trat in einer
Reihe von
Aufsätzen mit Entschiedenheit für die Vorherrschaft des toscanischen
Dialekts ein. Von ganz
Italien
[* 2] tief betrauert, starb Manzoni Eine Sammlung seiner
»Opere« gab
Tommaseo mit kritischen Anmerkungen heraus
(Flor. 1828-29, 5 Bde.;
nachgedruckt, Par. 1843). Neuerlich erschien noch:
»Del trionfo della libertà.Poema inedito«
(Ver. 1877).
»Opere inedite o rare« gab
Bonghi (mit
Biographie,
Mail. 1883 ff., 9 Bde.),
seinen Briefwechsel G.
Sforza (das. 1882 ff., 3 Bde.)
heraus.
GrafStampa,
Aless. Manzoni, la sua famiglia, i suoi amici
(Mail. 1885);
Vismara, Bibliografia Manzoniana (das. 1875).
2) Renzo, ital. Reisender, ein Enkel des vorigen, versuchte 1877 und 1878 vergeblich,
von
Sana
(Jemen) nach dem Innern oder nach
Hadramaut vorzudringen, machte dann einen ebenfalls mißlungenen
Versuch, von
Berbera
aus das
Innere der Somalhalbinsel zu erforschen, und kehrte 1880 über
Aden,
[* 4]
Sana und
Hodeida nach
Europa
[* 5] zurück. Seine Reiseberichte erschienen gesammelt unter dem
Titel: »El Yemen; tre anni nell' Arabia felice«
(Rom
[* 6] 1885).
von den Alten vielgebrauchter Beiname
Homers, s. v. w. aus
Mäonien
(Lydien) stammend,
weil
Smyrna für seine Geburtsstadt mit galt, nach andern, weil
Mäon der
Name seines
Vaters war.
Stadt im mexikan.
StaateDurango, 1046 m ü. M., an der
Eisenbahn von
Chihuahua nach
Mexiko
[* 7] und südlich von der
Bolson de Mapimi (s. d.) genannten Wüstenei,
hat 8
Blei-,
Gold- und Silbergruben (seit 1884 von einer amerikanischen
Gesellschaft bebaut), eine Baumwollfabrik und 3400 Einw.
(spr. -kä),Auguste, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 8] erhielt 1831 eine
Stelle am
CollegeCharlemagne,
wandte sich dann aber der Litteratur zu und wurde
Dumas' Mitarbeiter an dessen berühmtesten
Romanen und Theaterstücken (»Les
Mousquetaires«, »Monte-Christo«, »La
reine
Margot« etc.). Nach seiner Trennung von
Dumas schrieb er selbständig mehrere auch ins Deutsche
[* 9] übersetzte
Romane, z. B. »La belle Gabrielle«
(1853),
die phantastischen
Erzählungen:
»Voyage au pays bleu« (1859) u. a., die er meist auch zu Bühnenstücken verarbeitete.
Von diesen dramatischen
Arbeiten hatte das Volksschauspiel »La
maison du baigneur« (1864) den meisten Erfolg.
(DolichotisDesm.), Säugetiergattung aus der
Ordnung der
Nagetiere
[* 11] und der
Familie der
Meerschweinchen
(Caviina), hasenartige
Tiere mit hohen
Beinen,
Ohren von halber Kopfeslänge, kurzem
Schwanz und nackten
Sohlen. Die
(D. patagonicaWagn.) ist 45
cm lang,
mit 5
cm langem
Schwanz, 45
cm hoch, mit gestrecktem Leib, etwas schmächtigem
Hals, zusammengedrücktem,
an der Schnauze zugespitztem
Kopf, ziemlich schmalen, aufrecht stehenden
Ohren, vierzehigen Vorder- und dreizehigen Hinterfüßen
mit langen, starken
Krallen.
Das in seiner Gestalt an einen kleinen
Wiederkäuer
[* 12] erinnernde
Tier ist oberseits braungrau, fein weiß gesprenkelt, an den
Seiten hell zimtfarben, an derBrust braun, an der
Gurgel, Unterseite und am Hinterteil weiß. Es findet
sich in der
WüstePatagoniens, nördlich bis 37° südl.
Br., lebt gesellig, ist ein vollkommenes Tagtier, streicht von seinen
Höhlen aus meilenweit umher, wird aber selten bemerkt. Es nährt sich von
Wurzeln,
Rinden und
Gräsern und brandschatzt auch
Pflanzungen und
Kleefelder. Das Weibchen wirft zweimal im Jahr zwei
Junge. Man jagt die Mara zu
Pferde,
[* 13] ermüdet
sie und erlegt sie mit der Wurfkugel. Das
Fell dient zu
Teppichen und
Decken.
erstes
Lager
[* 14] der Israeliten in der
Wüste, drei Tagereisen vom
Schilfmeer, wo sie bitteres
Wasser
antrafen, das
Moses durch Hineinwerfen einer Holzart trinkbar machte;
ElisabethGertrud, geborne Schmehling, Opernsängerin, geb. zu
Kassel
[* 16] als Tochter eines armen Musiklehrers,
erlangte früh ungemeine Fertigkeit im Violinspiel und unternahm in
Begleitung ihres
Vaters Kunstreisen nach
Wien
[* 17] und
London,
[* 18] wo sie sich, zehn Jahre alt,
vor derKönigin hören ließ. Auf Anraten einer Hofdame widmete sie sich
dem
Gesang, nahm erst bei Paradisi in
London, 1766 bei
Hiller in
Leipzig
[* 19]
Unterricht und machte hier eminente Fortschritte.
Vom
Intendanten der
Berliner
[* 20]
Oper, der sie in
Leipzig gehört hatte, nach
Berlin
[* 21] berufen, überwand sie hier
Friedrichs d. Gr. Abneigung gegen deutsche Sängerinnen und wurde mit 3000 Thlr.
Gehalt (der sich später verdoppelte) engagiert, verdarb sich aber ihr Lebensglück bald durch ihre Verheiratung mit
dem Violoncellisten Mara, einem begabten, aber sehr liederlichen
Menschen, der ihr
Vermögen verschwendete. Der
Despotismus, den
Friedrich II. gegen die Mitglieder seiner
Oper übte, verleidete dem Ehepaar den
Berliner Aufenthalt; doch
gewährte der König die wiederholten Bitten um Entlassung erst nach
Jahren. 1780 sang die Mara in
Wien, dann 1782 in
Paris und
London, wo sie besonders in Händelschen Oratorien großartige Erfolge errang.
Nachdem sie sich endlich von ihrem Mann hatte scheiden lassen, sang sie 1788 in
Turin
[* 22] und
Venedig,
[* 23] kehrte 1790 nach
London zurück, blieb dort zehn Jahre lang, entsagte wenig später dem öffentlichen Auftreten und wandte sich 1803 nach
Rußland. In
Moskau
[* 24] hatte sie ein festes Besitztum erworben, verlor aber 1812 beim
Brande der Stadt ihr
Vermögen und siedelte
nach
Reval
[* 25] über, wo sie
Unterricht erteilte und starb. Nach
ZeltersUrteil ist der Mara nie eine deutsche Sängerin
auch nur annähernd gleichgekommen. Sie war übrigens auch eine Virtuosin auf dem
Klavier, und als Schauspielerin hatte sie,
nachdem sie einmal zur
Oper übergegangen war, durch Fleiß und
Studium ersetzt, was ihr, von der
Natur
stiefmütterlich behandelt, versagt war.
der Familie der Störche (Ciconiidae), große Tiere mit kräftigem, fast ungeschlachtem Leib, nacktem Kopf, dickem, nacktem Hals
mit herabhängendem Kehlsack, welcher eine beträchtliche Erweiterung der Speiseröhre birgt, sehr großem, kegelförmigem,
vierseitigem, an der Wurzel
[* 29] sehr dickem, vorn zugespitztem, leichtem Schnabel, hohen Beinen, langen, breiten, abgerundeten Flügeln,
in denen die vierte Schwinge die längste ist, und mittellangem Schwanz, dessen untere Deckfedern außerordentlich
entwickelt, namentlich von der Wurzel an fein zerschlissen sind.
Sie sind außerordentlich gefräßig, streiten mit den Geiern um jedes Aas, sind wehrhaft und wissen sich überall die Herrschaft
zu sichern. Der afrikanische Marabu (Adjutant, L.crumeniferLess., s. Tafel »Watvögel
[* 30] II«),
1,6 m lang, gegen 3 m
breit, auf dem mit nur wenigen haarartigen Federn bedeckten Kopf rötlich fleischfarben, meist mit grindiger Haut,
[* 31] auf der Oberseite
des Körpers dunkelgrün, metallisch glänzend, auf der Unterseite und im Nacken weiß; Schwingen und Steuerfedern sind schwarz,
die großen Deckfedern der Flügel auf der Außenfahne weiß gerandet; das Auge
[* 32] ist braun, der Schnabel
schmutzig weißgelb, der Fuß schwarz. Er bewohnt Ostafrika südlich vom 15.° nördl. Br., weilt hier vom Mai bis Oktober und
zieht dann südlich, um zu brüten.
Der Vogel zeigt einen ganz sonderbaren Anstand und unverwüstliche Ruhe, eine Haltung, die unwillkürlich
zum Lachen herausfordert. Dabei ist er erstaunlich klug und kaum auf den Schlafplätzen zu überlisten. Er erscheint in der
Nähe aller größern Ortschaften, besonders bei Schlachtbänken, und bemächtigt sich der Abfälle, fischt im Nil, frißt aber
auch Ratten, Mäuse, Muscheln,
[* 33] Insekten
[* 34] und mit Vorliebe Aas. In der Gefangenschaft wird er sehr zahm und
zutraulich. In Indien lebende Marabus stehen unter öffentlichem Schutz, gehen frei in allen größern Städten umher und beseitigen
die Abfälle. Man hält sie auf den Dörfern in ganzen Herden, um die prachtvollen Federn (Marabufedern) aus dem Schwanze zu
gewinnen.