besonders in
Brasilien,
[* 2] heimische
Familie aus der
Ordnung der
Cistifloren,
[* 3] zunächst mit den
Ternströmiaceen verwandt. Die meisten
Marcgraviaceen sind kletternde oder epiphytische
Sträucher mit Kletter- oder
Luftwurzeln, zum Teil nur 1-2 m hoch, meist aber an feuchten
Orten, an
Bäumen hoch emporklimmend und mit ihren blühenden
Zweigen diese selbst oft überragend. Bei
der
Gattung Marcgravia sind besondere
Zweige zum
Kriechen oder Klettern und wiederum besondere zum Blühen oder Fruchttragen
ausgebildet.
Erstere sind dicht mit zweizeiligen, sitzenden, ei-herzförmigen oder rechteckigen Blättern besetzt, welche sich fest an
Bäume und
Felsen anlegen, und denen gewöhnlich kurze, dichtfilzige Kletterwurzeln auf der Unterseite entsprechen. Diese
unfruchtbaren
Zweige weichen so sehr von den fruchtbaren ab, daß
Aublet sie für ein Farnkraut hielt. Die fruchtbaren
Zweige
sind rund, aufrecht oder hängend, oft von 10 m
Höhe bis auf die
Erde herabgeneigt, mit weit größern, spiralig gestellten,
meist lanzettlichen, ovalen oder länglichen Blättern versehen und enden an derSpitze in eine Blütendolde.
Bei allen
Arten ist die Nektarabsonderung auf besondere
Organe außerhalb der
Blüte
[* 4]
übertragen (s. Figur). Diese
Nektarien bilden
meist große, charakteristisch geformte, schön gefärbte
Schläuche,
Kapuzen, reitende
Sporen etc. und sind als umgewandelte
Brakteen anzusehen, die mehr oder weniger weit am Stiel der Einzelblüte hinaufgerückt oder gar
mit ihm verwachsen sind. Die
Nektarien sind stets mit
Nektar gefüllt, und ihr süßer
Inhalt trägt ohne
Zweifel neben ihrer
schönen
Farbe und ihrer ansehnlichen
Größe, gegen welche die
Blüten zum Teil ganz verschwinden, mit dazu bei,
Insekten,
[* 5] vielleicht
auch kleine
Vögel,
[* 6] anzulocken. Die
Brakteen dienen also ohneFrage als Vermittler der
Befruchtung,
[* 7] und eine
künstliche
Bestäubung durch
Tiere ist notwendig, weil die
Blüten protandrisch sind.
(slaw. Morava), der Hauptfluß
Mährens, entsteht unweit von
Altstadt aus drei vom
GroßenSchneeberg kommenden
Quellbächen, tritt in der Gegend von
Schönberg aus den waldigen
Höhen der
Sudeten, hat aber noch mehr
Verengerungen (die letzte bei
Napajedl) zu überstehen, bis sie endlich in ihr Tieflandbecken tritt. Zwischen grasigen, im
Unterlauf öfters sumpfigen
Niederungen windet sie sich mit außerordentlich geringem
Gefälle meist in südlicher
Richtung
dahin und umschlingt mit vielenArmen wald- und buschbedeckte
Werder.
Bei
Kremsier empfängt sie links aus den
Bieskiden die
Betschwa sowie weiter unten, unterhalb
Göding, rechts die
Thaya, welche
alle Gewässer vom Südostabhang der mährischen
Höhe mitbringt und mit der March um den
Rang des Hauptflusses wetteifert. Von der
Thayamündung an bildet die March dieGrenzeÖsterreichs gegen
Ungarn.
[* 8] Nach einem
Laufe von 345 km mündet
sie oberhalb
Preßburg,
[* 9]
bei
Theben, in die
Donau. Bei
Olmütz
[* 10] ist sie 100 m, kurz
vor der Mündung 450 m breit. Von
Göding an
wird sie für Fahrzeuge von 150-300 metr. Ztr. schiffbar.
einst einer der Grenzstriche der deutschen
Lande gegen
Rätien und bis 1798 dem alten Land
Schwyz
unterworfen, jetzt ein Teil des Kantons Schwyz
(s. d.), stellt ein breites Halbthal am obern
Teil des
Zürichsees dar, fruchtbar an
Getreide,
[* 11]
Hanf und Schabziegerkraut
(Melilotus coerulea), besonders aber an
Obst. Auch
die
Rinder- und die
Pferdezucht
[* 12] blühen, ebenso die Baumwollindustrie (in Siebnen etc.),
welche, vom Kanton Zürich
[* 13] her eingeführt, die Wasserkräfte der
WäggithalerAa benutzt. Seit ist die linksuferige Zürichseebahn
(Zürich-Glarus) im Betrieb; von der
StationPfäffikon zweigt, den Seehals überschreitend, die
Verbindung mit
Rapperswyl ab.
Die March bildet einen der sechs
Bezirke des Kantons Schwyz;
sie enthält in neun
Gemeinden (1880) 11,207 Einw. Hauptort ist
Lachen (1636 Einw.).
L., Lebermoosgattung aus der
Ordnung der
Marchantiaceen, meist ausdauernde
Gewächse mit fleischigem, gabelig
verzweigtem
Laub, das
¶
mehr
auf Mauern, Felsen und an feuchten Stellen grüne Überzüge bildet und mit langen Wurzelhaaren im Boden befestigt ist. Aus den
Einbuchtungen des Laubes erheben sich die männlichen Sprosse als scheibenförmige, am Rand lappige Körper mit stielförmigem
Träger,
[* 25] auf dessen Scheibe (dem Rezeptakulum) oberseits die Antheridien in flaschenförmigen Höhlungen eingesenkt liegen.
Die weiblichen, getrennt von den männlichen auf besondern Pflanzen auftretenden Sprosse erscheinen in Form einer achtstrahlig
gelappten, später langgestielten Scheibe (dem weiblichen Rezeptakulum), zwischen deren Lappen unterseits zarthäutige, am
Rand gefranste Deckblätter (perichaetia) acht Fächer
[* 26] mit ebenso vielen Doppelreihen von Archegonien bilden.
Letztere richten anfangs ihren Halsteil nach unten, krümmen ihn aber dann um den Rand der Scheibe nach
oben hin. Bei Gegenwart von Wasser auf der Scheibe des männlichen Rezeptakulums treten aus den Antheridien desselben zugespitzte,
mit zwei peitschenförmigen Wimpern versehene Spermatozoiden aus. Fällt nun ein mit Spermatozoiden erfüllter Wassertropfen
auf ein weibliches Rezeptakulum, wie solche auf dem Laub weiblicher Pflänzchen in dichter Nachbarschaft
der männlichen zu stehen pflegen, so kann Befruchtung stattfinden.
Später streckt sich der Stiel der weiblichen Sprosse, und die Befruchtung würde verhindert sein, wenn dann nicht die Deckblätter
einen auffallenden Tropfen festhalten und zu den Archegonien leiten würden. Enthält der TropfenSpermatozoiden, so ist auch
dann die Befruchtung gesichert. Ungeschlechtlich vermehrt sich die Gattung Marchantia durch eigentümliche, dem Laub aufsitzende, am
Rand gezackte Brutbecher, welche zahlreiche Brutknospen enthalten; auch können sich einzelne Teile des Laubes loslösen und
selbständig weiterwachsen. Die einzige deutsche Art istMarchantia polymorphaL. Das etwas scharfe Laub derselben wurde gegen Leberkrankheiten
angewendet und die Pflanze nebst ihren Verwandten als »Lebermoos« bezeichnet.