frühzeitig untergegangen, nur das Verzeichnis der Dynastien, ein Dritteil der Königsnamen und einige
Fragmente sind übrig;
auch diese Reste besitzen wir erst in
Auszügen aus zweiter und dritter
Hand,
[* 2] welche durch die christlichen
Chronographen, namentlich
durch
Julius Africanus und
Eusebios, für ihre
Zwecke gemacht worden waren und aus deren ebenfalls verlornen
Werken durch Syncellus (im 8. Jahrh.) erhalten worden sind. Die
Fragmente sind herausgegeben von
Fruin
(Leiden
[* 3] 1847),
Müller
im 2.
Bande der »Fragmenta historicorum graecorum« (Par.
1848) undUnger (Berl. 1867). Unter dem
Namen des Manethôs besitzen wir auch noch ein Gedicht in sechs
Büchern (»Apotelesmata«),
gleichfalls in griechischer
Sprache,
[* 4] welches von dem Einfluß der
Gestirne auf die
Geschicke der
Menschen
handelt (hrsg. von Gronovius,
Leiden 1698; verbesserter
Abdruck von
Axt und Rigler,
Köln
[* 5] 1832, und von
Köchly im
»Corpus poetatarum
epicorum graecorum«, Bd. 7, Leipz.
1858; vgl. Rigler,
De Manethone Astrologo commentatio,
Köln 1828). Es stammt dieses Gedicht jedoch aus
einer weit spätern Zeit, vielleicht aus dem 5. Jahrh.
n. Chr., und ist aus verschiedenartigen
Stücken zusammengesetzt.
König von
Sizilien,
[* 6] geb. 1231, Sohn desKaisersFriedrich II. von Bianka, der Tochter des
GrafenBonifacio Lancia, mit der sich der
Kaiser noch auf seinem Sterbebett trauen ließ, um Manfreds
Geburt für legitim zu
erklären, erhielt von seinem
Vater 1250 das
FürstentumTarent und die Statthalterschaft in
Italien
[* 7] während der
Abwesenheit
seines
HalbbrudersKonrad IV. Von männlicher
Schönheit, ritterlicher
Tapferkeit, fein gebildetem
Geist und
liebenswürdigem
Charakter, wußte Manfred durch entschlossenes Auftreten und großmütiges Benehmen die Anhänglichkeit der Neapolitaner
sich zu erwerben.
Als
Konrad IV. 1252 die
Regierung des sizilischen
Königreichs übernahm, stand er ihm mit uneigennütziger
Treue zur Seite.
Nach
KonradsTod (1254) wurde er von den
Großen des
Reichs zum
Regenten erhoben und suchte sich anfangs mit
dem
Papst zu versöhnen, den er im
Oktober selbst nach
Neapel
[* 8] geleitete. Als derselbe aber das staufische
Erbrecht anzuerkennen
sich weigerte, flüchtete Manfred zu den
Sarazenen nach Luceria und eroberte mit deren
Hilfe ganz
Neapel und
Sizilien (1257). Auf
dringenden
Wunsch des
Volkes ließ er sich 1258 von den
Großen des
Reichs zum König ausrufen und 11. Aug. in
Palermo
[* 9] krönen.
Mild
und gerecht, herrschte er nun mehrere Jahre in
Frieden; Wohlstand und Lebensfreude kehrten zurück, der
Hof
[* 10] von
Palermo entfaltete
den frühern, durch
Poesie und wissenschaftliches
Leben gehobenen fürstlichen
Glanz. Aber weil Manfred den
Papst
nicht als seinen Lehnsherrn anerkennen wollte, ward er 1259 wiederum mit dem
Bann, sein
Königreich mit dem
Interdikt belegt.
Von neuem brach der
Kampf aus, in dem Manfred durch seinen
Sieg bei Montaperto über die
Florentiner
[* 11] die Oberhand gewann
und ganz Tuscien seiner
Oberhoheit unterwarf.
Jedoch
Rom
[* 12] zu erobern gelang ihm nicht, und der unversöhnliche
Papst rief fremde
Hilfe herbei, indem er 1265
Karl von
Anjou das
Königreich beider
Sizilien übertrug. Im
Januar 1266 brach das französische Kreuzheer von
Rom aus in
Neapel ein, wo die Hetzereien
der
Pfaffen die
Treue der
Großen erschüttert hatten. Am kam es zu der entscheidenden
Schlacht
bei
Benevent, in welcher als er sah, daß die
Deutschen geschlagen
waren und die apulischen
Ritter sich zur verräterischen
Flucht wandten, den
Tod suchte und fand. Da der
Bann auf ihm ruhte, wurde sein mit
Wunden bedeckter
Leichnam
nicht in geweihtem
Boden, sondern im Felsenthal des
Verde begraben.
Manfreds
Witwe, die griechische Fürstin
Helena, welche er 1259 geheiratet, wurde auf der
Flucht nach
Epirus in
Trani mit ihren
Kindern ergriffen und starb fünf Jahre später, 29 Jahre alt, im Gefängnis.
Ihre Tochter
Beatrix wurde
erst nach 22jähriger
Haft 1288 gegen
Karls Sohn
Karl II. ausgeliefert, welcher in aragonische Gefangenschaft geraten war. Die
drei
Söhne Manfreds,
Heinrich,
Friedrich und
Enzio, starben im Kerker. Auf die Vermählung der ältesten Tochter Manfreds,
Konstanze,
aus seiner ersten
Ehe mit
Beatrix von
Savoyen, mit
Peter III. von
Aragonien (1262) gründeten sich die spätern
Ansprüche
Aragoniens auf
Sizilien und
Neapel.
Vgl.
Cesare, Storia di Manfredi (Neap. 1837, 2 Bde.);
der Wärmeapparat in der Türkei
[* 14] und in
Asien,
[* 15] besteht aus einem
ca. 1 m hohen, geschmackvoll
gearbeiteten Messinggestell, in dessen Mitte glühende
Kohle gelegt wird.
kleine Stadt in der rumän.
Dobrudscha, am
SchwarzenMeer und an der bulgarischen
Grenze, hat eine wenig geschützte
Reede und 1000 meist griech. Einwohner.
Zur Römerzeit lag hier Kallatis, eine
Kolonie des kleinasiatischen
Heraklea.
Hafenstadt im
Distrikt Südkanara der britisch-ind.
PräsidentschaftMadras,
[* 16] an der Mündung
der Natrawati, die für kleine Fahrzeuge zugänglich ist, mit (1881) 32,099 Einw.
Sehr bedeutende Ausfuhr von
Kaffee aus Curg; jährliche Handelsbewegung 15½ Mill. Mk. Die Zahl der
Christen ist hier bedeutender
als in einer andern indischen Stadt. Die Katholiken haben 2
Erzbischöfe, mehrere
Kirchen und ein
Kloster; die
Protestanten
(BaselerMission) haben hier ihren Hauptsitz und große Anstalten errichtet, in welchen ihre Anhänger
Weberei,
[* 17] Ziegelbrennerei, Druckerei,
Buchbinderei u. a. betreiben.
so leicht an der Luft, daß es am besten in sauerstofffreiem Steinöl aufbewahrt wird, schmilzt bei Weißglut und wird von
Säuren heftig angegriffen. Es erscheint in vielen Verbindungen zweiwertig, doch tritt die Atomgruppe Mn2 auch
sechswertig auf. Es bildet mit SauerstoffManganoxydul MnO, Manganoxyd Mn2O3 , Manganoxyduloxyd Mn3O3
, Mangansuperoxyd MnO2 , Mangansäureanhydrid MnO3 , Übermangansäureanhydrid
Mn2O7 . Reines Mangan wird technisch nicht benutzt; aber einige Legierungen sind von Wichtigkeit, und mehrere
Manganverbindungen spielen in der Technik eine große Rolle. Von den Manganverbindungen war Braunstein schon den Alten bekannt,
wurde aber als weibliche Art des Magnetsteins (Lapis magnesius) betrachtet und daher Magnesia genannt.
Noch im 16. Jahrh. wird er als Lapis manganensis aufgeführt, und erst Patt zeigte 1740, daß er kein Eisen
[* 19] enthält. Scheele
und Bergman unterschieden das Mangan zuerst als eigentümliches Metall, und Gahn stellte zuerst das Magnesium dar, welches seit
Klaproth Mangan genannt wird.