Opal,
Kalkspat,
[* 2]
Zeolithe, auch
Grünerde, allein oder die ausfüllenden
Mineralien
[* 3] gegen das
Gestein abgrenzend) ausgefüllt sind
(s. Tafel
»Mineralien und
Gesteine«,
[* 1]
Fig. 18). Oft lösen sich die Ausfüllungsmassen
(Mandeln) leicht aus der Gesteinsumhüllung,
oft sind sie fest an sie angewachsen und durch eine Übergangszone innig mit ihr verbunden. Sie sind
bald rund, bald in die
Länge gezogen oder abgeplattet, linsenförmig, besonders oft mandelähnlich (daher der
Name), zuweilen
birnförmig oder unregelmäßig.
Auch sind sie innen oft hohl und mit
Kristallen ausgekleidet.
Um denKern finden sich insbesondere bei Quarzausfüllung zahlreiche
konzentrische
Schichten verschieden gefärbter
Chalcedone
(Achat);
[* 4] oft besteht auch die ganze Ausfüllung
aus
Achat. Ein besonderes
Interesse beanspruchen die eine wässerige
Lösung und
Luft enthaltenden Chalcedonmandeln (Wassersteine,
Enhydros, richtiger: Enhygros), weil der Flüssigkeitsinhalt durch
Liegen in trockner
Luft vermindert, durch Eintauchen in
Wasser vermehrt werden kann.
Weist dieses Verhalten auf eine Art
Endosmose oder auf eine
Kommunikation des Mandelinhalts mit der Umgebung
durch die schon verfestigte Umhüllung hindurch vermittelst Haarspalten und -Röhrchen hin, so scheinen andre
Mandeln durch
Infiltration von einer
Stelle aus, die sich an angeschliffenen
Exemplaren durch das Ausbiegen der konzentrischen
Lagen nachweisen
läßt, gebildet zu sein. In jedem
Fall waren die Hohlräume schon vorher vorhanden, mögen sie nun durch
Gasblasen, welche eine fest werdende
Masse umschloß, oder durch nachherige Auswaschung von leicht verwitternden
Silikaten
oder von
Kalk u. dgl. gebildet sein. Mandelsteinstruktur
findet sich vornehmlich bei basaltischen
Gesteinen, bei
Melaphyren und
Palatiniten (ganz besonders häufig), bei
Diabas etc.
Die
Mandeln des
Palatinits der Nahegegend
(Oberstein) und jetzt nach Erschöpfung derselben solche aus ähnlichen
südamerikanischen
Gesteinen liefern die
Achate.
(spr. männdwill), 1) (Maundevile)
John de, brit. Reisender, geboren um 1300 zu St.
Albans, war erst
Arzt,
trat als solcher 1327 in die
Dienste
[* 7] des
Sultans von
Ägypten,
[* 8] dann in die des Großchans von Chatai, will
hierauf 34 Jahre lang einen großen Teil von
Asien,
[* 9]
Afrika
[* 10] und
Europa
[* 11] bereist haben und starb (nach andern
in
Lüttich.
[* 12] Seine lateinische
Reisebeschreibung, die übrigens
nur fürÄgypten,
Syrien und die Euphratländer von Glaubwürdigkeit
ist, im übrigen den fabelhaften
Berichten reisender
Mönche folgt, wurde in fast alle europäischen
Sprachen
übersetzt (ins Deutsche
[* 13] zuerst von Michelfelser, 1481). Eine neuere
Ausgabe der englischen Übersetzung (nach der
Ausgabe
von 1725:
»Voyage and travayles of
SirJohn Mandeville«) besorgte Halliwell (Lond. 1839).
2)
Bernard de, engl. Dichter und Schriftsteller, geb. 1670 zu
Dordrecht
[* 14] in
Holland aus einer französischen
Familie, studierte
Medizin und ließ sich in
London
[* 15] nieder, wo er, außer seinem
medizinischen
Beruf, seinen schriftstellerischen
Neigungen lebte. Er
starb 1733. Seine
Schriften sind meist lasciver
Natur. 1704 erschienen:
»Esop dressed, or collection of fables in familiar verse« und »The
planter's charity«, Gedicht;
1709 »The virgin unmasked«, 1710 eine Abhandlung über »Hypochondriac
and hysteric passions«. 1723 trat er mit seiner »Fable of the bees, or
private vices made public benefits« auf, worin er »das
Laster für die
Blüte
[* 16] eines
Staats für ebenso notwendig wie den
Hunger
für das Gedeihen des
Menschen« und die
Begriffe von
Recht und Unrecht, gut und böse,
Ehre und
Schande für
Erzeugnisse der
Politik, die philosophische
Tugend für eine
Erfindung von Betrügern und die
christliche Religion für eine
Ausgeburt von
Narren erklärte.
Durch
Bertrands Übersetzung (1740) fand das Werk auch Eingang in
Frankreich, besonders bei
den
Encyklopädisten, und seine an
Bayle sich anlehnenden
»Free thougths on the religion« (1720, franz.
1723) reihten ihn unter die französischen
Freidenker ein. Von den
Gerichten wegen seiner
Lehren
[* 17] verfolgt, erklärte er, er
habe seine
Bücher ohne weitere Absicht, zum Zeitvertreib geschrieben, und widerrief 1732 seine
Lehren in »An inquiry into
the origin of honour«.
Die
Seen Revalsar, in 1830 m Meereshöhe,
mit schwimmenden
Inseln, und Dschawalamuki, aus den
Dämpfen, die aus einer Felsenspalte strömen, entstanden,
sind berühmte Wallfahrtsplätze der
Hindu.
Die Hauptstadt Mandi, am
FlußBias, über den eine
Hängebrücke führt, zählt (1881) 5030 Einw.
(Mandingo,Mallinke), auch
Wangara und
Wakore genannt, Negervolk im südlichen
Senegambien
zwischen 9° westl. und 1° östl. v.
Gr., nördlich vom Konggebirge. Man rechnet zu ihm auch die
Bambara und
Soninke. Die vorwaltende
Farbe der ist dunkelbraun, die
Gesichtsbildung bald mehr, bald weniger negerartig, die Gestalt
hoch und schlank; das
Haar
[* 18] ist stark gekräuselt,
wächst aber bis zur
Länge von ½ m, der
Bart weder lang noch dicht, doch am
Kinn gut entwickelt.
Die Mandinka waren vor den
Eroberungen der mohammedanischen
Fulbe das mächtigste
Volk Westafrikas. Nach arabischen Nachrichten hatte
schon im 12. Jahrh. ein Teil der Mandinka sich dem
Islam zugewandt und trat als erobernde Macht im O. von Ghanata
auf, wo er das große
Reich von
Melli zu Anfang des 13. Jahrh. gründete, welches 100 Jahre später die
Höhe seiner Macht erreichte,
als es Ghanata,
Timbuktu und das Gebiet der Sonrhay umfaßte. Durch die Macht dieses
Reichs gewann dasVolk
der Mandinka sowie seine
Sprache
[* 19] eine große Verbreitung unter den
Stämmen des westlichen
Afrika.
Die Mandinkasprache bildet zusammen mit den Nachbarsprachen
Bambara, Vei,
Susu die Sprachfamilie der Mandesprachen, die von
Steinthal eingehend dargestellt worden ist (»Die Mandenegersprachen«,
Berl. 1867). Nach
Lepsius steht diese Sprachfamilie in einem entfernten Verwandtschaftsverhältnis zu den
Bantusprachen Südafrikas (s.
Bantu). Um 1433 war dies
Reich bereits durch die Eifersüchteleien der Provinzialstatthalter
und durch räuberische
Tuareg geschwächt, und allmählich ging es in Trümmer. Heute trägt die Expansion der Mandinka einen friedlichern
Charakter, sie sind die Hauptvermittler des
Handels im
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