Vom
Staat werden unterhalten: ein Gefängnis, ein
Zuchthaus, Anstalten für
Blinde, Taubstumme und Irrsinnige und eine
Besserungsanstalt
für jugendliche Verbrecher. Die
Verfassung war anfangs sehr konservativ, hat aber öftere Modifikationen erfahren (zuletzt
im
September 1867) und ist gegenwärtig eine ganz demokratische. An der
Spitze derRegierung steht ein
Gouverneur,
welcher vom
Volk auf vier Jahre gewählt wird. Ihm zur Seite steht als
Gesetzgebender Körper ein
Senat von 26 Mitgliedern (auf
vier Jahre gewählt) und das Repräsentantenhaus von 85 Mitgliedern (auf zwei Jahre gewählt).
Geistliche sind nicht wählbar. Jeder freie
Bürger der
Vereinigten Staaten,
[* 5] der ein Jahr lang in Maryland gewohnt
hat und 21 Jahre alt ist, ist zur
Wahl berechtigt. Auch alle richterlichen Beamten (mit Ausnahme der Friedensrichter, welche
der
Gouverneur ernennt) sowie die meisten exekutiven werden jetzt vom
Volk erwählt, so daß die
Gewalt des
Gouverneurs eine
sehr beschränkte ist. Die richterliche
Gewalt ist einem Appellationsgericht
(Court of appeals), dessen
Mitglieder nach
Distrikten vom
Volk auf 15 Jahre gewählt werden, und verschiedenen Untergerichten übergeben. Die
Staatsschuld
betrug 1885: 11 Mill.
Doll. Die
Staatseinnahme war 1886: 8,876,648
Doll., und die
Finanzen befinden sich in gutem Zustand. An
Steuern für
Staats- und Lokalzwecke wurden 1880 erhoben 5,437,462
Doll. In politischer Beziehung ist der
Staat in 21
Grafschaften eingeteilt. Hauptstadt ist
Annapolis, die größte Stadt aber
Baltimore
[* 6] (232,313 Einw.). S. die Spezialkarte
»Vereinigte Staaten«, östl. Hälfte. - Maryland wurde, nachdem daselbst schon
früher von einem
Kapitän Clayborne mit
Kolonisten aus
Virginia eine Ansiedelung gegründet worden, 1631 von König
Karl I.
an
LordBaltimore (s. d.) verliehen, der jedoch vor
Ausfertigung des
Patents starb, worauf dasselbe seinem ältesten Sohn,
CecilCalvert, gegeben ward, der 1634 mit etwa 200
Personen, die, wie er selbst, Katholiken waren, die
Kolonisation mit
Gründung der
Town St.
Mary's an der Nordseite des Potomacflusses begann und dieKolonie zu
Ehren der
Königin Maryland nannte.
(spr. mehri-),Seestadt in der engl.
GrafschaftCumberland, an der Mündung des
Ellen, mit 1880-84 erbauten
Docks (21,8Hektar groß, 7,7 m tief), lebhaftem
Handel mit
Stahl,
Eisen
[* 10] undKohlen und (1881) 8177 Einw. Zum
Hafen gehören 54 Seeschiffe von 23,814
Ton. und 37 Fischerboote.
Wert derEinfuhr 157,676 Pfd. Sterl., der Ausfuhr 343,908
Pfd. Sterl. Auf einer Felshöhe nördlich der Stadt die
Ruinen von Axelodunum.
(spr. mehriswill),Stadt im nordamerikan.
StaatKalifornien, am Yuba, nahe am
Feather, der hier schiffbar wird, mit (1880) 4321 Einw.,
beherrscht die nördlichen
Minen.
(lat.
Martius), der dritte
Monat unsers
Jahrs, war im römischen
Kalender der ältesten Zeit der erste
Monat und
hat seinen
Namen vom
Mars,
[* 11]
dem er geheiligt war.
Karl d. Gr. gab ihm den
NamenLenz- oder Frühlingsmonat. Die
Sonne
[* 12] tritt im
M. in das Zeichen des
Widders. Die mittlere Veränderlichkeit der
Temperatur, d. h. der Mittelwert von allen in einem möglichst
großen Zeitraum für den
Monat vorgekommenen
Abweichungen von der ihm zukommenden Mitteltemperatur, ist im M. kleiner als
im
Februar, aber größer als im April. Sie beträgt für das nordöstliche
Europa
[* 13] 2,1, für die baltischen
Länder 1,7, für das nördliche
Deutschland
[* 14] 2,0, für das südliche 1,7, für Westeuropa 1,6,
für
England 1,1, für
Italien
[* 15] 1,1° C. Auf den 20. und 21. März fällt das Frühlingsäquinoktium (Frühlingsanfang).
(CampusMartius), ursprünglich unter den merowingischen Frankenkönigen die Versammlung des fränkischen
Heers im März zum
Zweck der
Musterung. Daselbst wurden Angelegenheiten des
Kriegs erledigt und dem König die jährlichen
Geschenke
dargebracht.
Schon unter
Chlodwigs Nachfolgern hört jedoch auf gallischem
Boden das Märzfeld auf, statt dessen versammeln
sich gelegentlich um den König die
Großen zur Beratung. Nur in
Austrasien erhielt sich die
Sitte, das
Volk alljährlich wenigstens
einmal zu berufen, gewöhnlich 1. März; da
gab es seine Zustimmung zu
Gesetzen oder huldigte einem neuen König.
Pippin der
Kleine
verlegte die Versammlung 755 in den Mai, daher sie nun auch
Maifeld genannt wurde, obwohl sie
Karl d. Gr.
gewöhnlich im Juni, Juli, selbst im
August abhielt. Daselbst erschien zu Beratungen nur die
Aristokratie, die gesamten
Freien
bloß dann, wenn zugleich der
Heerbann aufgeboten wurde.
Vgl.
Waitz, Deutsche
[* 16] Verfassungsgeschichte, Bd. 2 (2. Aufl.,
Kiel
[* 17] 1870);
bereitet wird. Man zerreibt zur Darstellung desselben 2 Teile feinste, entschälte süße Mandeln mit etwas Rosenwasser und
röstet sie mit 1 Teil feinstem Zuckerpulver in einem kupfernen Kessel und unter beständigem Umrühren über gelindem Feuer,
bis die Masse, wenn man mit der Oberseite der Hand
[* 24] darauf drückt, nicht mehr anklebt. Hierauf wird die
Masse zusammengeknetet und unter Zusatz von 0,5-1 Teil Zucker zu allerlei Formen verarbeitet und getrocknet oder (Königsberger
Marzipan) leicht gebacken.