berühmten Gnadenbildes willen, teils wegen der Naturschönheiten der Gegend nach Mariazell kommen. Die jetzige Wallfahrtskirche
wurde 1644 an
Stelle der alten, vom König
Ludwig I. von
Ungarn
[* 2] gegründeten erbaut und ist ein majestätisches Gebäude, hat 3
Türme,
darunter einen vom
Bau König
Ludwigs erhaltenen gotischen
Turm,
[* 3] ein prächtiges
Portal mit den
Statuen der
Gründer,
MarkgrafHeinrich vonMähren
[* 4] und König
Ludwig, einen massiven silbernen
Altar
[* 5] in der Gnadenkapelle mit dem aus Lindenholz
geschnitzten, 1157 von einemMönch aus St.
Lambrecht gestifteten Marienbild und eine reiche Schatzkammer. Die schönsten
Punkte
der Umgegend sind: der Erlafsee, der Laßingfall und das Bürgeralpel (1225 m hoch). 6 km von Mariazell liegt
das große, der
Alpinen Montangesellschaft gehörige Eisengußwerk, welches auch auf
Geschützgießerei eingerichtet ist, und
zu welchem in der Umgebung von Mariazell das Eisenbergwerk Gollrad (an dem 1250 m hohen
Seeberg), dann die
Marienhütte in
Aschbach
gehört.
eine
Reihe von sieben vulkanischen
Kegeln im mittelamerikan.
StaatNicaragua,
[* 7] erstrecken sich vom Momotombo
(1980 m) am
Ufer des Managuasees, in nordwestlicher
Richtung 80 km bis zum
Volcano Viejo (1916 m).
Nackt und zerrissen steigen
sie über den ihre Abhänge bedeckenden
Wald an.
deFrance (spr. marih d'frāngß), franz. Dichterin aus dem Anfang
des 13. Jahrh.,
war in der
Bretagne geboren, lebte und schrieb aber in
England unter der
RegierungHeinrichs III. Als Dichterin
hat sie sich bekannt gemacht durch eine Sammlung sentenzenreicher
Fabeln (»Dicts d'Ysopet«),
die
Erzählung
vom »Purgatoire de saint Patrice« (nach einer lateinischen
Legende) und besonders durch eine Anzahl
(Heinrich III. von
England
gewidmeter)
Lais, d. h. balladenartiger
Erzählungen, die zum Teil auf alten bretonischen Volkspoesien beruhen. Dieselben sind
in achtsilbigen gereimten
Versen abgefaßt und gehören in ihrer naiven und einfachen
Sprache,
[* 9] ihrer zarten,
oft schwermütigen
Haltung zu den schönsten Erzeugnissen der altfranzösischen
Epik. Eine
Ausgabe ihrer
»Poésies« besorgte
Roquefort-Flamericour (Par. 1822, 2 Bde.);
mehrere ihrer
Lais übertrug W.
Hertz (Stuttg. 1862) ins Deutsche.
[* 10]
Galante (spr. marih galāngt), zu den
KleinenAntillen gehörige franz.
Insel, bei
Guadeloupe, 149 qkm
(2,7 QM.) groß mit (1879) 15,000
Einw., steigt bis 189
m an und ist an den
Hügeln mit
Wald und Kampeschegebüsch bedeckt.
Wasser mangelt. Korallenklippen machen
die
Insel schwer zugänglich.
Stadt und berühmter Badeort in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Tepl, 628 m ü. M.,
Station der Staatsbahnlinie
Pilsen-Eger, liegt in einem anmutigen, grünen Thalkessel, welcher ringsum von
den waldigen
Ausläufern des böhmischen
Mittelgebirges umgeben und nur gegen S. offen ist. Die Stadt besitzt eine schöne, 1849 vollendete
kath.
Kirche, eine evangelische und eine anglikan.
Kirche und eine
Synagoge, ein
Theater,
[* 16] ein Kurhaus, 3 Badehäuser, 2
Krankenhäuser,
ist Sitz eines Bezirksgerichts und zählt (1880) 2009 Einw. Die
Heilquellen von Marienbad waren zwar schon seit langer Zeit unter
dem
Namen der Auschowitzer
Salzquellen (nach einem Dorf südlich von Marienbad) bekannt; aber erst infolge der eifrigen und unablässigen
Bemühungen Nehrs (gest. 1820), dessen Bronzedenkmal die
Kolonnade des
Kreuzbrunnens ziert, und des
Abtes
Reitenberger (dem gleichfalls eine Bronzebüste auf der Kreuzbrunnenpromenade errichtet wurde) des Prämonstratenserstifts
Tepl, in dessen
Besitz sich sämtliche
Quellen und Badeanstalten von Marienbad befinden, wurden 1807-1808 die ersten Badeeinrichtungen
geschaffen. Marienbad selbst hat acht benutzte
Quellen; die Umgegend ist aber sehr reich an solchen, die noch
nicht gefaßt und benutzt sind.
Unter den erstern sind vier alkalische Glaubersalzquellen von 9-12° C.
(Kreuz-,
Ferdinands-, Alexandrinen- und Waldquelle),
zwei alkalische
Eisensäuerlinge von 8-9° C.
(Karolinen- und Ambrosiusquelle) sowie eine erdige, der Wildunger sehr ähnliche
Quelle
[* 17] (Rudolfsquelle). Der
Kreuz- und der Ferdinandsbrunnen kommen aus halb verwittertem porphyrartigen
Granit hervor, die übrigen entspringen in Moorboden.
AlleQuellen werden vorwiegend zur Trinkkur benutzt; zum
Baden
[* 18] dienen der
Ambrosius- und Ferdinandsbrunnen und
¶
Der Ferdinandsbrunnen ist reicher an den genannten Bestandteilen, enthält 0,082 Eisen und 1,850 Kohlensäure.
Der Ambrosiusbrunnen ist sehr reich an doppeltkohlensaurem Eisenoxydul (0,166 in 1000 Teilen Wasser). Die glaubersalzhaltigen
Quellen von Marienbad (am meisten benutzt werden der Kreuz- und der Ferdinandsbrunnen) erweisen sich als heilsam namentlich bei Leberanschwellung,
Hämorrhoiden, chronischen Katarrhen des Magens, des Darms und der Gallenwege, bei Gallensteinen, chronischen
Katarrhen der Respirationsorgane, chronischer Gebärmutterentzündung, Menstruationsstörungen, Zuckerharnruhr und Gicht, die
Rudolfsquelle bei chronischen Leiden
[* 21] der Harnorgane.
Der Ambrosiusbrunnen hat die gewöhnlichen Wirkungen der Eisenquellen. Die mittlere Temperatur von Marienbad beträgt 7,5° C., die
Zahl der jährlichen Kurgäste durchschnittlich 14,000 (nächst Karlsbad die stärkste Frequenz unter
den österreichischen Bädern). Vom Kreuz- und Ferdinandsbrunnen werden jährlich ca. 1 Mill. Flaschen, dann namhafte Quantitäten
durch Abdampfen gewonnenen Brunnensalzes und Brunnensalzzeltchen versendet; auch die Rudolfsquelle und den Ambrosiusbrunnen
gebraucht man in der Ferne. Marienbad besitzt in der Umgebung eine Reihe schöner Spaziergänge und Aussichtspunkte, unter welchen
die Friedrich-Wilhelmshöhe, der Mecserytempel, die Carolahöhe, Bellevue, der Kaiserturm und die Hohendorfer
Höhe zu den beliebtesten gehören. In weiterer Entfernung liegen: 4 km östlich der basaltische, in zwei Gipfel gespaltene, 840 m
hohe Podhorn mit schöner Aussicht;