Marx zunächst nach
Baden,
[* 2] dann nach der
Pfalz, später nach
Paris.
[* 3] Auch von dort ausgewiesen, nahm er bis zu seinem
Tod seinen
Aufenthalt in
London,
[* 4] nach verschiedenen
Richtungen litterarisch thätig, besonders für amerikanische
Zeitungen, aber zugleich
im
Verkehr mit den radikalen Flüchtlingen aller
Länder für seine revolutionären und sozialistischenIdeen
agitierend. Unter anderm erschienen: »Der 18.
Brumaire des
LouisBonaparte« (1852);
»Enthüllungen über den Kommunistenprozeß
zu
Köln«
[* 5] (1853);
»Zur
Kritik der politischen
Ökonomie« (Berl. 1859), eine wissenschaftliche
Darstellung der Marxschen Werttheorie
und Geldlehre. Am setzte Marx auf einem
Meeting in
London den Beschluß der
Gründung einer internationalen
Arbeiterassociation durch, welche 1866 nach seinem
Plan errichtet und von ihm bis 1872 geleitet wurde (vgl.
Internationale).
In den 60er
Jahren war sein Hauptbestreben darauf gerichtet, in
Deutschland
[* 6] eine revolutionäre sozialdemokratische
Partei gegenüber
den Lassalleanern zu schaffen, da er das
Programm des ihm von 1848 her befreundeten
Lassalle mißbilligte. Unter
seiner
Ägide gründete sein
Freund und
Schüler W.
Liebknecht (s. d.) 1869 die sozialdemokratische
Arbeiterpartei, welche sich
später (1875) mit den radikalen Lassalleanern zur sozialistischen
ArbeiterparteiDeutschlands
[* 7] vereinigte. Er starb in
London.
Von seinem unvollendet hinterlassenen Hauptwerk: »Das
Kapital.
Kritik der politischen
Ökonomie«, erschien 1867 der ersteBand
[* 8] (3. Aufl., Hamb. 1883), die Grundlagen seiner sozialistischen
Anschauungen und die Hauptzüge seiner
Kritik der bestehenden
Gesellschaft, der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer
Folgen darlegend. Der zweite
Band erschien 1883, herausgegeben
von
Fr.
Engels; ein dritter
Band soll noch erscheinen. Das Werk ist zwar das wissenschaftlich bedeutendste der sozialistischen
Litteratur, aber doch von viel geringerm Wert, als und seine Anhänger wähnen. Marx war seit 1843 mit
Jenny von
Westphalen (gest. in
London), einer
Schwester des spätern preußischen
Ministers des Innern im
MinisteriumManteuffel, verheiratet. Er hinterließ drei Töchter, von denen eine an Longuet, die zweite an Lafargue,
die dritte an Aveling verheiratet ist. Seine drei Schwiegersöhne sind
Agitatoren der
Sozialdemokratie, die beiden erstern
in
Frankreich, der dritte in
England.
KolonieQueensland, entspringt auf dem Nordabhang der d'Aguillarkette
und fällt in breiter Mündung 40 km unterhalb
Maryborough, wohin Seedampfer gelangen, in die Herveybai des
StillenOzeans.
(spr. mehriborro), 1) Hauptstadt der irischen
Queen's County, an einem Nebenfluß des
Barrow, mit
Gerichtshof, Irrenhaus, Schloßruine und (1881) 2872 Einw. -
(spr. mehrländ, abgekürzt
Md.), 1) nordamerikan.
Freistaat, der südlichste der Mittelstaaten der
Union, grenzt
im N. an
Pennsylvanien, im O. an
Delaware und den Atlantischen
Ozean, im
SW. und
W. an
Virginia, von
dem er durch den Potomacfluß
getrennt ist. Das Land im O., zu beiden Seiten der tief einschneidenden
Chesapeakebai, das sogen. Flutwassergebiet,
ist im allgemeinen ein ebenes, fruchtbares Alluvialland;
Mergel und
Muschelkalk, vorzügliche
Porzellanerde,
Thon und Sumpfeisenerze
kommen vor.
Die
Chesapeakebai selbst trägt in nicht geringem
Grad zu dem
Reichtum des
Landes bei, denn sie birgt vorzügliche
Austern,
Fische,
[* 19]
Krabben und die geschätzten Terrapins (Wasserschildkröten), und ihre
Ufer sind von zahlreichen
Wasservögeln
bevölkert (darunter die als Leckerbissen beliebten Canvasback
Ducks). Die
Bai kann von den größten
Schiffen befahren werden
und hat verschiedene
Einschnitte, die Häfen für
Schiffe
[* 20] bilden. Die sich in sie ergießenden
Flüsse
[* 21] sind
weit ins Land hinein schiffbar.
Die wichtigsten unter ihnen sind der
Potomac, welcher die
Grenze gegen
Virginia bildet, und der
Susquehanna, welcher ins nördliche
Ende der
Bai fließt. Das
Klima
[* 22] ist mild, und die Sommerhitze wird durch
Seewinde gemäßigt. Die
Winter
sind jedoch streng genug, um den
Hafen von
Baltimore
[* 23] zeitweilig mit
Eis
[* 24] zu bedecken. Die mittlere Jahrestemperatur an der
Küste
ist etwa 13° C.
(Sommer 23,
Winter 0° C.).
Regen fällt reichlich (jährlich 1100
mm). Maryland hat ein
Areal von 26,831 qkm (487,3 QM.) mit 1870: 780,894, 1880 aber 934,943 Einw.,
wovon 210,230
Farbige und 82,806
Ausländer, einschließlich von 45,481
Deutschen.
Vom Staat werden unterhalten: ein Gefängnis, ein Zuchthaus, Anstalten für Blinde, Taubstumme und Irrsinnige und eine Besserungsanstalt
für jugendliche Verbrecher. Die Verfassung war anfangs sehr konservativ, hat aber öftere Modifikationen erfahren (zuletzt
im September 1867) und ist gegenwärtig eine ganz demokratische. An der Spitze derRegierung steht ein Gouverneur,
welcher vom Volk auf vier Jahre gewählt wird. Ihm zur Seite steht als Gesetzgebender Körper ein Senat von 26 Mitgliedern (auf
vier Jahre gewählt) und das Repräsentantenhaus von 85 Mitgliedern (auf zwei Jahre gewählt).
Geistliche sind nicht wählbar. Jeder freie Bürger der Vereinigten Staaten,
[* 28] der ein Jahr lang in Maryland gewohnt
hat und 21 Jahre alt ist, ist zur Wahl berechtigt. Auch alle richterlichen Beamten (mit Ausnahme der Friedensrichter, welche
der Gouverneur ernennt) sowie die meisten exekutiven werden jetzt vom Volk erwählt, so daß die Gewalt des Gouverneurs eine
sehr beschränkte ist. Die richterliche Gewalt ist einem Appellationsgericht (Court of appeals), dessen
Mitglieder nach Distrikten vom Volk auf 15 Jahre gewählt werden, und verschiedenen Untergerichten übergeben. Die Staatsschuld
betrug 1885: 11 Mill. Doll. Die Staatseinnahme war 1886: 8,876,648 Doll., und die Finanzen befinden sich in gutem Zustand. An
Steuern für Staats- und Lokalzwecke wurden 1880 erhoben 5,437,462 Doll. In politischer Beziehung ist der
Staat in 21 Grafschaften eingeteilt. Hauptstadt ist Annapolis, die größte Stadt aber Baltimore (232,313 Einw.). S. die Spezialkarte
»Vereinigte Staaten«, östl. Hälfte. - Maryland wurde, nachdem daselbst schon
früher von einem Kapitän Clayborne mit Kolonisten aus Virginia eine Ansiedelung gegründet worden, 1631 von König Karl I.
an LordBaltimore (s. d.) verliehen, der jedoch vor Ausfertigung des Patents starb, worauf dasselbe seinem ältesten Sohn, CecilCalvert, gegeben ward, der 1634 mit etwa 200 Personen, die, wie er selbst, Katholiken waren, die Kolonisation mit Gründung der
Town St. Mary's an der Nordseite des Potomacflusses begann und die Kolonie zu Ehren der Königin Maryland nannte.