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Individualisierung zu Schöpfungen von dauerndem Wert. Er hat auch eine Anzahl guter Radierungen gefertigt. - Seine Tochter Faustina Maratti machte sich als Dichterin und Malerin bekannt; sie war mit dem Dichter Zappi vermählt.
Individualisierung zu Schöpfungen von dauerndem Wert. Er hat auch eine Anzahl guter Radierungen gefertigt. - Seine Tochter Faustina Maratti machte sich als Dichterin und Malerin bekannt; sie war mit dem Dichter Zappi vermählt.
Familie der Farne [* 2] (s. d., ^[= # (Farren, Farrn, Farrenkräuter, Filices), kryptogamische Pflanzenordnung aus der Abteilung der ...] S. 55).
im frühen Mittelalter die Bezeichnung für das Gewicht, nach welchem die den Mauren abgenommene Beute (Morobotin) unter die Soldaten verteilt wurde.
Als Münze wurde der Maravedi durch die Mauren in Spanien [* 3] eingeführt, durch das Münzgesetz von 1848 aber abgeschafft und durch den Real ersetzt.
Die Maravedis waren zuerst
Gold- und Silbermünzen, seit 1474 Kupf
ermünzen.
Der Kupf
erreal
(Real de vellon), im Wert von 21,5
Pf., hielt 34 Maravedis, wonach der Maravedi 0,63
Pf. wert war.
Oberamtsstadt im württemberg. Neckarkreis, am Neckar, der unterhalb der Stadt die Murr aufnimmt, und an der Linie Bietigheim-Backnang der Württembergischen Staatsbahn, in 200 m Meereshöhe, hat 2 evang. Kirchen (darunter die schöne, im frühgotischen Stil 1451-80 erbaute Alexanderkirche, nördlich von der Stadt, mit vielen Grabmälern), ein Amtsgericht, ein Schlachthaus, Zichorienfabrikation, Furniersägerei, Gerberei, Obst- und Weinbau und (1885) 2407 meist evang. Einwohner. ist der Geburtsort Schillers und des Astronomen Tobias Mayer.
In dem Geburtshaus des erstern ist die
Büste des Dichters von
Thorwaldsen aufgestellt; eine nahe Anhöhe
schmückt seit 1876 sein Standbild (von
Rau in
Stuttgart
[* 4] gefertigt). Die vielen hier und in der Umgegend aufgefundenen Römerdenkmäler
lassen vermuten, daß Marbach von den
Römern gegründet worden; schon 950 war es
Festung.
[* 5] Hier wurde zwischen einigen
rheinischen
Fürsten und 17 schwäbischen
Städten ein
Bündnis
(Marbacher
Bund) geschlossen. Marbach war seit
den ältesten
Zeiten württembergisch, wurde aber 1462 pf
älzisches
Lehen und kam erst 1504 wieder an
Württemberg.
[* 6] 1693 wurde
die Stadt von den
Franzosen niedergebrannt. Das königliche Hauptgestüt Marbach liegt im
Donaukreis,
Oberamt
Münsingen.
1) Gotthard Oswald, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Jauer [* 7] in Schlesien, [* 8] studierte zu Breslau [* 9] und Halle [* 10] Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften, ward dann Lehrer am Gymnasium zu Liegnitz, [* 11] 1833 Privatdozent zu Leipzig [* 12] und 1845 Professor der Philosophie daselbst, neben welcher Stellung er 1852-85 dem Direktorium der von ihm mitbegründeten Lebensversicherungsgesellschaft »Teutonia« angehörte. Von vielseitiger Bildung, trat auch als Schriftsteller in den verschiedensten Richtungen auf.
Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Populäres physikalisches Lexikon« (Leipz. 1833-37, 5 Bde.; 2. Aufl., das. 1858-60, 6 Bde.);
»Über moderne Litteratur«, Briefe (das. 1836-38, 3 Bde.);
»Lehrbuch der Geschichte der Philosophie« (das. 1838-41, 2 Bde.);
ferner »Gedichte« (unter dem Namen Silesius Minor, das. 1836, 2. Aufl. 1838);
»Buch der Liebe«, Gedichte (das. 1839);
»Die Dioskuren« [* 13] Novelle (das. 1840);
»Unsterblichkeit«, Sonettenkranz (das. 1843);
»Liebesgeschichten« (das. 1846);
die Trauerspiele: »Antigone« (1839),
»Papst und König« (1843),
»Hippolyt« (1858),
»Medeia« (1858),
»Ein Weltuntergang« (Trilogie, 1861) und »Coriolanus«;
ferner das Lustspiel »Herodes« (1867);
das Satyrspiel »Proteus« (1868);
»Johannes«, ethische und religiöse Gedichte (Leipz. 1856);
die Zeitgedichte: »Das Halljahr Deutschlands« [* 14] (Berl. 1870) und »Deutschlands Wiedergeburt« (das. 1871);
»Shakespeare-Prometheus. Phantastisch-satirisches Zauberspiel vor dem Höllenrachen« (Leipz. 1874);
die Gedichtsammlungen: »Lenz und Liebe« (das. 1877) und »Licht [* 15] und Leben« (das. 1883).
Marbach redigierte auch die Vierteljahrsschrift »Jahreszeiten« [* 16] (Leipz. 1839-40, 5 Bde.),
von 1848 bis Oktober 1852 die »Leipziger Zeitung« und gab die »Altdeutschen Volksbücher« (das. 1838-47, 44 Bdchn.) sowie Übertragungen des »Nibelungenlieds« (das. 1840, 4. Aufl. 1872),
des Sophokles in fünffüßigen Iamben (das. 1867) und der »Oresteia« des Äschylos (das. 1873),
endlich einige Trauerspiele Shakespeares (»Julius Cäsar«, »Othello«, »Romeo und Julia« u. a.) in zum Teil kühner Umarbeitung und »Goethes Faust 1. und 2. Teil erklärt« (Stuttg. 1881) heraus.
2) Hans, Schriftsteller und Dichter, Sohn des vorigen, geb. zu Leipzig, studierte in Berlin [* 17] und Tübingen [* 18] Philosophie und Geschichte und ließ sich nach zeitweiligem Aufenthalt in Dresden, [* 19] Genf, [* 20] Paris, [* 21] Berlin 1872 dauernd in seiner Vaterstadt nieder, wo er 1880 die Redaktion der »Wissenschaftlichen Beilage« zur offiziellen »Leipziger Zeitung« übernahm. Außer einer Sammlung formschöner und meist origineller »Gedichte« (Berl. 1869) und den Novellen »Auf Irrwegen« (Leipz. 1880) bethätigte Marbach ein wirklich gestaltendes und entwickelungsfähiges, aber, wie es scheint, nicht ausgiebig produktives Talent in den Dramen: »Timoleon« (Berl. 1869),
»Lorenzino von Medici« (Leipz. 1873),
»Marius in Minturnä« (das. 1875) und »Ein Liebling der Götter« (das. 1877).
Firmin, franz. Philanthrop, geb. 1798 zu Brives (Corrèze),
lebte als Sachwalter in Paris und starb in St.-Cloud. Er ist der Begründer der unter dem Namen »Krippen« (crèches) bekannten Kleinkinderbewahranstalten (s. d.),
deren erste er 1844 eröffnete.
Für seine darauf bezügliche Schrift »Des crèches« (1845, 7. Aufl. 1873) erhielt er den Montyonschen Preis der Akademie.
Außerdem schrieb er: »Politique des intérêts« (1834);
Bezirksstadt in der span. Provinz Malaga, [* 22] am Fuß der Sierra de Mijas und am Mittelländischen Meer, Sitz eines Bischofs und eines deutschen Konsuls, mit Hafen, Fort, (1878) 7947 Einw., welche Weinbau und Handel (Ausfuhr von Feigen, Zucker, [* 23] Eisenerz und Roheisen aus den in der Nähe befindlichen Eisenbergwerken und Hütten) [* 24] betreiben.
(spr. márbl-hedd), Gemeinde im nordamerikan. Staat Massachusetts, dicht bei Salem auf felsigem Vorgebirge, hat einen vorzüglichen Hafen, Schuhfabrikation, Fischerei [* 25] und (1880) 7467 Einw.
(engl., spr. marbls), Bildwerke aus Marmor. ^[= (Marmelstein, Urkalkstein zum Teil, körniger Kalkstein), kristallinisch-körniges Aggregat ...]
(richtiger Maroboduus), König der Markomannen (s. d.), aus edlem Geschlecht, hatte als Jüngling in Rom [* 26] sich mit dem Kriegswesen und der Staatskunst der Römer [* 27] vertraut gemacht und durch seine edle Gestalt und seinen Mut die Gunst des Augustus gewonnen. In sein Vaterland zurückgekehrt, führte er sein Volk aus dessen bisherigen Wohnsitzen zwischen Main und Neckar in das heutige Böhmen. [* 28] Da er ein großes stehendes Heer bildete und sich mit den benachbarten Völkern verbündete, wurden die Römer mißtrauisch gegen ihn, und 6 n. Chr. unternahm Tiberius von der Donau aus den Feldzug gegen ihn. Ein Aufstand der Völker Pannoniens und Dalmatiens zwang aber Tiberius, mit Marbod einen diesem vorteilhaften Frieden zu schließen. Nach der ¶
Schlacht im Teutoburger Wald im J. 9 zerfiel Marbod mit Arminius (s. d.), und es kam zum Krieg zwischen beiden, in welchem die Langobarden und Semnonen sich von Marbod trennten. Eine blutige Schlacht, die sich beide (17) lieferten, blieb zwar zunächst unentschieden. Da sich indes Marbod zurückzog und ihn deshalb viele der Seinen verließen, wandte er sich an Rom um Hilfe. Drusus, des Kaisers Tiberius Sohn, wurde zwar hierauf an die Donau gesandt, aber nur, um durch heimliche Anschläge Marbods völligen Untergang herbeizuführen. Er bediente sich dazu eines vornehmen Gotonen, Catwalda, der die markomannischen Großen gewann und sich der Hauptstadt des Reichs bemächtigte (19). Marbod floh über die Donau nach Noricum und erhielt durch Tiberius Ravenna zum Aufenthaltsort angewiesen, wo er 41 starb.