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Martensen - Martignac
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13 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Martensen Hans Lassen, namhafter dän. Theolog, geb. 19. Aug. 1808 zu Flensburg, wirkte als Professor / 129
Martersteig Friedrich, Maler, geb. 11. März 1814 zu Weimar, machte hier seine Studien von 1829 bis 1834 / 145
Marterwoche s. v. w. Karwoche. / 3
Martes (lat.), Marder. / 3
Martha Schwester des Lazarus und der Maria von Bethanien, bekannt als geschäftige Hausfrau, ging nach / 31
Martha's Vineyard (spr. winnjĕrd), Insel an der Südküste des nordamerikan. Staats Massachusetts, 260 qkm (4,7 / 50
Marthenholz s. Rotholz. / 3
Martialgesetze veralteter Ausdruck für die während des Kriegszustandes zur Geltung kommenden gesetzlichen / 51
Martialis # (lat.), zum Eisen gehörig, Eisen enthaltend etc., z. B. Aquae martiales, eisenhaltige Mineralwässe / 16
Martialis _2 # Marcus Valerius, röm. Epigrammendichter, geboren um 40 n. Chr. zu Bilbilis in Spanien. Zum / 186
Martialisch (lat.), kriegerisch, streitbar, wild; Martialität, kriegerisches Wesen. / 8
Martianus Capella s. Capella 1). / 5
Martignac (spr. -tinjack), Jean Baptiste Gage, Vicomte de, franz. Staatsmann, geb. 1776 zu Bordeaux, studierte / 287
Fortsetzung:
Martens , Georg Friedrich von, Diplomat und Publizist, geb. 22. Febr. 1756 zu Hamburg, studierte in Göttingen
mehr
dazu seit 1810 die eines
Präsidenten der Finanzsektion im
Staatsrat des
Königreichs
Westfalen .
[* 2 ] 1814 wurde er vom König von
Hannover
[* 3 ] zum
Geheimen Kabinettsrat und 1816 zum Bundestagsgesandten ernannt. Er starb 21. Febr. 1821 in
Frankfurt
[* 4 ] a. M.
Sein Hauptwerk
ist der
»Recueil des traités«
(Götting . 1791-1801, 7 Bde., und 4 Supplementbde., 1802-1808),
der, mit 1761 beginnend, in dem »Nouveau recueil« (das.
1817-42, 16 Bde.) und den diesen ergänzenden »Nouveaux
suppléments« (das. 1839-43, 3 Bde.,
und
Register , 2 Bde.) von
Karl von Martens,
Saalfeld
[* 5 ] und Murhard bis 1839 fortgeführt wurde. Eine weitere Fortsetzung bildet Murhards
»Nouveau recueil général des traités« , fortgesetzt von
Pinhas,
Samwer und
Hopf
(Götting . 1840-75, 20 Bde. mit Generalregister bis 1874; 2.
Serie , das. 1876-86, 10 Bde.).
Von Martens' übrigen Werken sind hervorzuheben: »Précis du droit des gens modernes de l'Europe« (1789; 3. Aufl.,
Götting . 1821;
neu bearbeitet von Pucheiro-Ferreira, 1858, 2 Bde.; 1864);
»Erzählungen merkwürdiger
Fälle des neuern
europäischen
Völkerrechts « (das. 1880-1802, 2 Bde.);
»Cours diplomatique« (Berl. 1801, 3 Bde.);
»Grundriß einer diplomatischen Geschichte der europäischen Staatshändel und
Friedensschlüsse seit dem Ende des 15.
Jahrhunderts «
(das. 1807). - Martens'
Neffe
Karl von Martens (geb. 1790 zu
Frankfurt a. M., gest. 28. März 1863 als großherzoglich weimarischer
Ministerresident
a . D. in
Dresden )
[* 6 ] schrieb noch: »Manuel diplomatique« (Leipz. 1823),
das im
»Guide diplomatique«
(das. 1832, 2 Bde.; 5. Aufl.
von
Geffcken , 1866) eine neue Bearbeitung erhielt;
»Causes célèbres du droit des gens« (das. 1827, 2 Bde.; 2. Aufl.
1858-61, 5 Bde.);
»Nouvelles causes célèbres, etc.« (das. 1843, 2 Bde.);
»Recueil manuel et pratique de traités« (das. 1846-1857, 7 Bde.;
fortgesetzt von
Geffcken , 1885 ff.).
Flensburg - Fleuron
* 7
Flensburg .
Hans
Lassen , namhafter dän. Theolog, geb. 19. Aug. 1808 zu
Flensburg ,
[* 7 ] wirkte als
Professor der
Theologie in
Kopenhagen ,
[* 8 ] seit 1845 auch als Hofprediger und seit 1854 zugleich als
Bischof
von
Seeland ;
er starb 4. Febr. 1884. Von ihm rühren her schätzbare
Studien über die ältern deutschen
Mystiker
und eine
Reihe von Predigtsammlungen (deutsch, Gotha
[* 9 ] 1859), außerdem folgende Werke: »Die christliche
Dogmatik « (4. Aufl.,
Kopenh. 1881; deutsch, 3. Aufl., Leipz.
1886);
»Grundrids til moralphilosophiens
System « (3. Aufl., Kopenh. 1879);
»Die christliche
Taufe « (deutsch, 2. Aufl., Gotha
1860);
»Die christliche
Ethik « (2
Tle .; deutsch, 5. Aufl., Karlsr. 1887);
»Jakob
Böhme « (deutsch, Leipz.
1882) und seine
Autobiographie : »Aus meinem
Leben « (übersetzt von
Michelsen , Karlsr. 1883-84, 3 Bde.).
Auch erschien sein Briefwechsel mit I. A.
^[Isaak
August ]
Dorner (Berl. 1887, 2 Bde.).
Weilburg - Weimar
* 10
Weimar .
Friedrich ,
Maler , geb. 11. März 1814 zu
Weimar ,
[* 10 ] machte hier seine
Studien von 1829 bis 1834 und
setzte sie dann in
Düsseldorf
[* 11 ] unter
Hildebrandt und
Schadow fort. 1838 ging Martersteig nach
Paris
[* 12 ] und ward
Schüler von
Delaroche . Er
malte hier
Bilder aus dem Dreißigjährigen
Krieg , aus der
Schweizer Geschichte, sechs
Bilder aus dem
Leben
Luthers , die
Übergabe
der
Augsburger
Konfession und die
Verurteilung von
Huß . 1848 verließ er
Paris und malte auf der
Wartburg die Ankunft der heil.
Elisabeth .
Sodann übernahm er in
Weimar 1854 eine Zeichenlehrerstelle am Sophienstift. Hier entstanden unter anderm:
Thomas
Münzers letzter
Gang ,
[* 13 ]
Bilder aus
Hermann und
Dorothea ,
Luthers Ankunft in
Worms
[* 14 ] (1860),
Huttens Dichterkrönung (1861),
Savonarolas
Geschichte in sieben
Kartons ,
Schwur und Vertreibung der
Salzburger
Protestanten ,
ein
Cyklus von neun
Szenen aus dem
Leben
Th .
Körners .
Seine Gemälde zeichnen sich mehr durch gewissenhaftes
Streben als durch geniale Begabung aus.
s. v. w.
Karwoche . ^[= (Heilige Woche, Hebdomas magna oder sancta), die Woche vor Ostern, die dem Andenken ...]
(lat.),
Marder . ^[= (Mustela L.), Raubtiergattung aus der Familie der Marder (Mustelida), mittelgroße Tiere mit ...]
[* 15 ]
Schwester des
Lazarus und der
Maria von
Bethanien , bekannt als geschäftige Hausfrau, ging
nach der
Legende später nach
Gallien und liegt in
Tarascon begraben.
Ihr
Tag ist der 29. Juli.
Lager (militärisch)
* 16
Lager .
Vineyard (spr. winnjĕrd),
Insel an der Südküste des nordamerikan.
Staats
Massachusetts , 260 qkm (4,7 QM.)
groß, wenig fruchtbar, mit 5000 Einw., welche
Schiffahrt und
Handel treiben. Im
August finden hier die
bekannten
Camp
Meetings statt, von nahezu 20,000
Menschen besucht, die ein
Lager
[* 16 ] beziehen und sich religiösen Übungen hingeben.
s.
Rotholz . ^[= bei niedriger Temperatur verkohltes Buchenholz (Röstholz), zeigt die unveränderte Struktur ...]
veralteter
Ausdruck für die während des
Kriegszustandes zur Geltung kommenden gesetzlichen Bestimmungen.
In
England versteht man unter Martial-law
(Kriegsrecht ) die gesetzlichen Bestimmungen, welche dann Platz
greifen, wenn bei
Aufruhr oder
Auflauf die Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung auf die
Militärgewalt übergeht, insbesondere
das Armeeverwaltungsgesetz (Mutiny-act ) und die
Aufruhrakte
(Riot-act ). Vgl.
Belagerungszustand .
(lat.), zum
Eisen
[* 17 ] gehörig,
Eisen enthaltend etc., z. B.
Aquae martiales, eisenhaltige
Mineralwässer ;
Martialia
medicamenta, Eisenmittel.
Spanien und Portugal
* 18
Spanien .
Marcus
Valerius , röm. Epigrammendichter, geboren um 40
n. Chr . zu Bilbilis in
Spanien .
[* 18 ] Zum
Juristen vorgebildet, kam er in einem
Alter von 22
Jahren zu weitern
Studien nach
Rom ,
[* 19 ] zog es aber vor, wie er selbst sagt,
casu vivere, d. h. sich seine Subsistenzmittel von der
Gunst der
Kaiser (besonders Domitians) und der Vornehmen, die er sich
namentlich durch Gelegenheitsgedichte voll niedriger Schmeichelei erwarb, darreichen zu lassen.
Als er unter Trajan in seine
Vaterstadt zurückkehrte, war er so arm, daß ihn der jüngere
Plinius mit Reisegeld unterstützen mußte.
Auch in der
Heimat verschaffte ihm seine
Kunst
Gönner und sogar den
Besitz eines
Landguts , doch sehnte er sich
stets nach
Rom zurück. Er starb um 102.
Sein
Ruhm gründet sich auf 15
Bücher
Epigramme , die alle
Gebrechen und
Laster der damaligen
Gesellschaft mit
Geist und beißendem
Witz , aber ohne sittlichen
Ernst schildern. In der Leichtigkeit der
Verifikation wetteifert
Martialis mit Ovid. Neben dem elegischen Versmaß bedient er sich häufig der
Hendekasyllaben und des
Choliambus .
Bedeutendste
Ausgaben von
Schneidewin
(Grimma
[* 20 ] 1842, 2 Bde.;
Text , Leipz. 1853 u. 1871) und
Friedländer (das. 1886, 2 Bde.);
Übersetzung von
Berg (Stuttg. 1869).
(lat.), kriegerisch, streitbar, wild;
Martialität, kriegerisches
Wesen . ^[= # dasjenige, was zu dem Sein eines Dinges in einer bestimmenden Art und Weise notwendig gehört, ...]
Capella, s.
Capella ^[= # 1) Martianus, Sachwalter in Karthago, verfaßte vor der Eroberung der Stadt durch die Vandalen ...] 1).
Martigny - Martin
* 23
Seite 11.295.
(spr. -tinjack),
Jean
Baptiste
Gage , Vicomte de, franz. Staatsmann, geb. 1776 zu
Bordeaux ,
[* 21 ] studierte die
Rechtswissenschaft , begleitete 1798
Sieyès als Privatsekretär nach
Berlin
[* 22 ] und ließ sich sodann als
Advokat in
Bordeaux nieder.
Da er während der
Hundert Tage in einer
Broschüre gegen
Napoleon I. auftrat, erhielt er nach der
zweiten
Restauration die
Stelle eines
Generalprokurators zu
Limoges . 1821 in die Deputiertenkammer gewählt,
schloß er sich hier der konstitutionellen
Partei an und bekundete bedeutende Rednertalente. Bei der Expedition nach
Spanien 1823 bekleidete
er die
Stelle eines
¶
mehr
Zivilkommissars; 1824 ward er zum Staatssekretär , darauf zum Direktor der Domänen und zum Vikomte befördert. Nach Rücktritt
des Ministeriums Villèle 3. Jan. 1828 zum Minister des Innern ernannt, erlangte er im neuen Ministerium durch seine versöhnliche,
gemäßigte Haltung gegen die Liberalen und seine staatsmännische Einsicht den überwiegenden Einfluß. Er begann
eine zweckmäßige Reform der Verwaltung und entfernte viele dem Volk verhaßte Personen aus derselben. Er erkannte namentlich
die Notwendigkeit einer Dezentralisation des Verwaltungsorganismus, um eine gesunde Entwickelung zur Freiheit zu ermöglichen,
und legte 1829 der Kammer ein Munizipal - und Departementalgesetz vor, welches indes trotz der glänzenden Verteidigung Martignacs
nicht die Zustimmung derselben fand.
Infolgedessen sah er sich genötigt, 8. Aug. 1829 vom Ministerium zurückzutreten. Martignac hielt sich nun 1830 in der Deputiertenkammer
zur Opposition und war unter denen, welche die Adresse der 221 unterstützten. Dennoch trat er nach der Julirevolution in der
Kammer als Verteidiger des Charakters Karls X. auf und führte mit edler Freimütigkeit in dem Prozeß gegen
die Exminister die Verteidigung Polignacs . Er starb 3. März 1832. Nach seinem Tod erschien von ihm: »Essai historique sur la révolution
d'Espagne et sur Intervention de 1823« (Par. 1832, 3 Bde.).
Vgl. Daudet , Le
[* 24 ] ministère de Mons .
[* 25 ] de Martignac (Par. 1875).