- oder krenelierte Bogenmauern, zuerst von
Montalembert
angewendet.
Insel des
Hawai-Archipels, 1268 qkm (23 QM.) groß mit (1884) 15,970
Einw. Sie zerfällt in zwei durch den flachen
Isthmus Waikapu verbundene
Halbinseln, von denen die östliche
den erloschenen
Vulkan Haleakala (3114 m), die westliche das Gebirgsland des
Mauna Eoka (1868 m) enthält.
Die
Thäler sind
an der
Ost- und Nordostseite fruchtbar und schön, auch manche Teile gut angebaut.
Hauptort ist Lahaina an der Südküste
der westlichenHalbinsel, mit einer offenen
Reede.
(Impetigo, Uligo), erysipelatöse
Entzündung der
Haut
[* 4] in der
Köthe der
Pferde,
[* 5] begleitet von
Ausschwitzung einer
gelblichen, eigentümlich riechenden
Feuchtigkeit, mit
Verschwärung und nicht selten auch mit
Brand, wird nach diesen
Ausgängen
in die gewöhnliche oder einfache und in die brandige oder die Brandmauke (ausfallende Mauke,
Wolf) unterschieden.
Mit Beziehung auf den Umstand, daß in einzelnen
Fällen durch die
Übertragung des Maukestoffs auf das
Euter der
Kühe die echten
Kuhpocken und bei dem
Menschen ein ähnliches, gegen die Menschenpocken schützendes
Exanthem erzeugt werden können, hat man
noch eine besondere Art von Mauke angenommen und diese als
Schutzmauke bezeichnet (s.
Pocken der
Pferde).
Die einfache Mauke beginnt damit, daß an einem
Fuß, zuweilen auch an mehreren
Füßen zugleich, die
Haut in der
Köthe etwas anschwillt,
heißer und empfindlicher wird; wo sie von
Natur weiß ist, wird sie dunkelrot, selbst blaurot, und von einem angebrachten
Druck bleiben sichtbare weiße
Spuren zurück. Die entzündliche Anschwellung bleibt meist auf die hintere
Fläche der
Fessel beschränkt, dehnt sich manchmal aber auch auf die vordere
Fläche, auf die
Krone und die
Ballen des
Hufs und
nach
oben bis über die Mitte des
Schienbeins aus.
Sie erreicht ihre größte
Entwickelung in 1-4
Tagen. Wenn dies geschehen
ist, findet auf ihr eine
Exsudation
von klebriger, faulig riechender
Feuchtigkeit statt, und an verschiedenen
Stellen löst sich zugleich die
Oberhaut anscheinend
in Form kleiner
Bläschen ab. Es bilden ich dabei Querschrunde, in denen für einige Zeit eine stinkende
Jauche, später aber
Eiter abgesondert undGranulation gebildet wird. Die letztere wuchert zuweilen in kurzer Zeit an einzelnen
Stellen bedeutend, indem große Fleischwarzen von verschiedener Form und von dunkelroter
Farbe aus dem
Geschwür hervorwachsen.
In andern
Fällen ist der Heiltrieb gering; die Geschwürfläche ist blaß, derb und wenig empfindlich und wird infolge zunehmender
Verdickung der Ränder immer mehr vertieft.
Oft tritt im Verlauf des Übels eine ödematöse Anschwellung der leidenden
Füße hinzu, die zuweilen bis gegen den Leib
hinaufsteigt und gewöhnlich sehr hartnäckig ist, so daß sie oft noch längere Zeit nach erfolgter
Heilung der Mauke fortbesteht.
Bei der Brandmauke treten plötzlich an der
Fessel einesFußes oder auch an mehreren
Füßen zugleich die
Erscheinungen einer heftigen
Entzündung ein, worauf gewöhnlich schon bald nach 24
Stunden an der am meisten leidenden
Stelle
die
Haut bläulich oder bleifarbig wird, sich erweicht und von den zunächst liegenden Teilen mit einem scharf begrenzten
Rand ablöst.
Dies geschieht meist um den 3.-6.
Tag, worauf ein unreines, fauliges, viel stinkende
Jauche produzierendes
Geschwür zurückbleibt. Die
Heilung erfolgt bei beiden
Arten der Mauke in 10
Tagen bis 6
Wochen. Zuweilen wird das Übel chronisch
und dauert dann noch längere Zeit fort. In solchen
Fällen wird die
Haut allmählich immer mehr verdickt; ein Teil
der
Haare
[* 6] fällt aus, und die übrigbleibenden richten sich gesträubt in die
Höhe
(Straubfuß, Igelsfuß). Die
Ursache der
ist in der
Regel eine starke
Erkältung der
Haut in der
Köthe.
Die
Krankheit kommt gewöhnlich im
Winter vor, vorzugsweise in den
Städten mit schmutzigen
Straßen, und am häufigsten erscheint
sie nach langen, schneereichen
Wintern beim Auftauen des
Schnees, wo sie zuweilen in einer ganzen Gegend
als
Epizootie auftritt. Zur Verhütung des Übels dient das
Rein- und Trockenhalten der
Füße der
Pferde. Behufs der
Heilung
macht man, solange die Entzündungsgeschwulst anhält, namentlich bei bedeutender schmerzhafter
Spannung, warme
Umschläge
von Weizenkleie mit
Wasser sowie
Einreibungen mit
Fett.
LassenSchmerz und
Spannung nach, so befeuchte man die kranken Teile mit
Blei- und
Kalkwasser oder 2proz. Karbolwasser oder Karbolöl.
Stellt sich Verschorfung ein, so ist eine besondere Behandlung nicht mehr nötig. Bei heftigem
Fieber reicht man einige
GabenGlaubersalz. Besteht die
Absonderung fort, und bilden sich Hautgeschwüre, so sind diese mit
Zinksalbe täglich
zweimal zu verbinden. Entsteht üppige
Granulation in dem
Geschwür oder eine starke Verdickung der Geschwürsränder, so ist
ein Druckverband angezeigt.
Schonung der
Pferde bis zur vollständigen Vernarbung der
Geschwüre ist unerläßlich.
BeimRindvieh entsteht die Mauke meist infolge
der Schlempefütterung (Schlempemauke). Auch Treberfütterung sowie reichliche
Fütterung mit rohen
Kartoffeln
oder mit den
Abfällen bei der Stärkefabrikation rufen die
Krankheit hervor. Es findet zuerst am
Saum der
Klauen und dann allmählich
immer weiter aufwärts, namentlich an den Hinterbeinen, Rötung und Anschwellung der
Haut,
Ausschwitzung einer klebrigen
Flüssigkeit
und darauf
Schorf- und Borkenbildung statt, welch letztere mitunter so bedeutend ist, daß die
Beine unförmlich
dick
¶
mehr
erscheinen und die Tiere sich kaum noch bewegen können. Die Entwickelung der Krankheit kann dadurch beschränkt werden, daß
der Stall möglichst rein und trocken erhalten wird. Vielfach wird auch ein Zusatz von Ätzkalk zur Schlempe (2½ kg frisch
gebrannter Kalk auf 1000 Lit. Schlempe) empfohlen, weil man den Säuregehalt der Schlempe als Ursache der
Mauke beschuldigt. Als Heilmittel hat sich die Karbolsäure gut bewährt, und zwar wird dieselbe, solange die Haut noch rot und
trocken erscheint, mit Rüböl (1 Teil rohe Karbolsäure mit 10-15 Teilen Öl) vermischt, bei bereits eingetretener Ausschwitzung
in 1proz. wässeriger Lösung täglich einmal äußerlich angewendet. DickeBorken müssen vor der Anwendung
des Mittels vorsichtig aufgeweicht und abgewaschen werden.