Campan etc. Auch
Belgien
[* 2] liefert viele, oft sehr schöne Marmorsorten, die sämtlich dem
Kohlenkalk angehören und meist durch
inliegende
Korallen
[* 3] sehr gefällige Farbenzeichnungen tragen.
Spanien
[* 4] führt seinen schönen Broccaletto, rot mit gelben
Flecken
und einigen weißen
Adern, aus.
Schiffbar ist sie auf 364 km. Sie hat einen ziemlich reißenden
Lauf und meist ein weites
Bett,
[* 7] das erst
von
Epernay bis
Château-Thierry enger wird. Seit 1825 führt der 108 km lange Ourcqkanal von
Paris
[* 8] aus der Seine längs der
und dem
Ourcq nach
Port aux
Perches. Der Seitenkanal der Marne führt 63 km lang vonVitry bis Dizy bei
Epernay.
In
Vitry zweigt der 315 km lange, 1851 vollendete Marne-Rheinkanal ab, welcher im Ornainthal aufwärts geht,
Maas,
Mosel,
Meurthe
und andre
Flüsse
[* 9] überschreitet, östlich von
Nancy
[* 10] deutsches Gebiet erreicht und bei
Straßburg
[* 11] in den
Rhein geht. Er ist durch
vier
Tunnels, über zahlreiche
Brücken
[* 12] undSchleusen geführt. Der Marne-Aisnekanal zweigt sich unterhalb
Châlons sur Marne ab und geht über
Reims
[* 13] zur
Aisne. Nach der Marne werden zwei
Departements ganz und eins (Seine-et-Marne) zum
Teil benannt.
Das
Departement Marne, gebildet aus Teilen der
Champagne (und zwar aus der eigentlichen
Champagne, Châlonnais und Rémois), grenzt
im N. an das
DepartementArdennen, im O. an das der
Maas, im
S. an
Obermarne und
Aube, im
W. an
Seine-et-Marne
und
Aisne und hat einen Flächeninhalt von 8180 qkm (148,6 QM.).
Es liegt im Stromgebiet der Seine, welche jedoch dasselbe nur auf eine unbedeutende
Strecke im S. durchfließt. Hauptfluß
ist die Marne mit der Blaise und Saulx, letztere wieder mit
Ornain und Chée; von Wichtigkeit ist außerdem
die
Aisne im N. mit der Suippe und Vesle, im S. die
Aube auf ihrem Unterlauf bis zur Mündung in die Seine.
Das Land besteht aus Tief- und
Hochebenen von nicht bedeutender absoluterErhebung. Der Nordosten gehört
zum lothringischen Plateauland. Der südliche Teil hat sehr fruchtbaren
Boden, während im N. der
Boden meist kreidig und weniger
ergiebig ist. Auf Ackerland kommen 5725, auf
Wiesen 389, auf Weinland 142, auf
Wald 1402 und auf
Heideland 65 qkm. Die
Bevölkerung
[* 14] beläuft
sich auf (1886) 429,494 Einw. (52 pro
QMeile). Hauptprodukte sind
Getreide
[* 15] (durchschnittlich über 5 Mill.
hl), insbesondere
Weizen,
Hafer,
[* 16]
Roggen, weiterhin
Kartoffeln,
Hülsenfrüchte,
Zucker- und Futterrüben, vor allen aber
Wein, welcher den Hauptreichtum in den für den Cerealienbau minder
geeigneten Gegenden bildet und durchschnittlich einen
Ertrag von 470,000
hl liefert, wovon zwei Fünftel zurAusfuhr
kommen.
Besonders sind es die
ArrondissementsReims und
Epernay, dann der
Kanton
[* 17]
Vertus des
ArrondissementsChâlons, welche die Weinkultur
mit Erfolg betreiben, während die übrigen Landesteile nur gewöhnliche Weingattungen erzeugen. Die in der
Nähe der Marne
gelegenen
Weinberge liefern die sogen. Flußweine, meist feinere und schwerere
Sorten, die auf der
Hochebene
befindlichen aber die Bergweine, meist leichtere Tischweine. Was die
Viehzucht
[* 18] betrifft, so erhebt sich nur die Schafzucht
mit (1881) 409,424
Stück zu größerer Bedeutung.
Rindvieh,
Schweine,
[* 19]
Pferde,
[* 20]
Esel werden in verhältnismäßig minderer Zahl gehalten. Das Mineralreich liefert hauptsächlich
Kalk- und
Bausteine,
Kreide und
Torf. Unter den
Mineralquellen ist die eisenhaltige
Quelle
[* 21] zu Sermaise die
bekannteste. Von hoher Bedeutung ist der industrielle Betrieb des
Departements Marne. Obenan steht die Schafwollindustrie mit
dem
ZentrumReims, welche über 12,600
Arbeiter (bei 300,000
Spindeln, 8500 mechanischen und 1600 Handwebstühlen) beschäftigt
und namentlich
Flanelle,
Merinos, Kammgarnstoffe und
Shawls produziert.
Das
DepartementObermarne (Haute-Marne), aus den südöstlichen Teilen der
Champagne (den
Landschaften Perthois,
Vallage und
Bassigny) und einem kleinen Teil von
Burgund gebildet, grenzt im
NO. an das
DepartementMaas, im O. an die
Vogesen,
im SO. an
Obersaône, im
S. und
SW. an
Côte d'Or, im
W. an
Aube, im
NW. an Marne und hat einen Flächenraum
von 6220 qkm (112,9 QM.). Es gehört zum größten Teil zum Stromgebiet
der Seine, deren Nebenflüsse Marne und
Aube hier entspringen; es bildet aber zugleich eine wichtige
WasserscheideFrankreichs,
da im SO. auch die
Maas sowie einige Zuflüsse der zum Mittelmeerbecken gehörigen
Saône ihren Ursprung
nehmen. Nur die Marne ist auf der kurzen
Strecke von St.-Dizier bis zur
Grenze schiffbar. Unter den
Mineralquellen sind die
von
Bourbonne les Bains und Attaincourt bemerkenswert. Das Land besteht zum großen Teil aus dem sich sanft nach N. abdachenden
Plateau von
Langres, dessen höchste
Erhebung, le
Haut
[* 24] du Sec, 516 m erreicht; auch ein Teil des südlichen
Steilabfalls gehört dazu. Das ganze Gebiet zeigt einen anmutigen
Wechsel von schönen
Thälern, fruchtbaren
¶
mehr
Ebenen, rebenbepflanzten Hügeln, reichen Triften und Wiesen und bewaldeten Bergen.
[* 26] Die Äcker umfassen 353,000, die Wiesen 39,600,
die Weinberge 16,000, die Wälder 170,000 Hektar. Die Bevölkerung belief sich 1886 auf 247,781 Einw. (39 auf 1 qkm) und hat
seit 1881 um 7095 Seelen abgenommen. Hauptprodukte sind: Getreide, durchschnittlich 3,5 Mill. hl, besonders
Hafer und Weizen, außerdem Kartoffeln, Rüben, Futterkräuter, Obst und Wein (von letzterm durchschnittlich 551,000 hl). Die Viehzucht
ist im allgemeinen von keinem hohen Belang; Schafe,
[* 27] Schweine und Geflügel von gemeinem Landschlag werden in etwas größerer
Zahl gehalten.
Auf höherer Stufe befindet sich dagegen die Forstkultur. Von großer Bedeutung ist der Bergbau
[* 28] auf Eisen,
[* 29] welcher jährlich bis 200,000 Ton. Eisenerz liefert, dessen weitere Verarbeitung den Gegenstand eines regen industriellen Betriebs
bildet. Zur Verhüttung des Erzes, zur Erzeugung von Gußwaren, Schienen, Kommerzeisen, Blech und Draht
[* 30] bestehen über 100 Etablissements.
Von den verfertigten Eisenwaren genießen die Messerschmiedewaren, deren Erzeugung 10,000 Arbeiter beschäftigt
und einen Jahreswert von 3 Mill. Frank repräsentiert, einen hohen Ruf.
Vgl. Jolibois,
La Haute-Marne ancienne et moderne.
Dictionnaire géographique, statistique etc. (Chaumont 1861, 2 Bde.); Allaire,
Notice descriptive et statistique sur le département de la Haute-Marne (Par. 1879).