Stadt in der alger.
ProvinzOran, ist auf zwei
Hügeln erbaut, zwischen denen der Ued Tuman hindurchfließt,
und von einem
Wall umgeben, der von fünf
Thoren durchbrochen wird, hat mit Einschluß der
Garnison (1881) 13,074 Einw., darunter 6303 Eingeborne
und 696
Juden. Der französische Teil der Stadt hat regelmäßig angelegte
Straßen mit zahlreichen
Brunnen,
[* 2] aber unschöne Gebäude; ein hübscher öffentlicher
Garten
[* 3] ist zwischen den beiden
Hügeln angelegt. Fabrikation von Burnussen;
in der Umgegend starker Weinbau. - Mascara war im 10. Jahrh. ein unansehnlicher
Flecken und gewann erst Ende des 12. Jahrh. Bedeutung.
Im 18. Jahrh. residierten hier eine Zeitlang die türkischen
Beis, 1832 machte
Abd el Kader Mascara zu seinem
Sitz; am wurde es von den
Franzosen erobert.
Verbindungen widerstandsfähiger
Körper, welche so eingerichtet sind, daß mittels ihrer mechanische
Naturkräfte
genötigt werden können, unter bestimmten
Bewegungen zu wirken
(Reuleaux). Die
Verbindung der
Körper zu
einer Maschine
[* 6] schließt nicht alle und jede
Bewegung aus, sondern verhindert nur die für den
Zweck der Maschine unnötigen
und störenden
Bewegungen, so daß die zweckmäßigen
Bewegungen als die allein möglichen übrigbleiben.
Diese beschränkte Beweglichkeit der
Körper wird durch eigentümliche, paarweise zusammengehörige Verbindungsteile, die
sogen. Elementenpaare, hervorgebracht, deren wichtigste sind: das Cylinderpaar, ein cylindrischer Drehzapfen
mit daraufgestecktem Hohlcylinder
(Lager),
[* 7] jener an einem
Körper angebracht, dieser an einem andern, so daß eine gegenseitige
Drehung der beiden
Körper gegeneinander möglich ist;
das Prismenpaar, ein Vollprisma in einem Hohlprisma von gleichem
Querschnitt,
gestattet zwei
Körpern, deren einer das Vollprisma, deren zweiter das Hohlprisma trägt, sich geradlinig
gegeneinander zu verschieben;
das Schraubenpaar, eine
Schraube in ihrer
Mutter, gestattet eine schiebende und zugleich drehende
(schraubenförmige)
Bewegung;
Wenn nun eine dieser
Kräfte in einer Maschine bestimmte
Bewegungen hervorruft, so können letztere entweder den Endzweck der Maschine darstellen, oder dazu
gebraucht werden, Formveränderungen an einem
Körper hervorzurufen. Die
Arbeit der an der Maschine wirksamen Naturkraft besteht
demnach darin, die
Widerstände zu überwinden, welche sich einer bestimmten
Bewegung oder einer gewissen Formveränderung
entgegensetzen (die sogen. Nutzwiderstände), z. B. bei der
Lokomotive
[* 15] die die
Bewegung des
Zugs hemmende
Reibung
[* 16] und den Luftwiderstand, bei einer
Drehbank
[* 17] die der
Ablösung
eines Drehspans von dem abzudrehenden Gegenstand
Widerstand leistende
Kohäsion.
Außer diesen bezweckten nützlichen oder nutzbringenden
Arbeiten treten indessen innerhalb jeder Maschine infolge der natürlichen
Beschaffenheit der physischen
Körper ganz spontan oft sehr bedeutende
Arbeiten (Nebenarbeit) auf, welche
in der Überwindung derjenigen
Widerstände (Nebenwiderstände, schädlichen
Widerstände) bestehen, die der
Bewegung der einzelnen
Teile der Maschine in Form von
Reibung, Seilbiegungen, Luftwiderstand entgegenarbeiten. Da nun aber die Naturkraft auch diese
Nebenarbeit mit verrichten muß, so leuchtet ein, daß die von der Naturkraft geleistete
Arbeit um die Nebenarbeit größer
sein muß als die von der Maschine verrichtete Nutzarbeit, woraus zur Genüge hervorgeht, daß bei Maschinen niemals
ein Arbeitsgewinn, sondern stets ein Arbeitsverlust eintreten wird, und daß somit das
Perpetuum mobile, d. h. eine Maschine,
welche, ohne
Arbeit zu konsumieren,
Arbeit verrichten soll, ein
Ding der Unmöglichkeit ist.
II. Formändernde Maschinen (Fabrikationsmaschinen). A. Maschinen zur Veränderung der Anordnung der Teile eines Körpers: Hammer- u. Walzwerke,
Schmiedepressen, Nagel- und Nietpreßmaschinen, Blechbiegemaschinen, Molettierstühle, Kettenglieder-
und Knopfmaschinen, Maschinen zum Verfertigen und Setzen der Krempelzähne, Walk-, Wickel-, Spul-, Bürst-, Kratz-, Setz-, Klischier-,
Rühr- und Ziegelmaschinen, Pflüge,
[* 53] Kultivatoren
[* 54] etc. -
B. Maschinen, durch welche Körper eine Trennung ihrer Teile erfahren: Drehbänke, Hobel-, Fräs-, Feil-, Nutstoß-, Bohr-, Schraubenschneidemaschinen,
Muttermaschinen, Scheren,
[* 55] Loch-, Durchschnitt-, Riffel-, Schleif-, Arrondier-, Gravier-, Reliefkopier-, Guillochiermaschinen,
Maschinen zum Kopieren runder Körperformen, Mahl- und Zerkleinerungsmaschinen, Säge-, Farbholzraspel-, Korkschneide-, Torfstech-,
Spaltmaschinen, Lumpenschneider, Holländer, Stampfwerke, Kammschneide-, Rübenschneide-, Rübenreibe-, Häckselschneidemaschinen
etc. -
Wann und wo die erste Maschine erfunden und verwendet wurde, wird sich nie ermitteln
lassen, da die ältesten historisch bekannten Völker schon Maschinen, wenn auch von sehr primitiver Natur, gebrauchten. Nach Reuleaux
ist es wahrscheinlich, daß das Bedürfnis des Feueranmachens die erste Maschine, den sogen. Feuerquirl, hervorrief. Es
ist das ein runder Holzstab, der in senkrechter Stellung mit seinem untern spitzen Ende in eine Vertiefung
eines auf dem Erdboden liegenden Holzstücks gesetzt und unter gleichzeitig nach unten gerichtetem Druck mit den Händen quirlartig
so lange hin- und hergedreht wird, bis das Holz
[* 57] Feuer fängt.
Durch Zuführung von Schleifmaterial (Sand) und Wasser zu der gedrehten Spitze war eine einfache Bohrmaschine erfunden. Weiter
entwickelten sich aus dem Feuerquirl mit der Zeit alle diejenigen Maschinen, welche die Herstellung
von Drehkörpern bezwecken, außer den Bohrmaschinen
[* 58] die Drehwippe, der Drehstuhl, die Drehbank, die Töpferscheibe, indem die
hin- und hergehende Drehbewegung allmählich durch die dauernde Drehung nach einer Richtung ersetzt wurde. Uralt sind jedenfalls
auch die Maschinen zur Bewässerung von Ländereien, wie sie durch die Schöpfräder und Paternosterwerke der Chinesen
und die Schwingbäume oder Kuduffs der Ägypter (ähnlich dem noch bei uns auf Dörfern gebräuchlichen Ziehbrunnen) repräsentiert
werden; ferner Maschinen zur Herstellung von Gespinsten und Geweben sowie die Getreidemahlmühlen.
Daß die sogen. einfachen Maschinen, Hebel, Rolle, Keil, schiefe Ebene, schon in grauer Vorzeit zu großartigen
Leistungen verwendet wurden, bezeugen die Baudenkmäler der alten Ägypter, Assyrer, Inder etc., wie anderseits aus vielen
diese Denkmäler schmückenden Abbildungen das hohe Alter von Vorrichtungen zum Transport zu Wasser und zu Lande, Wagen, Ruder-
und Segelschiffen hervorgeht. Bemerkenswert ist auch das außerordentlich frühe Auftreten der Wage.
[* 59] Sie
ist schon Abraham bekannt und findet sich auf den ältesten Denkmälern der Ägypter abgebildet. Lange Zeit scheint der Mensch
gebraucht zu haben, ehe er dazu überging, zum Betrieb von an die Stelle seiner Muskelkräfte diejenigen von Tieren oder gar
Elementarkräfte zu setzen. Von den Elementarkräften wurden lange Zeit nur die Wasserkraft zum Betrieb
von Wasserrädern, die Windkraft zum Fortbewegen von Segelschiffen und die Spannkraft elastischer Körper (Holz, Horn, Seile,
Sehnen) zu Schußwaffen verwendet.