Arzneien, sorgt für
Ruhe der Kranken, bedeckt sie nur einfach, gibt kühlendes
Getränk, wechselt die Leib- und Bettwäsche
öfters und läßt reichlich frische
LuftinsZimmer. Überhaupt ist im allgemeinen ein kühlendes
Verfahren angezeigt.
Gesicht
[* 2] und
Hände können täglich ein- oder mehreremal mit frischem
Wasser gewaschen werden, was sehr zum Behagen
des Kranken beiträgt. Zur
Nahrung reicht man leichte
Suppen und etwas
Milch und lasse die
Kinder nach Aufhören des
Fiebers bald
in die frische
Luft gehen.
Krupp,
Lungenentzündung, heftigere
Grade von
Augenentzündungen etc. erfordern eine diesen Zuständen
angemessene Behandlung.
(Fladerpapier),
Buntpapier mit maser- oder fladerartigen
Zeichnungen. ^[= vorgeschichtliche. Ebenso wie zahlreiche Naturvölker (Eskimo, Buschmänner etc.) ein bemerkenswerte ...]
König der
Massylier oder östlichen Numidier, Sohn des
Gala, geboren um 238
v. Chr., verlebte seine Jugendzeit
in
Karthago
[* 3] und verlobte sich hier mit
Sophonisbe, einer Tochter des
Hasdrubal, des
Sohns Gisgos. An den
Kämpfen der Karthager
teilnehmend, griff
er den auf römischer Seite stehenden
Syphax, den mächtigen König der Massäsylier
oder westlichen Numidier, in
Gemeinschaft mit einem karthagischen
Heer unter
Hasdrubal an und zwang ihn zum
Frieden mit
Karthago.
Hierauf setzte er 212 mit
Hasdrubal nach
Spanien
[* 4] über, wo er mit seinen numidischen
Reitern viel zur Besiegung des P. und Gnäus
Scipio beitrug. Er nahm auch in den folgenden
Jahren auf seiten der Karthager an dem
Krieg in
Spanien teil. Als aber das Kriegsglück
sich 210 zu gunsten der
Römer
[* 5] wandte, trat er auf deren Seite über, auch dadurch gereizt, daß die Karthager seine Verlobte
SophonisbeSyphax, um ihn für sich zu gewinnen, zum
Weib gaben; er wurde aber, nachdem er nach
Afrika
[* 6] zurückgekehrt
war, von
Syphax geschlagen und aus dem
Reich vertrieben, so daß er, als
Scipio 204 in
Afrika landete, nur als Flüchtling sich
bei ihm einfinden konnte. Er leistete indes den
Römern in dem letzten Entscheidungskampf wichtigeDienste;
[* 7] namentlich trug er bei dem
Überfall, durch welchen 203 die entgegenstehenden zwei feindlichen
Heere vernichtet wurden, wesentlich
zum
Sieg bei und machte in demselben Jahr mit
Lälius zusammen einen
Einfall in das
Reich des
Syphax, bei welchem dieser völlig
besiegt und gefangen genommen wurde.
Als bei dieser Gelegenheit
Sophonisbe als Siegesbeute in seine
Hände fiel, vermählte er sich sofort mit
ihr, reichte ihr aber, als
Scipio ihre
Auslieferung verlangte, selbst den Giftbecher. Als Belohnung für die geleisteten
Dienste
erhielt er nach Beendigung des
Kriegs das
Reich des
Syphax zu dem seinigen hinzu; außerdem wurde in dem
Frieden den Karthagern 201 die
Verpflichtung auferlegt, ihm alles zurückzuerstatten, was ihm oder seinen Vorfahren jemals von ihnen entrissen worden.
Diese Bestimmung wurde von Masinissa während seiner langen
Regierung mit der rücksichtslosesten
Härte benutzt, um den Karthagern,
welchen verboten war, ohne Erlaubnis der
Römer irgend einen
Krieg anzufangen, einen Teil ihres Gebiets nach dem
andern zu entreißen, während er zugleich die Parteiungen in der Stadt nährte und steigerte. Vergebens suchten die Karthager
Schutz bei den
Römern; diese trafen entweder keine oder eine den Karthagern ungünstige
Entscheidung, so daß dieselben endlich 150 zu
den
Waffen
[* 8] griffen.
Allein ihr
FeldherrHasdrubal wurde völlig geschlagen und mußte einen
Vertrag eingehen, in welchem er
sich für die Karthager verpflichtete, auf alles streitige Gebiet zu verzichten
und 5000
Talente zu bezahlen; der Rest seines
Heers mußte ohne
Waffen abziehen, wurde aber auf dem Weg von
Gulussa, dem Sohn des Masinissa, überfallen und großenteils niedergemacht.
Als jedoch die
Römer den
VertragsbruchKarthagos benutzten, um diesem den Vernichtungskrieg zu erklären,
erkannte Masinissa zu spät, daß er in seinem
Haß gegen
Karthago bloß
Roms Übermacht gefördert habe zum Nachteil seines eignen
Reichs, und unterstützte die
Römer nur widerwillig, starb aber schon bei Beginn des
Kriegs 149, 90 Jahre alt.
SeinReich wurde
durch den jüngern
ScipioAfricanus unter seine
Söhne Micipsa,
Gulussa und Mastanabal verteilt.
(Sultanat von oder
Oman),
Staat in
Arabien, begreift seiner Hauptmasse nach jetzt den Landstrich an der Südostküste
des
Landes zwischen dem
Ras Mesandum an der Ormusstraße und dem
Ras el Hadd und zerfällt in die
Landschaften:
Ras el
Dschebel, Kalhat, Batna oder Bawatin,
Dschebel Achdar, Dahira,
Sur und Dschailan. In einem 36-75 km breiten
Abstand von der
Küste des Hauptteils zieht sich parallel derselben ein
Gebirge hin, im höchsten Teil
Dschebel Achdar genannt,
der bis zu 3018 m ansteigt. Im Innern und längs der
Gebirge dehnen sich breite fruchtbare Landstriche aus; der ganze
Westen
dagegen scheint eine einzige
Wüste zu sein, in welcher sich nur zerstreute
Oasen finden. Wo
Bewässerung möglich ist, gewährt
der
Boden reichliche
Ernte,
[* 20] und fast alle Bodenerzeugnisse
Arabiens, Persiens und
Indiens gedeihen beinahe
von selbst; daher findet man
Wasserleitungen sogar unterirdisch weit fortgeführt. Die Tierwelt bietet außer
¶
mehr
dem Dromedar keine eigentümliche Erscheinung; das Meer aber ist außerordentlich reich an Fischen, welche nach Indien und Afrika
exportiert werden, sowie an Perlen. Die Bevölkerung
[* 22] zerfällt in Beduinen und in Städte- und Oasenbewohner. Zu letztern zählen
namentlich die Bewohner von Sur und Maskat; diese haben noch den Stolz, die Tapferkeit und die bis zur Rachsucht
gesteigerte Ehrliebe der nomadisierenden Beduinen, während man den Städtebewohnern Feigheit vorwirft. In religiöser Beziehung
herrscht vollkommene Duldsamkeit, sogar den Fremden gegenüber, was den Handel wesentlich begünstigt.
Die weltliche Oberherrschaft des Sultans oder Imams von Máskat (jetzt Sakad Thuryi) über das ganze Land besteht nur dem
Namen nach. Die Küste wird durch seine Seemacht beherrscht; die Beduinen aber und die Ackerbau treibenden Stämme des Innern bezeigen
ihm wohl Ehrfurcht, zahlen aber fast keine Steuern. Das jetzige regierende Haus hat sich durch seine Staatsklugheit auch den
europäischen Handelsstaaten gegenüber zur bedeutendsten inländischen Macht an der Nord- und Westküste
des IndischenOzeans erhoben. Bis zum Tod von Sejjid Said (1856) gehörten zu auch Sansibar
[* 23] und einige Inseln und Striche an der
Ostküste Afrikas, die seitdem ein eignes Reich bilden.
Die Stadt Máskat, seit 1808 Sitz des Sultans, liegt an der Küste, im Hintergrund einer von Felswänden eingeschlossenen
Bucht, mit Ankergrund für die größten Schiffe,
[* 24] und ist eine der bedeutendsten StädteArabiens. Sie wird von einer 4½ m hohen
Mauer umzogen, durch welche nur zwei Thore führen, und ist, ebenso wie der Hafen, noch durch Forts, Türme und Schanzen geschützt.
Das Innere enthält enge, krumme und schmutzige Straßen; aus der Portugiesenzeit (1508-1658) haben sich
einige jetzt als Speicher benutzte Kirchen erhalten. ist Sitz eines bedeutenden Seehandels.