Kurfürsten durch den
Papst u. a. Von Wert ist
Martins Werk nur durch die zahlreichen Fortsetzungen, welche an verschiedenen
Orten ihm beigefügt wurden. Herausgegeben ist es von Weiland in
Pertz'
»Monumenta Germaniae historica, Script.«, Bd. 22.
worin sie sich hauptsächlich gegen die sozialen
Lehren
[* 6] ihres Landsmannes
Malthus wendet
und ihre
Ideen in wirkungsvollen
Erzählungen veranschaulicht;
»Eastern life past and present« (1846, neue Ausg.
1875),
Mit
Atkinson veröffentlichte sie die materialistischen »Letters on the laws of
man's nature and development« (1851) und »Letters from Ireland«
(1853). Auch ist ihre Übersetzung von
Comtes
»Philosophie positive« (1853) zu erwähnen.
IhreAutobiographie
erschien 1876 in 3
Bänden.
Durch seine
Tapferkeit und seine Erfolge erwarb er sich bei der
Armee eine so große
Popularität, daß er Ende 1874 in Sagunt
den
PrinzenAlfons von
Bourbon zum König ausrufen konnte.
Alfons XII. ernannte ihn zum
Generalkapitän von
Katalonien und
zum
Oberbefehlshaber der Nordarmee; durch den
Sieg von Peña de
Plata (im März 1876) über
Don Karlos machte
er dem Karlistenaufstand ein Ende und wurde zum
Generalkapitän der
Armee befördert. 1877 übernahm Martinez den Oberbefehl in
Cuba,
um den
Aufstand daselbst zu unterdrücken. Er erreichte aber die Herstellung der
Ruhe daselbst im Convenio von
Camaguey nur durch bedeutende Zugeständnisse an die Insurgenten in Bezug auf politische und finanzielle
Reformen in
Cuba.
Da der
MinisterpräsidentCanovas de
Castillo die letztern besonders mißbilligte, so trat Martinez im März 1879 an die
Spitze des
spanischen
Ministeriums, um die
Genehmigung seiner cubanischen
Politik seitens der
Cortes zu erreichen. Da
dieselbe verweigert wurde, legte Martinez das
Präsidium des
Kabinetts nieder, verband sich hierauf mit den
Konstitutionellen, der
sogen. dynastischen
Opposition unter
Sagasta, stürzte seinen Gegner
Canovas 1881 und übernahm dann in dem neuen
Ministerium
das
Portefeuille des
Kriegs, das er bis 1883 behielt. 1887 wurde er zum
Generalkapitän von
Madrid ernannt.
Als eifriger Verteidiger der
Konstitution wurde er nach der Rückkehr
Ferdinands VII. ins Gefängnis gesetzt
und nach zweijähriger
Haft nach den
Presidios von
Gomera auf der afrikanischen
Küste deportiert. Hier schrieb er sein
Trauerspiel
»Morayma«.
RiegosAufstand führte ihn 1820 nach
Madrid zurück, wo er wiederum zum
Präsidenten der
Cortes ernannt wurde. Seine
gemäßigte
Haltung war die
Ursache, daß ihm der König im
Februar 1822 den Vorsitz in einem neuen
Ministerium
übertrug; doch gelang es Martinez nicht, die absolutistische und liberale
Partei zu versöhnen, und bei einem Volksaufstand entging
er nur mit
Not dem
Tod. Er legte daher sein
Portefeuille nieder, ging bei der französischen
Invasion 1823 nach
Italien
[* 17] und lebte dann in
Paris
[* 18] und
London mit litterarischen
Arbeiten beschäftigt. 1833 nach
Spanien zurückgekehrt und Anfang 1834 mit
dem
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und dem Vorsitz im
Kabinett betraut, erließ er das
Estatuto real,
welches die
Verfassung von 1812 von ihren radikalen
Bestandteilen reinigte, konnte aber den Karlistenkrieg
nicht beendigen, erlangte auch von
Frankreich die erbetene
Intervention nicht und legte daher im Juni 1835 sein
Ministerium
nieder. Er war nun eins der hervorragendsten Mitglieder der
Moderados in der
Kammer, zog sich aber nach dem vollständigen
Sieg der Anhänger der
Verfassung von 1812 nachParis zurück, wo er später den Gesandtschaftsposten bekleidete,
den er dann mit dem in
Rom
[* 19] vertauschte. Nach
Spanien zurückgekehrt, ward er 1843 Mitglied des
KabinettsNarvaez, trat aber mit
diesem im
Februar 1846 zurück und ging 1847 abermals als spanischer Gesandter nach
Paris. 1851 zurückgerufen, nahm er seinen
Sitz in den
Cortes wieder ein. Fortan blieb er der
Führer der
¶
mehr
gemäßigten konstitutionellen Opposition. Gleichwohl war er 1857 für kurze Zeit erster Staatssekretär im Ministerium Armero-Mon,
ward von der Königin mit Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt und zum Präsidenten des Staatsrats ernannt.
Daneben war er Vorsitzender des Universitätsrats. Er starb Als Dichter hat er sich fast in
allen Gattungen der Poesie versucht. Seine besten Werke sind: die Tragödie »Edipo«, das Drama »La conjuracion de Venecia« und
das Lustspiel »La hija en casa y la madre en la mascara«. Sein didaktisches Gedicht »El arte poetica« zeichnet sich durch Eleganz
und Präzision aus, hat aber seinen Hauptwert in den beigegebenen litterarhistorischen Anmerkungen und
Exkursen. Auch in seinen lyrischen Gedichten (Madr. 1833, 2. Aufl. 1847) liegt die Hauptstärke in der Diktion und dem Wohllaut.
Schwächer sind seine prosaischen Schriften: »Hernan Perez del Pulgar« (Madr. 1834);
»Isabel de Solis«, Roman (das. 1837-40, 3 Bde.;
neue Ausg. 1845),
und »Espiritu del siglo« (das. 1835-51, 10 Bde.),
eine Geschichte der französischen Revolution, in Wirklichkeit aber nur eine Umarbeitung des Werkes von Thiers hierüber.
Eine
Sammlung seiner Werke erschien zu Paris 1844-46, 5 Bde.; die Dramen besonders Madrid 1884; eine Übersetzung ausgewählter Werke
lieferte Schäfer (Heidelb. 1835-36, 2 Bde.).
Martinez hat sich entschieden die französischen Dichter zum Muster genommen und sich deren glänzende Darstellung
angeeignet. Das große litterarische Museum in Madrid verdankt ihm seine Entstehung.