mehr
1882); Mad. Durand (Ehrendame der Kaiserin), Mémoires sur Napoléon et Marie-Louise, 1810-14 (Par. 1885);
Imbert de Saint-Amand, Marie-Louise (das. 1886, 3 Tle.);
»Correspondance de Marie-Louise« (das. 1887).
[Neapel.]
12) Maria
Sophie Amalie, frühere
Königin von
Neapel, Tochter des
Herzogs
Maximilian von
Bayern,
[* 2] geb. zu
Possenhofen,
ward mit dem
Kronprinzen von
Neapel
[* 3] vermählt. Am bestieg ihr Gemahl nach dem
Tod seines
Vaters als
Franz II. den
Thron;
[* 4] doch gewann Maria
wenig Einfluß auf seine
Regierung, die durch
Garibaldis Zug
nach
Neapel ein baldiges
Ende erreichte. Maria
folgte ihrem entthronten Gemahl nach
Gaeta und zeigte bei der Belagerung dieser
Festung
[* 5] großen
Mut und hingebende
Liebe in der
Pflege der Verwundeten. Nach der
Übergabe der
Festung ließ sie sich mit
ihrem Gemahl zu
Rom
[* 6] nieder, siedelte aber 1870 nach
Bayern über.
Ihre
Ehe ist kinderlos.
13) Maria
Karoline,
Königin von
Neapel und
Sizilien,
[* 7] s.
Karoline 4).
[Portugal.]
14) Maria
II. da
Gloria,
Königin von
Portugal, Tochter des
Kaisers
Dom
Pedro I. von
Brasilien
[* 8] und der Erzherzogin Leopoldine
von
Österreich,
[* 9] geb. zu
Rio de Janeiro,
[* 10] wurde nach dem
Tod ihres Großvaters, des
Königs
Johann VI. von
Portugal,
[* 11] durch
die Entsagungsakte ihres
Vaters
Königin von
Portugal und 1827 mit ihrem Oheim
Dom
Miguel verlobt.
Im
Sommer 1828 sandte
Dom
Pedro Maria
unter
Aufsicht des
Marquis von
Barbacena und des
Grafen da
Ponte nach
Europa,
[* 12] damit sie am
Hof
[* 13] ihres
mütterlichen Großvaters, des
Kaisers von
Österreich, erzogen werde.
Als aber ihre Begleiter in
Gibraltar
[* 14] erfuhren, daß
Dom
Miguel sich unterdessen zum absoluten König von
Portugal aufgeworfen
hatte, führten sie die junge
Königin nach
London,
[* 15] um sich dort um
Hilfe gegen den Kronräuber zu bewerben.
Georg IV. empfing
die junge
Königin mit königlichen
Ehrenbezeigungen; aber das
Ministerium leistete ihr keine
Hilfe, und
Maria
kehrte daher im
Oktober 1829 in
Begleitung ihrer künftigen Schwiegermutter nach
Brasilien zurück. Nachdem ihr
Vater ihr
den portugiesischen
Thron erkämpft und
Dom
Miguel vertrieben hatte, ward sie 1833 in
Lissabon
[* 16] als
Königin ausgerufen und übernahm
die
Regierung nachdem sie für majorenn erklärt worden.
Ihre
Ehe mit dem
Bruder ihrer Stiefmutter, dem
Prinzen
August von
Leuchtenberg, wurde schon nach drei
Monaten durch
den
Tod des
Prinzen gelöst, worauf sich Maria
mit dem
Prinzen
Ferdinand von
Koburg-Kohary vermählte. Maria
war der Aufgabe
nicht gewachsen, ein zerrüttetes
Reich und ein vom Parteigeist beherrschtes
Volk zu regieren, und machte
sich überdies durch
Eigensinn und Herrschsucht unbeliebt. Sie starb im
Wochenbett und hatte ihren ältesten Sohn,
Dom
Pedro V., zum Nachfolger.
[Schottland.]
15) Maria
von
Guise,
Königin von
Schottland, geb. Tochter
Claudius' von
Guise,
Herzogs
von
Lothringen, wurde 1534 mit
Ludwig von
Orléans,
[* 17]
Herzog von
Longueville, vermählt, der 1535 starb, dann mit König
Jakob V. von
Schottland und wurde nach dessen
Tod 1542 Regentin des
Königreichs. Sie versuchte der Ausbreitung der
Reformation
entgegenzutreten und erregte 1559 dadurch einen
Aufstand, nach dessen Unterdrückung sie in
Edinburg
[* 18] starb.
Ihre einzige Tochter war
Maria Stuart.
16) Maria
Stuart,
Königin von
Schottland, die Tochter
Jakobs V. von
Schottland und
der Maria von
Guise, geb. fünf
Tage
vor dem
Tod ihres
Vaters, zu
Linlithgow bei
Edinburg, ward in
St.-Germain am französischen
Hof erzogen und mit
dem
Dauphin, dem nachmaligen König
Franz II. von
Frankreich, vermählt. Nach dem frühen
Tod ihres Gemahls beschloß
Maria, da inzwischen auch ihre
Mutter, die Regentin von
Schottland, gestorben war, in ihre
Heimat zurückzukehren.
Da sie aber die Bestätigung des
Edinburger
Vertrags verweigerte, nach welchem sie
Wappen
[* 19] und
Titel einer
Königin von
England ablegen sollte, die sie wegen ihrer Abstammung von
Margarete
Tudor, einer Tochter
Heinrichs VII., ihrer Großmutter
väterlicherseits, bei der Thronbesteigung der
Elisabeth angenommen hatte, lehnte die letztere ihr Gesuch, durch
England reisen
zu dürfen, ab, und Maria mußte von
Calais
[* 20] zur
See nach
Edinburg fahren. Am verließ sie
Frankreich
und landete 19.
d. M. in
Schottland, wo sie vom
Volk mit Jubel empfangen wurde und alles durch ihre
Schönheit,
Anmut und Leutseligkeit
für sich gewann.
Obwohl eine Gegnerin der protestantischen »Ketzerei« und mit dem Papst und ihren Oheimen, den Guisen, in steter geheimer Korrespondenz, verhielt sie sich doch gegen die fanatischen, unduldsamen Puritaner, welche, John Knox an der Spitze, das niedere Volk beherrschten und gegen die Königin aufhetzten, gemäßigt und vorsichtig und folgte den Ratschlägen ihres Halbbruders James Stuart, Grafen von Murray. Sie vermählte sich mit dem jungen und schönen, aber geistig unbedeutenden und charakterlosen Lord Heinrich Darnley, der mit dem Haus Tudor und dem der Stuarts verwandt war, entzweite sich aber hierdurch mit den schottischen Großen, namentlich Murray, dessen Auflehnung gegen die Heirat sie mit gewaffneter Hand [* 21] niederschlug, und gewann an ihrem Gemahl selbst weder einen Beirat noch eine Stütze.
Die
Ehe war eine unglückliche, und schon nach einem Jahr stellte sich
Darnley an die
Spitze einer
Verschwörung und ließ den
Geheimschreiber der
Königin,
David
Riccio, auf den er ohne
Grund eifersüchtig war, von ihrer Seite
wegreißen und ermorden.
Seitdem faßte Maria gegen
Darnley, dem sie 19. Juni einen Sohn, den spätern König
Jakob VI., gebar, einen
bittern Groll und schenkte ihre
Neigung und ihr Vertrauen
James Hepburn,
Earl of
Bothwell. Derselbe, obwohl erst seit kurzem
verheiratet, erwiderte die
Neigung der
Königin, durch welche er die höchste
Gewalt zu erringen hoffte,
und verschwor sich mit einigen Edelleuten gegen das
Leben
Darnleys.
Darnley erkrankte Anfang 1567 zu
Glasgow
[* 22] an den
Pocken; Maria eilte an sein
Krankenbett und bewog ihn nach einer Versöhnungsszene,
die vielfach für erheuchelt gehalten wurde, nach
Edinburg überzusiedeln, wo sie ihn in einem
vor der
Stadt gelegenen
Haus, Kirk-a-Field, mehrere
Tage und
Nächte sorgsam pflegte. Am abends begab sie sich nach
Holyrood,
um der
Hochzeit einer ihrer Hofdamen beizuwohnen. Währenddessen ließ
Bothwell das Gebäude durch
Pulver in die
Luft sprengen.
Bei Anbruch des
Tags (10. Febr.) fand man den König und einen
Pagen tot im
Garten
[* 23] liegen: sie waren erwürgt
worden.
Die öffentliche
Stimme bezeichnete
Bothwell als den
Mörder, aber das
Gericht und das
Parlament sprachen ihn frei. Maria ernannte
ihn zum Großadmiral und ließ sich, nachdem
Bothwells
Ehe auf
Grund naher
Verwandtschaft gelöst worden
, von ihm im April auf
sein
Schloß entführen und am 15. Mai
¶
mehr
Holyrood nach protestantischem und katholischem Ritus mit ihm trauen. Während Maria von Bothwell tyrannisiert wurde, stieg der Unwille gegen sie und ihr Verfahren immer höher. Die Großen, darunter auch solche, die an dem Morde Darnleys selbst beteiligt waren, verbanden sich gegen Bothwell, und Maria, von ihren Truppen verlassen, sah keine andre Rettung, als ihren Gemahl zu verlassen und sich in die Arme der Verbündeten zu werfen (Juni 1567). Maria wurde von diesen erst nach Edinburg, dann nach dem Schloß Lochleven gebracht, wo sie durch die Drohung mit einer Anklage auf Mord zum Verzicht auf die Krone zu gunsten ihres Sohns und zur Anerkennung des Grafen Murray als Regenten genötigt wurde. Am 25. Juli ward ihr einjähriger Sohn in Stirling als Jakob VI. zum König gekrönt.
Zwar entkam Maria mit Hilfe von George Douglas aus der Haft, rief ihre Freunde zu ihrem Beistand auf und sammelte ein Heer von 6000 Mann um sich; aber Murray schlug und zerstreute 13. Mai bei Langside dasselbe, und nun faßte Maria den unglücklichen Entschluß, bei der Königin von England Hilfe zu suchen. Nach einem Gewaltritt von drei Tagen über Heiden und Wälder erreichte sie die Solwaybai und setzte von da in einem Fischerkahn nach Carlisle über (16. Mai), von wo sie an Elisabeth einen rührenden Brief schrieb. Die englische Königin war anfangs geneigt, Maria gut aufzunehmen, wurde aber durch ihren leitenden Minister Cecil (Lord Burleigh), der die katholische Thronprätendentin in sicherm Gewahrsam zu halten wünschte, umgestimmt und verweigerte ihr auch die von ihr erbetene persönliche Zusammenkunft, bis sie sich von dem Verdacht des Mordes ihres Gemahls gereinigt haben würde; auf Bolton Castle wurde Maria in Sicherheit gebracht.
Zum Behuf der Untersuchung ihrer Schuld wurde eine Kommission von englischen Lords niedergesetzt, vor welcher Murray in eigner Person die Königin der Teilnahme an Darnleys Mord anklagte und Maria sich durch den Bischof Leslie und einige andre Anhänger verteidigen ließ. Die Kommission, die erst zu York, sodann zu Westminster tagte, kam zu keinem Resultat, weil Elisabeth weder eine Verurteilung noch eine völlige Freisprechung wünschte; aber Maria blieb in Haft und wurde von einem festen Schloß zum andern (unter andern Tutbury, Wingfield, Sheffield) [* 25] geführt, um den wiederholten Versuchen zu ihrer Befreiung vorzubeugen.
Eine Schilderhebung des katholischen Adels im Norden [* 26] Englands, um Maria zu befreien und den Protestantismus zu stürzen, wurde 1569 niedergeschlagen. Trotzdem blieb Maria, obwohl sie selbst nur ihr Thronrecht nach Elisabeths Tod gesichert wissen wollte, doch ebendieses Thronrechts wegen der Mittelpunkt der vereinigten Bestrebungen des von den Jesuiten geleiteten Papsttums, Spaniens und Frankreichs, die katholische Kirche durch Elisabeths Beseitigung in England wieder zur Herrschaft zu bringen. und ihre Anhänger waren daher Opfer der Abwehr und des Rückschlags gegen diese papistisch-spanische Propaganda.
Der Herzog von Norfolk, der Maria heiraten wollte, deshalb mit ihr im Briefwechsel stand und von Rom und Madrid [* 27] Gelder für eine bewaffnete Erhebung empfing, wurde nach Entdeckung des Komplotts im Januar 1572 hingerichtet. Maria selbst, nicht streng bewacht, hatte von den Umtrieben und Plänen der katholischen Parteien Kunde, nahm lebhaften Anteil an ihnen und hielt sowohl an ihrem Thronrecht als an ihrer Religion hartnäckig fest. Die Sicherheit und Wohlfahrt des englischen Volkes forderten gebieterisch, daß die Ursache dieser Beunruhigung, Maria, unschädlich gemacht werde.
Die Entdeckung einer Verschwörung fanatischer Katholiken unter Anton Babington (1586) zur Ermordung Elisabeths und Befreiung Marias hatte endlich zur Folge, daß letztere selbst der Teilnahme an diesen Plänen angeklagt und kraft eines Parlamentsstatuts von 1584 vor ein Gericht von 40 der angesehensten Peers und 5 Oberrichtern im Schloß Fotheringhay in der Grafschaft Northampton gestellt wurde. Anfangs erklärte Maria, daß sie als eine unabhängige Fürstin sich einem Verhör durch Unterthanen nicht unterwerfen könne; aber auf die Vorstellung, daß sie ihrem Ruf auf diese Weise am meisten schade, ergab sie sich und stand den Richtern Rede.
Ihre Verbindung mit fremden Mächten sowie die Mitwissenschaft an der Babingtonschen Verschwörung gab sie zu; nur, jemals einen Mordversuch gegen Elisabeth gebilligt zu haben, leugnete sie standhaft. Auf Grund der Aussagen ihrer Schreiber Nau und Curle sprachen dennoch die Richter 25. Okt. gegen Maria das Todesurteil aus; das Parlament bestätigte dasselbe und verlangte von Elisabeth zur Erhaltung der Religion und zur Sicherheit des Reichs und ihrer eignen Person seine Vollstreckung.
Elisabeth schwankte lange; sie wünschte das Aufsehen einer öffentlichen Hinrichtung zu vermeiden und ließ dem Hüter der Gefangenen, Sir Amias Paulet, einen Wink erteilen, jener durch Gift zuvorzukommen. Aber Paulet wies den Antrag zurück. Endlich, nachdem eine neue Verschwörung gegen ihr Leben entdeckt war, unterzeichnete Elisabeth ungeachtet der Intervention der katholischen Höfe für die Begnadigung Marias das Todesurteil und gab es sodann dem Staatssekretär Davison mit dem Befehl, es mit dem Reichssiegel zu versehen.
Burleigh und mehrere Mitglieder des Geheimen Rats beschlossen darauf, ohne eine nochmalige Anfrage an die Königin, deren Unentschlossenheit sie kannten, den Spruch sofort vollstrecken zu lassen. Die Grafen von Shrewsbury und Kent eilten mit dem Todesurteil nach Fotheringhay, wo sie der Gefangenen ihre Hinrichtung ankündigten. Maria vernahm die Eröffnung mit großer Bewegung, faßte sich aber bald, aß heiter zu Abend, schlief dann einige Stunden und brachte den Rest der Nacht im Gebet zu. Der von ihr erbetene Beistand eines katholischen Geistlichen ward ihr abgeschlagen; den protestantischen Geistlichen, den man ihr aufdringen wollte, wies sie zurück. Am Morgen des 8. Febr. genoß sie eine Hostie, vom Papst Pius V. selbst geweiht, welche sie längst für den entscheidenden Augenblick aufgespart hatte.
Dann legte sie ein schwarzes Samtkleid an, stieg in majestätischer Würde und Haltung aus ihrem Gemach
in den Saal, wo das Gericht über sie abgehalten worden
, und legte ihr Haupt selbst auf den Block, indem sie mit lauter Stimme
rief: »Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist«. Darauf fiel ihr Haupt unter dem Beil des Henkers. So
starb sie im 19. Jahr ihrer Gefangenschaft, im 45. ihres Lebens; sie war schon sehr gealtert, hatte aber ihre grauen Haare
[* 28] zu verbergen gewußt.
Ihr Leichnam ward in der Kathedrale zu Peterborough beigesetzt. Ihr Sohn Jakob VI., der nichts für ihre Befreiung und Rettung
gethan, ließ, als er König von England geworden
war, den Sarg der Mutter zu Westminster beisetzen und ihr
ein marmornes Grabmal errichten sowie das Schloß Fotheringhay zerstören. In London empfing man die Kunde von Marias Tod mit Jubel.
Als man Elisabeth die Nachricht brachte, zeigte sie große Bestürzung, verwünschte den unseligen Diensteifer ihrer
Räte und strafte Davison mit einer Geldbuße von 10,000 Pfd. Sterl., die ihn an den Bettelstab brachte. Marias
¶