Mark (Grenze etc., deutsche Grafschaft, Fluß, Personenname)
mehr
ist eine Mark reinen, unvermischten
Goldes oder
Silbers, die rauhe eine Mark legierten Edelmetalls. Bei der letztern wird der verschiedenartige
Markteil des Edelmetalls durch das sogen.
Probiergewicht bezeichnet. Unter der lötigen Mark verstand man eine solche Mark, welche
zwar nicht ganz fein war, aber auch keinen absichtlich beigegebenen Zusatz enthielt. Das deutsche Markgewicht
fand auch in den östlichen
Kantonen der
Schweiz
[* 2] sowie in
Polen,
Dänemark
[* 3] und
Norwegen
[* 4] Eingang.
Die Mark repräsentierte frühzeitig auch einen gewissen Geldwert, und zwar enthielt die Usualmark (marca usualis)
so viel neue
Pfennige (Silberpfennige oder
Denare), als aus einer Gewichtsmark von gesetzlich bestimmter Feinheit (rauhen
Mark) geprägt wurden.
Waren nach
Ablauf
[* 5] eines
Jahrs die
Pfennige alt und im Kurswert herabgesetzt worden, so hieß die gleiche
Anzahl
Pfennige, welche ursprünglich eine Usualmark ausgemacht hatte, jetzt eine Mark
Pfennige (marca nummorum s. denariorum),
die daher lediglich als Zahlmark gelten konnte.
Nachdem aber der
Geld- und Gewichtsbegriff der Mark völlig auseinander gegangen waren, wurde die Geldmark
in einigen norddeutschen und benachbarten
Staaten eine Münzeinheit, welche an Wert tief unter der Gewichtsmark der üblichen
Silbermünzsorten stand. Geldrechnung nach Mark
war inDeutschland
[* 6] bisher in
Hamburg,
[* 7]
Lübeck,
[* 8]
Holstein und
Schleswig
[* 9] üblich, und
zwar teilte sich die Mark daselbst in 16
Schilling à 12
Pfennig, und die Mark
Kurant enthielt 2/5Thaler preußisch
(im 30-Thalerfuß) oder 12
Silbergroschen = 1,20 deutsche Mark. In
Hamburg und
Altona
[* 10] diente als Rechnungseinheit im Großhandel
die ebenso eingeteilte Mark
Banko, deren 27¾ einer Mark fein
Silber, = 42 deutsche Mark, gleich gerechnet wurden, so daß
also eine Mark
Banko = 1,513 deutsche Mark war.
Auch in
Mecklenburg
[* 11] wurde zum Teil noch nach Mark zu 16
Schilling à 12
Pfennig gerechnet, und hier war die Mark = ⅓
Thaler. Jetzt
ist die als Geldmark die Münzeinheit des
DeutschenReichs und repräsentiert 1/1395 von einemPfund (à 500 g)
feinen
Goldes, = ⅓
Thaler der bisherigen
Währung, und wird in 100
Pfennig geteilt. In
Gold
[* 12] wird die Mark jedoch nur in 5-, 10 und
20-Markstücken ausgeprägt. Die in den
Verkehr kommenden 1-Markstücke von
Silber sind nur
Scheidemünzen, welche über ihren
Metallwert ausgemünzt werden, derart, daß ein
Pfund feinen
Silbers zu 100 Mark ausgebracht wird. Auch 2 und
5 Markstücke werden in
Silber ausgeprägt. Die finnländische Mark, die seit 1863 in
Finnland geltende
Valuta, hat 100
Pfennig
(Penniä) und ist = 0,25 Silberrubel oder nahezu 90
Pfennig deutscher
Reichswährung. Vgl. die »Münztabellen«.
das alte, echt deutsche
Wort für
Grenze (daher Markscheide, Markstein); dann s. v. w. Grenzland,
Grenzprovinz (so hießen namentlich im
DeutschenReich die den
Slawen,
Ungarn
[* 13] etc. entrissenen Landesteile
Marken und, insofern
sie einem kaiserlichen
Markgrafen [s. d.] zur Bewachung anvertraut waren, Markgrafschaften, wie
Mark
Brandenburg,
[* 14]
Altmark,
Ukermark,
Mähren,
[* 15]
Steiermark
[* 16] etc.); überhaupt ein abgegrenztes Gebiet (daher Markgenossen,
Markordnung etc.) und insbesondere der Gesamtbesitz einer
Gemeinde oder eines Gutsbesitzers an Ländereien
(Gemarkung,
Markung,
Dorfmark,
Feldmark, Flurgemarkung,
Hofmark etc.).
Markgenossenschaften, die ehemaligen Vereinigungen mehrerer Landeigentümer
zur gemeinschaftlichen Benutzung der ungeteilten Mark, namentlich einer Waldung (s.
Markwald).
Das
Wesen dieser
Markgenossenschaften bestand
darin, daß jeder Markgenosse ein später meist bestimmtes
und zwar dann gewöhnlich mit der
Größe des Sonderbesitzes im
Verhältnis stehendes Nutzungsrecht an der Mark, jedoch kein
Klagerecht auf
Teilung der letztern, hatte. Dieses Markvermögen ist, soweit es nicht zu
Sondereigen verteilt oder von geistlichen
und weltlichen
Großen erworben wurde, heute meist in
Gemeindevermögen übergegangen, zum Teil auch zur
sogen.
Allmande (s. d.) geworden.
vormalige deutsche
Grafschaft des westfälischen
Kreises, wurde durch den
Haarstrang in den ebenen und fruchtbaren
Hellweg (nördlich) und das gebirgige und rauhe Süderland oder
Sauerland (südlich) geteilt und zerfiel
in zwei Städtekreise, welche durch die von O. nach W. fließende
Ruhr voneinander getrennt wurden. Das Gebiet war 2225 qkm
(42 QM.) groß; die Hauptstadt war
Hamm.
[* 19] Das
Wappen
[* 20] der
Grafschaft ist ein aus drei roten und silbernen
Schachreihen bestehender Querbalken.