das phantastisch-humoristische Gedicht »Triclinium« (Weim.
1856),
das didaktische
»Noch ein
Blatt
[* 3] in
Lethe« (das. 1857) und die Epigrammensammlung »Vor
dem Verstummen« (das. 1858),
Dichtungen, die, ungleich an Wert, doch überall den poetischen
Sonderling dokumentierten. Seit 1858 veröffentlichte
er auch die früher geschriebenen
Dramen: »Virginia« (Weim. 1858),
»Spartacus«
(das. 1861) u. a. sowie verschiedene Lustspielversuche. »Ausgewählte
Gedichte« gab K. v.
Beaulieu-Marconnay (mit
Biographie, Weim. 1873) heraus.
C12H22O11.H2O ^[C12H22O11.H2O], Zuckerart, findet sich im Dünndarminhalt, entsteht
neben
Dextrin bei Einwirkung von
Malz oder verdünnter
Schwefelsäure
[* 4] auf
Stärke,
[* 5] von
Speichel oder
Diastase auf
Glykogen oder
auf eins der
Dextrine, die aus
Stärke und
Diastase oder
Speichel entstehen. Man erhält Maltose durch Verzuckern
von Stärkekleister mit Malzauszug und Behandeln des
Produkts mit
Alkohol. Die Maltose bildet farblose, sehr feine
Nadeln,
[* 6] wird bei
100° wasserfrei und ist dann sehr hygroskopisch. Sie löst sich schwerer in
Alkohol als
Traubenzucker, dreht die
Ebene des
polarisierten Lichtstrahls viel stärker nach rechts als
Rohr- und
Traubenzucker, reduziert aber alkalische
Kupferlösung minder stark.
Beim Behandeln mit verdünnter
Schwefelsäure sowie bei längerer Einwirkung von
Diastase und
Speichel
verwandelt sich Maltose in
Traubenzucker, nicht aber bei
Fäulnis oder
Gärung. Mit
Hefe
[* 7] vergärt sie.
Wendelin,Freiherr von, Litteraturforscher, geb. zu
Berlin,
[* 8] verließ die Militärkarriere,
die er zuerst ergriffen hatte, und widmete sich von 1840 an in
Berlin litterarhistorischen
Studien, die sich namentlich auf
das
Volkslied, die schlesischen Dichterschulen und die klassische
Periode der deutschen Litteratur bezogen. Maltzahn besorgte eine
neue
Auflage von
Lachmanns Lessingausgabe (Leipz. 1853-57, 12 Bde.),
beteiligte sich später an der Hempelschen Schillerausgabe und gab mit R.
Boxberger die Lessingbiographie
von
Danzel und
Guhrauer neu heraus (Berl. 1880-81, 2 Bde.).
Außerdem veröffentlichte er aus dem
Nachlaß von E.
Boas: »Schillers Jugendjahre« (Hannov. 1856, 2 Bde.)
und
»Schillers und
GoethesXenien-Manuskript« (Berl. 1856),
»Schillers Briefwechsel mit Christophine und
Reinwald« (Leipz. 1875) und
»Deutscher Bücherschatz«
(Jena
[* 9] 1875).
Nachdem er 1868 nach
Weimar übergesiedelt war, lebt Maltzahn seit einigen
Jahren wieder in
Berlin.
HeinrichKarlEckardt Helmut von Maltzan,
Reichsfreiherr zu
Wartenburg und
Penzlin, Reisender, geb. auf Findlaters
Villa bei
Dresden,
[* 13] studierte in
HeidelbergJura, bereiste 1850-51
Italien,
[* 14]
Belgien,
[* 15]
England und
Frankreich und folgte nach dem
Tod
seines
Vaters ganz seiner
Neigung, zu reisen, und zwar zunächst der Erforschung des arabischen Völkerlebens. 1852 besuchte
er
Algerien
[* 16] und das nördliche
Marokko, 1853
Tunis und
Tripolis, dann
Griechenland,
[* 17]
Makedonien und
Kleinasien, im
Winter 1853-54
Ägypten
[* 18] und kehrte 1854 über den
Sinai,
Palästina
[* 19] und
Syrien nach
Europa
[* 20] zurück. 1856-57 bereiste er die
ProvinzKonstantine
und die algerische
Sahara, 1857-58 das südliche
Marokko, wobei er auch die gleichnamige Hauptstadt des
Landes kennen lernte. Ein noch größeres Wagnis bestand er auf seiner Pilgerfahrt nach
Mekka, die er unter arabischem
Namen
und in arabischer Verkleidung 1860 ausführte. Er lebte nun abwechselnd in
Europa und in
Algerien, mit archäologischen, orientalischen
und naturwissenschaftlichen
Studien beschäftigt, und veröffentlichte während dieser Zeit die Reisewerke:
»Drei Jahre im
Nordwesten von
Afrika«
[* 21] (Leipz. 1863, 4 Bde.; 2. Aufl.
1868) und
»MeineWallfahrt nach
Mekka« (das. 1865, 2 Bde.)
sowie einige Bändchen Gedichte:
»Pilgermuscheln« (das. 1863) und »Das
Grab der
Christin« (das. 1865). Von 1867 an war er in
Tunis,
Sardinien,
[* 22]
Tripolis und
Malta vorzugsweise mit
dem
Studium phönikischer
Denkmäler und ihrer
Inschriften beschäftigt, worauf er, nachdem er die
»Sittenbilder aus
Tunis und
Algerien« (Leipz. 1869) und
»Reisen in den
RegentschaftenTunis und
Tripolis« (das. 1870) veröffentlicht, nach
Dresden ging und
die Herausgabe von
Wredes
»Reise in
Hadramaut« (Braunschw. 1870) besorgte. Hierdurch angeregt, begab er
sich 1870 wieder nach
Arabien und machte von
Aden
[* 23] aus einige Ausflüge in die noch unbekannten Teile Südarabiens. Die mannigfachen,
zum großen Teil auf Erkundigungen beruhenden Ergebnisse dieser seiner letzten
Reise, unter denen besonders die Aufschlüsse
über die dortigen Sprachverhältnisse von Wichtigkeit sind, hat er in dem Werk
»Reise nach Südarabien«
(Braunschw. 1872) niedergelegt.
In den letzten
Jahren von Nervenleiden gequält, machte er in
Pisa
[* 24] seinem
Leben selbst
ein Ende.
L. (Malve,Käsepappel),
Gattung aus der
Familie der
Malvaceen, ein- oder mehrjährige, kahle oder
behaarte
Kräuter mit ganzen, eckigen, eingeschnittenen oder handförmig gelappten Blättern, gestielten, einzeln oder gehäuft
in den Blattachseln stehenden, selten zu endständigen
Trauben geordneten
Blüten und niedergedrückt kugeliger Spaltfrucht. 16
Arten
in
Europa, dem gemäßigten
Asien
[* 25] und Nordafrika. Malva AlceaL.
(Augenpappel,
Rosenpappel,
Sigmarskraut,
Wetterrose, Fellriß- oder
Feltrißkraut), ausdauernd, bis 1,25 m hoch, rauhhaarig, mit herz- oder
nierenförmigen, eckigen oder gelappten
Wurzelblättern, handförmigen, tief fünf- oder mehrteiligen Stengelblättern und
großen, schön rosenroten
Blüten, wächst in ganz
Europa und wird in
Gärten kultiviert. Malva crispaL.
(Kohlmalve,
Kohlpappel),
mit tief herz-, fast
¶
mehr
schildförmigen, meist siebenlappigen, wellig-krausen Blättern und weißlichen, purpurn überlaufenen Blüten, ist ein Sommergewächs
in Syrien, in Deutschland
[* 27] gemeines Gartengewächs und auch verwildert vorkommend. Der faserige Stengel
[* 28] liefert Bastfasern und
die jungen BlätterGemüse.
Malva vulgarisFries (Malva rotundifoliaBauh., Käse-, Gänse- oder Hasenpappel), ein- oder dreijährig,
mit herzförmig rundlichen Blättern und gehäuften, kleinen, weißen, purpurrot geäderten Blüten, wächst
in Europa, Mittelasien und Nordamerika.
[* 29] Die geruchlosen und fade schmeckenden Blätter enthalten viel Schleim und sind als einhüllende
und Schleimabsonderung befördernde Mittel offizinell. Malva sylvestrisL. (Waldmalve, Roßmalve, Roßpappel, Hanfpappel), mit rauhhaarigen,
fünf- bis siebenlappigen Blättern und Blütenstielen und gehäuften, blaßroten, dunkler geäderten
Blüten, hat dieselbe Verbreitung wie die vorige. Über Stock- oder Rosenmalve s. Althaea.