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tragisches Geschick hat zu mehreren dramatischen Bearbeitungen (von Alfieri, H. Köster, Marie v. Ebner-Eschenbach, L. Schneegans u. a.) Anlaß gegeben; die namhafteste ist Schillers Drama »Maria Stuart«, dessen Gesamteindruck mit dem der Geschichte übereinstimmt.
Vgl. Miß Benyer, Memoirs of the life of Mary, queen of Scots (Lond. 1823, 2 Bde.);
Mignet, Geschichte der Maria Stuart (deutsch, 3. Aufl., Leipz. 1869);
Miß Strickland, Life of Mary, queen of Scots (neue Ausg., Lond. 1873, 2 Bde.);
Wiesener, Marie Stuart et le comte de Bothwell (Par. 1863);
Caird, Mary Stuart, her guilt or innocence (2. Aufl., Lond. 1866);
Gauthier, Histoire de Marie Stuart (2. Aufl., Par. 1875, 2 Bde.);
Chantelauze, Marie Stuart, son procès et son exécution (das. 1876);
Gaedeke, Maria Stuart (Heidelb. 1879);
Opitz, Maria Stuart (Freiburg [* 2] 1879-83, 2 Bde.);
Becker, Maria Stuart, Darnley und Bothwell (Gießen [* 3] 1881);
»Lettres, instructions et mémoires de Marie Stuart« (hrsg. von Prinz Alex. Labanoff, Lond. 1844, 7 Bde.);
Claude Nau (Sekretär [* 4] der Königin), History of Mary Stewart from the murder of Riccio until her flight into England (hrsg. von Stevenson, Edinb. 1883);
Sepp, Prozeß gegen Maria Stuart (Münch. 1886);
dazu die Briefe an Bothwell (hrsg. von Breßlau im »Historischen Taschenbuch« 1882 und in der »Historischen Zeitschrift«, Bd. 52),
über deren Echtheit neuerdings eine lebhafte Diskussion sich erhoben hat; vgl. darüber den Aufsatz von Zschech in den »Preußischen Jahrbüchern«, Bd. 56, S. 435 ff.
Parma (Provinz und Sta
![Bild 62.921: Parma (Provinz und Stadt) [unkorrigiert] Bild 62.921: Parma (Provinz und Stadt) [unkorrigiert]](/meyers/thumb/62/62_0921.jpeg)
* 5
Parma.[Spanien.]
17) Maria Luise, Königin von Spanien, Gemahlin König Karls IV. von Spanien, Tochter des Herzogs Philipp von Parma, [* 5] geb. wurde 1765 mit dem Infanten Don Karlos vermählt. Klug und ihrem Gemahl geistig weit überlegen, wußte sie es bald dahin zu bringen, daß ihr der König, nachdem er den Thron [* 6] bestiegen, die Regierungsgeschäfte überließ. Aber neben der Herrschsucht beseelte sie eine wilde, zügellose Sinnlichkeit, und obwohl unansehnlich, ja häßlich, hatte sie eine Schar von Liebhabern, mit denen sie den gemeinsten Lüsten frönte.
Ein Verhältnis, in welchem sie noch als Prinzessin von Asturien mit dem ältern Godoy stand, trennte König Karl III. dadurch, daß er Godoy aus Madrid [* 7] verwies. Dafür trat nun die Prinzessin mit des Verwiesenen Bruder Manuel Godoy (s. d.), dem nachherigen Herzog von Alcudia, in ein Verhältnis, und derselbe wurde, nachdem 1792 Floridablanca gestürzt war, der fast unumschränkte Beherrscher Spaniens. Die Königin opferte ihm sogar ihren ältesten Sohn, den Prinzen von Asturien, Ferdinand, den sie vom Thron ausschließen wollte. Aus diesen Hofränken entspannen sich die häßlichen Vorgänge 1807 und 1808, die schließlich dazu führten, daß die spanische Königsfamilie von Napoleon in Bayonne zum Verzicht auf den Thron gezwungen wurde. Maria wurde nach Compiègne gebracht, lebte dann in Marseille [* 8] und in Nizza [* 9] und ging endlich nach Rom, [* 10] wo sie starb.
18) Maria Christine, Witwe Ferdinands VII., Regentin von Spanien, [* 11] s. Christine 2).
Oesterreich ob der Enn

* 12
Österreich.19) Maria Christine, Königin von Spanien, geb. Tochter des Erzherzogs Karl Ferdinand von Österreich, [* 12] vermählte sich mit dem König Alfons XII. von Spanien, nach dessen Tod sie die Regentschaft übernahm; gebar sie einen Sohn, den König Alfons XIII.
[Ungarn.]
20) Maria, erste Gemahlin Kaiser Siegmunds, geb. 1370, Tochter Ludwigs d. Gr., wurde in der Wiege mit Siegmund von Luxemburg [* 13] verlobt, brachte diesem, als sie sich nach dem Tod ihres Vaters 1385 mit ihm vermählte, das Königreich Ungarn [* 14] zu und entsagte, nachdem Siegmund sie 1387 aus den Händen der Rebellen befreit hatte, allen Rechten auf die Regierung zu dessen gunsten. Sie starb kinderlos
Vgl. A. Biel, De Maria Hungariae non rege sed regina (Leipz. 1744).
Niederlande

* 16
Niederlande.21) Maria, Tochter Philipps des Schönen von Burgund und Johannas der Wahnsinnigen, geb. zu Brüssel, [* 15] wurde 1522 mit Ludwig II. von Ungarn vermählt und bildete die Seele der Hofpartei. Nach dessen Tod (1526) übertrug ihr Bruder Karl V. ihr 1531 die Statthalterschaft der Niederlande, [* 16] die sie 24 Jahre, mit Kraft [* 17] und Klugheit regierte. Sie unterstützte ihren kaiserlichen Bruder bei seinen Kriegen gegen Frankreich und beförderte namentlich 1551 den Plan der Übertragung des Kaisertums auf Philipp II. Sie legte ihr Amt bei der Abdankung Karls V. 1555 nieder und zog sich nach Spanien zurück; wo sie in Cigales starb.
22) Maria Christine Karoline Adelaide [* 18] Françoise Leopoldine, Herzogin von Württemberg, [* 19] geb. zu Palermo, [* 20] Tochter des Königs Ludwig Philipp von Frankreich, zeigte viel Talent für die Kunst und führte eine Statue der Jeanne d'Arc für das historische Museum von Versailles [* 21] aus. Später schuf die Prinzessin noch eine Peri, welche die Thränen eines reuigen Sünders Gott zu Füßen legt, den am Eingang des Himmels wachenden Engel, die Büsten der Königin der Belgier und ihres Sohns, eine Gruppe des Ahasverus und der Rahel sowie zwei vortreffliche Reitergruppen. Am vermählte sie sich mit dem Herzog Friedrich Wilhelm Alexander von Württemberg. Der Schrecken bei einem Brand ihres Palastes in Gotha [* 22] untergrub ihre Gesundheit; sie starb in Pisa. [* 23]