Norddeutschland, die
Schweiz,
[* 2]
Bayern,
[* 3] die
Tatarei, Rußland, die Türkei
[* 4] und
Ungarn.
[* 5] Edelmarder ist ein leichter, warmer, angenehmer
Pelz und wird besonders in Rußland zu Pelzfutter verarbeitet; häufig genug geht er auch als
Zobel und wird wohl, wenn nötig,
gefärbt. Steinmarder kommen in viel größerer
Menge auf den
Markt, die schönsten aus
Ungarn und der Türkei;
sonst liefern Rußland,
Polen,
Deutschland
[* 6] viele
Felle. Sie werden meist in Rußland,
Polen,
Amerika,
[* 7]
England und
Frankreich zu
Pelzfuttern und
Garnituren verarbeitet, auch vielfach dem
Zobel ähnlich gefärbt.
Schwänze und
Beine pflegt man wohl abzuschneiden und besonders zu verwerten. Die
Felle des tatarischen
Marders heißen
im
HandelKalinken
(Kolinski,
Kulonki); dieselben sind gelbrötlich und werden zu Pelzfuttern benutzt, auch gefärbt und dann
als
Zobel verkauft. Die
Schweife geben vorzügliche Malerpinsel. Von Edelmardern kommen jährlich 180,000 (120,000 aus Mitteleuropa,
60,000 aus Nordeuropa), von Steinmardern 400,000 (250,000 aus
Mittel-, 150,000 aus Nordeuropa), von
Kalinken 80,000
Stück auf
den
Markt.
befestigte Hauptstadt eines
Liwa im asiatisch-türk.
WilajetDiarbekr, am Nordrand der großen mesopotamischen
Ebene, liegt terrassenförmig an der Südseite eines
Felsens, dessen Gipfel (1300 m hoch) eine
Festung
[* 8] trägt, besitzt vortreffliche
Brunnen,
[* 9]
Bäder und
Wasserleitungen und zählt 12,000 Einw. (wovon etwa zwei Fünftel
Christen).
Mardin verlor 1880 durch
Hunger und
Typhusca. 3000 Einw.
Sohn des
Gobryas und Gemahl der Artazostra, Tochter des
KönigsDareios I. von
Persien,
[* 10] gehörte zu den einflußreichsten
Männern am persischen
Hof,
[* 11] wo er eine griechenfreundliche
Politik vertrat, ward 492
v. Chr. mit einer
Flotte
und einem Landheer ausgeschickt, um die Griechen dem persischen
Reich zu unterwerfen, und zog, nachdem er, um die Griechen
durch gütliche
Mittel und
Freundschaft zu gewinnen, in den ionischen
Städten die demokratischen
Verfassungen wiederhergestellt,
über den
Hellespont nach
Makedonien. An dessen
Küste scheiterte seine
Flotte am
BergAthos, während das
Landheer durch die Bryger große Verluste erlitt, worauf Mardonios nach
Asien
[* 12] zurückkehrte. 480 befehligte er das persische Landheer,
welches in
Griechenland
[* 13] eindrang, und blieb nach der
Schlacht bei
Salamis mit 300,000
Mann inThessalien zurück, wo er überwinterte. 479 rückte
er wieder nach
Hellas, zerstörte
Athen
[* 14] zum zweitenmal, ward aber im
September von den Griechen bei
Platää
besiegt und fiel, selbst tapfer kämpfend, von der
Hand
[* 15] des Spartaners Aeimnestes.
(franz.,
spr. -schōßeh, mittellat.
Mareschalchia), vormals berittene Polizeiwache in
Frankreich, seit der
Revolution durch die Gendarmerie ersetzt.
DenNamenMaréchaussée führte auch das alte Marschalls-Prevotalgericht, in welchem gegen Falschmünzer,
Straßenräuber,
Diebe und Wegelagerer
summarisch verfahren wurde. In
Belgien
[* 18] heißt die berittene Gendarmerie noch jetzt so.
sumpfiger und ungesunder, von derMalaria heimgesuchter Landstrich, welcher
sich an der
Küste des Tyrrhenischen
Meers in
Italien
[* 19] von der Mündung der
Magra bis zu der des
Volturno hinzieht und aus zwei
Teilen, den römischen und den toscanischen Maremmen, besteht. Den erstern Teil bilden die
Campagna von
Rom und
[* 20] die
Pontinischen Sümpfe.
Die toscanischen oder die Maremmen im engern
Sinn umfassen den größern Teil der
ProvinzGrosseto zwischen der
Cecina und Fiora,
ca. 3200 qkm (58 QM.), zur Hälfte aus Hügelland, zu einem
Viertel aus Thalgrund, im übrigen aus
Sumpf- und
Wasserfläche bestehend.
Zur Zeit der
Etrusker und der
Volsker war diese
Küste ein mit zahlreichen
Städten besetztes Land, zur Römerzeit
schon wegen seiner
Fieber im
Sommer von den Wohlhabenden geflohen, aber noch von einer der Hauptverkehrsadern
Italiens,
[* 21] der
Via Aemilia Scauri, durchzogen; im
Mittelalter erhoben sich noch
Burgen
[* 22] und
Flecken auf den
Höhen, dann verödete die Gegend
immer mehr und ward zu einer menschenleeren Wildnis mit Waldungen von
Pinien,
Stein- und Korkeichen,
Kastanien,
Myrten,
Ahornen etc., nur von ausgedehnten Weideländereien und in den
Niederungen von pflanzenreichen
Sümpfen unterbrochen
und von einer reichen Tierwelt bevölkert.
Die
Ursache dieser großen Verödung eines
an sich fruchtbaren, einst bevölkerten
Landes ist nichts andres als die
Malaria (s. d.),
die von Juni bis Mitte
September verheerend in der Gegend herrscht. Als
Gründe, welche die
Malaria hervorgerufen haben, sind
der mit der Vernichtung der politischen Selbständigkeit zusammenhängende Rückgang der wirtschaftlichen Verhältnisse und
der Bodenkultur sowie die Entwaldung anzusehen. Seit dem
GroßherzogLeopold I. hat man dem Übel ernstlich und mit
Erfolg entgegengewirkt teils durch künstliche Ausfüllung der
Sümpfe mit den Sinkstoffen der hineingeleiteten
Flüsse,
[* 23] teils
durch
Kolonisation mittels Parzellierung des
Landes.
Die malariafreien
Stellen haben sich seitdem bedeutend vermehrt und erweitert, sowohl am
Meer (bei
Orbetello,
Piombino,
Santo Stefano),
[* 24] wo überhaupt die bewegte Seeluft die
Malaria nie zur vollen Geltung kommen ließ, als auch im Innern,
wo namentlich das früher so berüchtigte
Massa marittima wesentlich assaniert worden ist.
Noch immer aber fordert die
Malaria
zahlreiche
Opfer, obwohl nur im
Winter einzelne
Hirten mit ihren
Herden längere Zeit sich in den Maremmen aufhalten, sonst aber die
Bewohner bloß zur
Aussaat und
Ernte
[* 25] von den malariafreien
Höhen herabsteigen. Dem frühern Mangel an
Kommunikationen
ist jetzt dadurch abgeholfen, daß die Maremmen von
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