Manufakturindustrie genannt, engl. manufactory) im
Gegensatz zu
Urproduktion und
Handel. Früher unterschied man zwischen fabrica
(Fabrik), nämlich der Werkstätte, in welcher mit
Hilfe von
Feuer,
Hau- und Schneidewerkzeugen harte
Stoffe
(Metall,
Steine etc.)
verarbeitet wurden, und zwischen der Manufaktur als einer gewerblichen Anstalt, in welcher vornehmlich
Rohstoffe des
Tier-
und
Pflanzenreichs unmittelbar mit der
Hand
[* 2] veredelt wurden (daher
Tuch-,
Seiden-, ebenso
Spiegel-, Porzellanmanufaktur
etc.), eine Unterscheidung, welche mit ausgedehnterer Anwendung der
Maschine
[* 3] gefallen ist. Heute ist das
Wort in der deutschen
Sprache
[* 4] nur noch wenig und dann vorwiegend nur zur Bezeichnung der Textilindustrie in
Gebrauch.
Daher versteht man unterManufakturwaren
vorzüglich die
Gewebe,
[* 5] unter Manufaktur ist (im
Deutschen selten noch gebraucht) den Manufakturwarenhändler wie auch den
Fabrikanten oder
Leiter einer Manufaktur.
(Onehungahafen), große
Bucht an der Westküste der Nordinsel von
Neuseeland, die aber wegen ihrer vielen
seichten
Stellen, zwischen denen sich tiefe
Kanäle hinziehen, nur mit Vorsicht zu befahren ist. In die
schmale Einfahrt führen drei
Kanäle;
nach Onehunga, dem ansehnlichsten
Hafen, führt der Parakaukanal.
(lat.),
Apparat zu spiritistischen Wahrsagungen, s.
Spiritismus. ^[= (neulat., auch Spiritualismus, aber dann zu unterscheiden von der gleichnamigen philosophischen ...]
detabŭla (lat.), »die
Hand vom
Bild!« oder allgemeiner:
Hand weg! Der
Ausdruck soll nach dem ältern
Plinius (»Naturalis historia«,
35, 36) vom griechischen
MalerApelles herrühren.
das älteste römische Exekutionsmittel gegen säumige
Schuldner, welches darin bestand, daß 30
Tage nach erfolgter
Verurteilung
der Kläger den Beklagten vor den Prätor brachte.
Bezahlte der Beklagte nicht sofort, oder fand er keinen,
der die
Sache für ihn übernahm (vindex), so wurde er von dem Prätor dem Kläger zugesprochen (addictus) und konnte von
diesem nach 60
Tagen in fremde
Sklaverei verkauft oder getötet werden.
(lat.),
Handschrift (s. d.); in den Buchdruckereien Bezeichnung aller für den
Druck bestimmten
Vorlagen, mögen dieselben geschrieben sein oder aus
Drucken früherer
Auflagen u. dgl. bestehen, in welchem
Fall man sie auch als »gedrucktes Manuskript« bezeichnet. Der
Ausdruck »als Manuskript gedruckt« bedeutet, daß das betreffende
Druckerzeugnis nur im
Interesse des Verfassers hergestellt ist und nicht allgemein dem
Publikum zugänglich wird, so
bei Widmungsschriften, Theaterstücken etc., wobei die Bemerkung zugleich den Vorbehalt aller
Eigentumsrechte ausdrückt. Bei dramatischen, musikalischen oder dramatisch-musikalischen Werken bedeutet der Zusatz »den
Bühnen gegenüber als Manuskript gedruckt« einen ausdrücklichen Vorbehalt des
Rechts der öffentlichen Aufführung. Unbefugter
Abdruck
eines
Manuskripts wird als
Nachdruck bestraft (s.
Urheberrecht).
(Manutention, lat.), Beschützung, namentlich im
Besitz. ^[= die physische Innehabung einer körperlichen Sache. Die Unterwerfung einer Sache unter den menschlic ...]
(ital. Manuzio, Manuzzi und Manucci),
Aldus, der ältere, geb. 1450 zu
Bassano, studierte in
Ferrara
[* 8] und in
Rom (daher sein Beiname
Romanus), wirkte dann als
Erzieher in fürstlichen
Häusern, erlernte in
Verona
[* 9] unter
Guarinis Leitung noch das
Griechische und legte 1488 zur
Hebung
[* 10] der humanistischen
Studien in
Venedig
[* 11] eine Druckerei an. Er selbst
machte sich durch mehrere gelehrte
Schriften über Gegenstände der hebräischen, griechischen und lateinischen Linguistik
und
Grammatik, die er in
Latein verfaßte, einen
Namen und unterhielt in seinem
Haus eine gelehrte
Gesellschaft,
welche die Textrevision der alten
Autoren besorgte, die bei ihm zum
Drucke gelangten. In 28 sogen.
Editiones principes erschienen
bei ihm die ersten
Drucke in griechischen
Lettern (die ersten 1494). Die in den damaligen
Offizinen noch gebräuchliche, aus
den mittelalterlichenHandschriften stammende sogen. gotische oder
Mönchsschrift ersetzte er durch die
Antiqua- und die von ihm erfundene und auf seine Veranlassung geschnittene Kursivschrift. Seine unter dem
NamenAldinen geschätzten
Ausgaben zählen zu den schönsten
Produkten der
Buchdruckerkunst. Manutius starb an den
Folgen eines auf ihn gemachten
Attentats.
Vgl. Schück,Aldus und seine Zeitgenossen (Berl. 1862);
Didot, Alde Manuce et l'Hellénisme à Venise
(Par. 1875).
2)
Paulus, Sohn des vorigen, geb. leitete den
Druck der
Kirchenväter in
Rom, übernahm 1533 in
Venedig die inzwischen
von
Andrea d'Asola geleitete Druckerei seines
Vaters, zeichnete sich als Gelehrter aus und starb Besonders
geschätzt ist seine
Ausgabe des
Cicero.
3)
Aldus, der jüngere, Sohn des vorigen, geb. war im Lehrfach der alten
Sprachen an mehreren
OrtenItaliens
[* 12] und
als Schriftsteller schon in frühster
Jugend thätig, übernahm dann die väterliche
Offizin in
Venedig, die aber
unter ihm, der mehr Gelehrter als
Buchdrucker war, in
Verfall geriet und bald einging, nachdem während eines Zeitraums von 100
Jahren
über 900 meist vorzügliche
Ausgaben griechischer, römischer und italienischer
Klassiker aus ihren
Pressen hervorgegangen
waren. Er starb in
Rom als
Leiter der Typographia Vaticana.
Vgl. Renouard, Annales de l'imprimerie
des Aldes (3. Aufl., Par. 1834).
das Wasser im Schara-Chulussun in Bewegung und zwar nach zwei Richtungen hin, nach O. und nach W., so den östlichen und westlichen
Manytsch bildend. Der westliche Manytsch ergießt sich bei hohem Wasserstand bei der Staniza Staro-Manytschskaja in den Don; doch ist sein
Fall so gering, daß bei Überschwemmungen des Don das Wasser dieses letztern bis über 100 km den Lauf des
westlichen Manytsch heraufdringt. Der östliche Manytsch hat zuerst einen stärkern Fall, tritt aber bei Olon-Chuduk in die fast ganz
horizontale Manytsch- oder Kumsche Niederung und mündet in den Geke-Usun, aus welchem sich im Frühling drei Abflüsse ins Kaspische Meer
nachweisen lassen.
Unter den vielen Seen des Manytschthals sind erwähnenswert: der 84 km lange und 9-10 km breite Bolschoi Liman (Gudilo) und
der Manytschskaje Osero, dessen Schlammbäder gegen veraltete Skrofeln, Ausschläge, Rheumatismus etc. gebraucht werden.