veraltete
Sprache
[* 2] der mittelalterlichen Volksdichter anwandte, bildet als
»Style marotique« ein besonderes
Genre und fand in
den leichtern Dichtungsgattungen vielfache
Nachahmung. Die besten
Ausgaben seiner Werke sind die von Auguis (Par. 1823, 5 Bde.),
besonders die von
Perrin de
Lyon
[* 3] (1869) und vonGuiffrey (1876 ff.).
»Œuvres choisies de Marot« erschienen
Paris
[* 4] 1801 und 1826. - Auch Marots Sohn
Michel Marot, welcher 1534
Page der
KöniginMargarete ward, machte sich als Dichter bekannt.
kath. Pfarrdorf im preuß.
Regierungsbezirk
Trier,
[* 7]
Kreis
[* 8] St. Wendel, 9 km westsüdwestlich von St. Wendel, mit (1885) 1723 Einw.,
war 1876 Schauplatz argen
Unfugs infolge der lügenhaften
Erzählung einiger
Kinder von
Erscheinungen der
JungfrauMaria, die angeblich
bis 1877 dauerten.
Obgleich die
Regierung sofort einschritt, ward Marpingen das
Ziel vieler
Wallfahrten, zumal
die ultramontane
Presse
[* 9] eifrig für Marpingen eintrat.
Die Gerichtsverhandlung in
Trier 1879 bewies klar die stattgefundenen Betrügereien.
FriedrichWilhelm, Musiktheoretiker, geb. zu
Seehausen in der
Altmark, lebte eine Zeitlang in
Paris,
von 1749 an aber in
Berlin,
[* 10] wo er mit
Unterbrechung eines mehrjährigen Aufenthalts inHamburg
[* 11] bis zu seinem
Tod von 1763 an als Lotteriedirektor mit dem
TitelKriegsrat, wirksam war. Seine Hauptthätigkeit liegt auf den
Gebieten der
Kompositionslehre und der Geschichte sowie der
Ästhetik der
Musik, die er durch die folgenden noch bis zur Gegenwart
wertvoll gebliebenen
Arbeiten wesentlich bereichert hat: »Abhandlung von der
Fuge« (Berl. 1753-56, 2 Bde.;
neue Ausg. von
Dehn, Leipz. 1858),
Bests »Grundzüge des englischen Beweisrechts«
gab er in deutscher Bearbeitung heraus (Heidelb. 1851). 1883 begann er mit andern
das umfangreiche »Handbuch des öffentlichen
Rechts der Gegenwart«, worin er die
Monographie über
»Politik« (Freib. i. Br.
1884) lieferte.
dessen 2.
Auflage er mit
Th.
Mommsen durch ein fast völlig neues Werk ersetzte, zu
dem er Bd. 4-6: »Römische
[* 20]
Staatsverwaltung«
(das. 1873-78; Bd. 4, 2. Aufl.
1881; die 2. Aufl. von Bd. 5 u. 6 wurde
von andern besorgt),
und Bd. 7: »Das Privatleben
der
Römer«
[* 21] (das. 1879-1882; 2. Aufl. von
Mau, 1886), geliefert hat.
(spr. markangtähr),Landstrich im franz.
DepartementSomme, an der Meeresküste zwischen den Mündungen der
Somme und der Authie, 200 qkm groß, ein durch Anschwemmungen
und Eindeichungen ausgefüllter ehemaliger Strandsee mit fruchtbarem
Boden, wird von der
EisenbahnParis-Boulogne
durchschnitten und hat
Rue (s. d.) zum Hauptort.
(spr. -kétt),Stadt im nordamerikan.
StaatMichigan, am Südufer des Obern
Sees, 1849 angelegt, mit (1880) 4690 Einw.,
hat eine Taubstummenschule, Hochöfen und verschifft die in der Gegend gewonnenenEisenerze.