QuercusValloneaKotschy und Q. persica Jaub. et Spach,
durch den
Stich einer Schildlaus
(Coccus) und erstarrt zu farblosen, abfallenden
Tropfen. Man sammelt die mit der Manna bedeckten
Blätter und wiegt sie, so daß sie eine graugrünliche
Masse darstellen; auch löst man die Manna in
Wasser, verdampft die
Lösung
zu Sirupsdicke, mischt sie mit
Mehl
[* 2] und trocknet die
Masse, welche ein beliebtes
Konfekt darstellt, auf
Leinwand an der
Sonne.
[* 3] Das in
Persien
[* 4] sehr beliebte
Ges-engebin stammt von Astragalussträuchern und wird mit
Eiweiß,
Mandeln,
Pistazien etc. zu einem allgemein gebräuchlichen
Konfekt verarbeitet.
Die Tamariskenmanna entsteht auf
Tamarix gallica var. manniferaEhr. durch den
Stich einer Schildlaus, aber,
wie es scheint, nur unter bestimmten klimatischen Verhältnissen, daher nicht überall, wo die
Pflanze wächst, auch nicht
in jedem Jahr. Sie wird auf der Sinaihalbinsel gesammelt und von den
Mönchen des
Klosters als biblische Manna verkauft. Es scheint
aber sicher zu sein, daß die Manna der
Bibel
[* 5] ebensowenig Tamariskenmanna wie das
Ter-engebin (Fruchthonig,
Alhagimanna), welches in
Chorasan auf Alhagi Maurorum entsteht und abführend wirkt, gewesen sei.
Viel besser passen die Angaben der
Bibel auf eine
Flechte,
Lecanora esculenta, welche in den betreffenden Gegenden so überraschend
auftritt, daß die
Juden erstaunt fragen konnten:
Man-hu? Was ist das? (s.
Lecanora). Erwähnenswert sind
noch: die Manna von
Briançon, von der Lärche
(PinusLarix) auf den
Bergen
[* 6] bei
Briançon gesammelt;
Brunnen
[* 9] in
Brüssel
[* 10] (s. d., ^[= (franz. Bruxelles, hierzu der Stadtplan), die Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Belgien, ...] S. 526).
Vom
Februar bis
Dezember 1852 war er
Minister der öffentlichenArbeiten und Oberkommissar der
Forsten, welch
letztere
Stelle er auch 1858-59 und wieder 1866-67 in den beiden Ministerien
Derby bekleidete. Im
MinisteriumDisraeli 1874-80
und im ersten
KabinettSalisbury 1885 war er Generalpostmeister; 1886 wurde er
Kanzler von
Lancaster. Als
Politiker Mitglied der
äußersten
Rechten, gehört als Schriftsteller und Dichter zu der jetzt fast ausgestorbenen
Schule des
»jungen
England«, welches
das
Heil der Zeit in der Rückkehr zum mittelalterlichen Feudalwesen erblickt. Von seinen
Schriften
sind hervorzuheben: »Plea for national holidays«, worin er die Wiedereinführung der alten
Volksspiele empfiehlt;
»The
Spanish match of the XIX. century« (Lond. 1846);
»Notes of an
Irish tour« (das.
1849) und
»English ballads and other poems« (das. 1850).
Vgl. seine
Charakteristik in »Political portraits«, S. 212 ff.
(Lond. 1873).
Konrad,
Historiker und Geograph, geb. zu
Altdorf, machte seine
Studien daselbst, ward 1784
Lehrer an der
Sebaldusschule und 1788 am Ägidiusgymnasium zu
Nürnberg,
[* 12] 1796
Professor der Geschichte zu
Altdorf, 1805 zu
Würzburg,
[* 13] 1807 zu
Landshut
[* 14] und 1826 zu
München,
[* 15] wo er starb. Von seinen historischen
Arbeiten, die sich besonders
durch gründliches Quellenstudium auszeichnen, sind hervorzuheben: »Kompendium der deutschen Reichsgeschichte« (Nürnb. 1803, 3. Aufl.
1819),
»Geschichte der alten
Deutschen, besonders der
Franken« (Stuttg. 1829-1832, 2
Tle.); von seinen geographischen
Schriften die mit
Ukert herausgegebene, noch immer wertvolle
»Geographie der Griechen und
Römer«
[* 16] (Nürnb. 1795 bis 1825, 10 Bde.).
Auch besorgte er eine
Ausgabe der
»Tabula Peutingeriana«
(Münch. 1824).
Namentlich aber bildete
er den Uhrenbau weiter aus und lieferte Turmuhren für fast alle europäischen
Staaten und
Amerika.
[* 20] Seine freie
Hemmung bewährte sich vorzüglich, und für den Rathausturm in
Berlin
[* 21] baute er ein Werk mit
freier Pendelbewegung und nur zwei
Rädern. Auch stellte er eine
Uhr her, die zugleich mit der
Schärfe eines
Thermometers arbeitet
und schon bei 2° Temperaturunterschied den 100. Teil einer
Linie als Schwingungsdifferenz abzulesen gestattet. Seine Verbesserungen
bezeichnen den Beginn einer neuen
Periode für genaue
Zeitmessung. Er starb in
München.
das populäre Werk »Die Götter der deutschen und nordischen Völker« (das. 1860)
und »Weihnachtsblüten in Sitte und Sage« (das. 1864).
Aus Gesundheitsrücksichten zog er sich 1863 nach Danzig zurück
und widmete sich hier nach Abfassung einer größern Denkschrift: »Die Wehrfreiheit der altpreußischen Mennoniten« (Marienb.
1863), gänzlich dem Plan, zur Grundlegung des streng wissenschaftlichen Aufbaues zunächst der germanischen Mythologie ein
Urkundenbuch der Volksüberlieferung ins Leben zu rufen. Als Proben und Beiläufer dieses Unternehmens erschienen: »Roggenwolf
und Roggenhund« (Danz. 1865, 2. Aufl. 1866);
»Korndämonen« (Berl. 1868);
»Lasitii de diis Somagitorum
libellus« (Mitau
[* 26] 1868);