Masurek,
Tanz, s. Mazurka. ^[= (Masurisch), ein aus der Woiwodschaft Masovien stammender und danach benannter polnischer ...]
Tanz, s. Mazurka. ^[= (Masurisch), ein aus der Woiwodschaft Masovien stammender und danach benannter polnischer ...]
(Masurenland), vorzugsweise der altpreuß. Gau Galindien und ein Teil von Sudauen, umfaßt in engerer Bedeutung des Wortes den südlichen Teil des preuß. Regierungsbezirks Gumbinnen [* 2] oder die Kreise [* 3] Johannisburg, Sensburg, Lyck, [* 4] Olezko ^[richtig: Oletzko], Lötzen, Angerburg und den südlichen Teil von Goldap, in weiterer Bedeutung aber auch die südlichen Kreise des Regierungsbezirks Königsberg: [* 5] Ortelsburg, Neidenburg, Osterode [* 6] und Allenstein. [* 7] Im allgemeinen herrscht eine große Abwechselung zwischen Höhen und Seen, indem der ostpreußische Landrücken mit seinen bedeutendsten Gipfeln diesen Landstrich durchzieht. Unter den Seen, den Masurischen Seen, liegen die drei größten, der Spirding-, Löwentin- und Mauersee, in einer tiefen Senkung des Landrückens und sind durch zahlreiche, aber nur kurze Kanäle, die Masurischen Kanäle, miteinander verbunden. Die Bewohner (s. unten) sind in der Mehrzahl evangelische Polen. Lyck gilt als Hauptstadt des Landes.
Vgl. Töppen, Geschichte Masurens (Danz. 1870);
Weiß, Preußisch-Litauen u. Masuren (Rudolst. 1879).
(Mazury), die poln. Landbevölkerung im südlichen Teil der Provinz Ostpreußen [* 8] (s. oben) sowie in den angrenzenden polnisch-russischen Gouvernements Plozk, Lomsha und in einem kleinen Teil von Suwalki. Auf preußischem Boden, wo sie der lutherischen Kirche angehören, bewohnen sie ein Gebiet von über 11,500 qkm (210 QM.), und ihre Zahl beträgt etwa 300,000 Seelen; beträchtlicher ist ihre Anzahl in Polen, wo sie der katholischen Konfession angehören.
Die Masuren sind ein biederes, in der Kultur noch etwas rückständiges, von der Landwirtschaft und Viehzucht [* 9] lebendes Völkchen, bei dem noch patriarchalische Familienzustände herrschen. Sie gelten für gesellig, gutmütig und weich, kleiden sich zum Teil noch in selbstgewebtes graues Wollzeug (Wand), lieben den Branntwein und verzehren meist vegetabilische Nahrung (Kartoffeln, Pastinaken, Rüben und Mehlspeisen); ihre einfachen Häuser sind aus Holz [* 10] erbaut und mit Stroh gedeckt.
Die Städte des Landes im preußischen Anteil (Lyck, Johannisburg, Ortelsburg, Neidenburg, Soldau etc.) sind alle deutsch und der Ausgangspunkt einer fortschreitenden Germanisierung, welche durch die Schulen unterstützt wird. Die protestantischen Masuren stehen dem Deutschen, dessen Sprache [* 11] sie alle kennen, freundlich gegenüber, im Gegensatz zu ihren katholischen Stammesgenossen. Von den Masuren hat der polnische Tanz Mazurka (Masurek) seinen Namen.
Vgl. Kozlowski, Lieder und Gebräuche der Masuren (poln., Warsch. 1869).
Kanäle, s. Masuren ^[= # (Mazury), die poln. Landbevölkerung im südlichen Teil der Provinz Ostpreußen (s. oben) sowie ...] (Land).
[* 1] Name einer ägypt. Göttin, welche symbolisch durch die Straußfeder auf ihrem Haupt wie durch ihren Namen als Göttin der Wahrheit und der Gerechtigkeit (kopt. me, mei) bezeichnet wird; denn beide Begriffe fallen in der ägyptischen Sprache zusammen. Wie die Themis blind dargestellt wird, so auch die Mat einmal mit verbundenen Augen. Sie wird in der Regel Tochter des Sonnengottes Ra genannt, doch wird auch Phtha (Hephästos) [* 12] als ihr Vater bezeichnet. Besonders häufig erscheint sie als die göttliche Begleiterin des Thoth [* 13] (Hermes Trismegistos) [* 14] und führt in der Unterwelt die Verstorbenen vor Osiris. [* 15]
Der unterirdische Gerichtssaal, dessen Darstellung sich in den Papyrusrollen so häufig findet, heißt geradezu usechet mât mât (»Saal der beiden Wahrheiten«, d. h. der Wahrheit oder Gerechtigkeit, die selig macht, und derjenigen, die verdammt). In den religiösen Vorstellungen der alten Ägypter spielt diese »Wahrheit« eine hervorragende Rolle. Ihre bildliche Darstellung ist die gewöhnliche einer Göttin; sie pflegt in der einen Hand [* 16] das Papyruszepter und in der andern das Henkelkreuz, das Sinnbild des Lebens, zu halten (s. Abbildung).
(Amandabele), ein Zweig der Zulukaffern, der 1827 unter seinem Häuptling Mosilikatsi seine Wohnsitze in Natal verließ und nach Besiegung der Makalaka und andrer Völkerschaften das ganze Gebiet zwischen Limpopo und Sambesi einnahm. Es ist ein außerordentlich kriegerisches Volk, das durch seine fast jährlich sich wiederholenden Raubzüge die benachbarten Gebiete (auch am linken Sambesiufer) schrecklich verwüstet, wobei sich auch der Kannibalismus entwickelte.
Die Männer liegen nur dem Raub ob, die Frauen haben den Boden zu bestellen und alle sonstigen Arbeiten zu verrichten. Die Bevölkerung [* 17] dieses großen Gebiets soll sich gegenwärtig auf nur 40,000 Seelen belaufen und in vier Hauptbezirken wohnen; sie zerfällt in drei Klassen: Abazansi, die Vornehmsten, Abkömmlinge der Krieger, welche unter Mosilikatsi das Land unterwarfen, Amaholi, die von jenen vorgefundenen und besiegten Völker, und Abentla, betschuanische Kriegsgefangene, welche Mosilikatsi ins Land brachte. Nach dessen Tod (1868) ist das Land sowohl durch die Buren als durch die Engländer bedroht worden. Hauptstadt war bis 1881 das von Mosilikatsis Sohn Lo Bengula gegründete Gubuluwajo; jetzt nimmt das 15 km davon gelegene Umhlabatine diesen Rang ein.
Vgl. Oates, Matabele land and the Victoria [* 18] falls (Lond. 1881).
(span., »Töter«),
bei den Stiergefechten der Spanier der Hauptkämpfer, der dem Tier den Todesstoß versetzt;
im L'hombre, Tarock etc. Bezeichnung der drei obersten Trumpfkarten sowie auch der niedern Trumpfkarten, wenn diese in ununterbrochener Reihenfolge zugleich mit jenen drei obersten vorhanden sind;
s. Rinderhäute. ^[= rohe Häute von Rindern, für die Lederfabrikation bestimmt, kommen besonders aus Südamerika ...]
Departement der mittelamerikan. Republik Nicaragua, [* 19] liegt östlich vom Managuasee und umfaßt die Kordillere und deren atlantische Abdachung.
Der Flächeninhalt beträgt 21,439 qkm (389,3 QM.), die Bevölkerung schätzt man ohne die wilden Indianer auf 35,000 Seelen.
Landbau und Viehzucht bilden neben Bergbau [* 20] die Haupterwerbszweige.
Die Hauptstadt Matagálpa, 900 m ü. M., hat 4000 Einw., größtenteils Indianer.
Getreide, [* 21] Mais, Zuckerrohr, Tabak [* 22] und Kaffee werden angebaut;
auch wird etwas Bergbau auf Silber und Gold [* 23] betrieben.
Dorf im nordamerikan. Staate Texas, nahe der Mündung des Colorado in die Matagordabai des Golfs von Mexiko, [* 24] mit 400 Einw.
s. Schildkröten. ^[= (Chelonia Brongn., hierzu Tafel "Schildkröten"), sehr scharf abgegrenzte Ordnung ...] [* 25]
Beiname des heil. Jacobus (Santiago di Compostela Matamoros), des Patrons von Spanien, [* 26] dessen Mitwirkung man die Siege über die Mauren zuschrieb.
Kapitän ¶
eine [* 27] Figur der spanischen Komödie, eine Art Bramarbas, dem Capitano (s. d.) verwandt.
1) Stadt im mexikan. Staate Tamaulipas, am Rio Grande del Norte, [* 28] 64 km von seiner Mündung in den Golf von Mexiko, Brownsville gegenüber, hat eine Kathedrale, ein Colegio, San Juan, 2 Theater, [* 29] ein Kasino und (1880) 13,740 Einw. im Munizipium. Mit den andern am Rio Grande gelegenen Städten des Staats, von Bagdad (El Refugio) an der Mündung bis nach Nuevo Laredo, bildet es seit 1861 ein Freihandelsgebiet. Kleinere Seeschiffe gehen den Fluß etwa 118 km weit (bis Reinosa) hinauf. Die Einfuhr von Matamoros belief sich 1883 auf 1,5, die Ausfuhr (Ixtle, Gelbholz, Häute, Wolle etc.) auf 1,2 Mill. Pesos. - 2) Matamoros de Izúcar, Stadt im mexikan. Staat Puebla, am südwestlichen Abhang des Plateaus, 1268 m ü. M., mit Kohlengruben und (1880) 13,408 Einw. im Munizipium.
Manuel, ein 1835 zu Lepe geborner spanischer Offizier, welcher zum Protestantismus übergetreten war und mit Gesinnungsgenossen protestantische Andachten gehalten und Bibeln verbreitet hatte. Dafür wurde die ganze Gesellschaft in die Kerker von Malaga [* 30] und Granada [* 31] geworfen, 1861 aber Matamoros, José Alhama, Trigo u. a. zu langjähriger Zwangsarbeit auf den Galeeren verurteilt. Im letzten Augenblick noch erlangte eine aus Vertretern aller Nationen bestehende Deputation, um die sich besonders Capadose (s. d.) verdient gemacht hat, Verwandlung der Strafe in Verbannung. Die Exilierten gründeten nunmehr in Pau, [* 32] Lausanne [* 33] und Genf [* 34] Anstalten zur Evangelisation Spaniens. Matamoros starb bereits 1866.