1805, 2 Bde.);
Brès, Malta antica illustrata (Rom 1817);
Avales, Tableau historique, politique, physique et moral de Malte (Par.
1830);
Miège, Histoire de Malta (das. 1840, 3 Bde.);
Tullack, Malta under the Phenicians, Knights and English (Lond. 1861);
Winterberg, Malta, Geschichte und Gegenwart (Wien 1879);
Prutz,
Die Insel Malta (in »Unsere Zeit« 1883, Bd.
1);
Murray, The islands of the Mediterranean (Lond. 1875).
(spr. malt'bröng), 1) Konrad (eigentlich Malthe Bruun) Geograph, geb. 12. Aug. 1775 zu Thisted in Jütland, studierte
in Kopenhagen, wurde aus politischen Gründen verfolgt und 1800 zu ewiger Verbannung verurteilt und siedelte infolgedessen nach
Paris über. Er lieferte hier 1804-1807 mit dem Geographen Mentelle eine große Erdbeschreibung in 16 Bänden,
welche trotz ihrer ungleichen Behandlung doch lange in Frankreich als das beste Werk in diesem Fache galt.
Seit 1806 war er einer der Hauptmitarbeiter am »Journal des Débats« (die darin von ihm herrührenden Aufsätze erschienen
nach seinem Tod gesammelt unter dem Titel: »Mélanges scientifiques et littéraires«, Par. 1828, 3 Bde.),
begann 1808 die »Annales des voyages, de la géographie et de l'histoire«,
die bis 1814 (24 Bde.) reichen, und 1818 mit Cyriès die »Nouvelles annales des voyages« und starb 14. Dez. 1826 in Paris. Sein
Hauptwerk ist der (von Huot vollendete) »Précis de la géographie universelle« (Par. 1810-29, 8 Bde.; 6. Aufl.
1853; neu bearbeitet von Cortambert, 1857-60, 8 Bde.; Ergänzungsband
dazu, 1875; von Lavallée, neue Ausg. 1872, 6 Bde.).
Auch an dem »Dictionnaire de la géographie universelle« (Par. 1821 ff., 8 Bde.)
war Maltebrun Mitarbeiter.
2) Victor Adolphe, franz. Geograph, zweiter Sohn des vorigen, geb. 25. Nov. 1816 zu
Paris, studierte in Versailles und ward 1838 Professor der Geschichte und Geographie am Collège von Pamiers. 1848 kam er in gleicher
Eigenschaft nach Paris und verblieb in dieser Stellung bis 1860, seit welcher Zeit er sich ausschließlich
geographischen Studien widmete. Als Generalsekretär der Pariser Geographischen Gesellschaft leitete er die Herausgabe des »Bulletin«
derselben und war zugleich Redakteur der »Annales des voyages«, welche sein Vater schon 1808 gegründet hatte, und die bis 1870 fortgeführt
wurden.
Von seinen Publikationen sind die wichtigsten: »La France illustrée« (1855-57, 3 Bde.; neue
umgearbeitete Ausg. 1879-84);
»Les États-Unis et le Mexique« (1862);
»La Sonora et ses mines« (1864);
»Histoire géographique
et statistique de l'Allemagne« (1866-68);
»Les trois projets d'exploration au pôle Nord« (1868);
»La Perse« (1873);
»Géographie
universelle« (1874, 2 Bde.);
»L'Allemagne illustrée« (1884-86) u. a.
Auf einem andern Gebiet veröffentlichte er: »Histoire de Marcoussis, de ses seigneurs et de son monastère«
(1867);
»Histoire de Montchéry« (1870) etc.
(eigentlich Müller), Therese, dramat. Sängerin, geb. 21. Juni 1855 zu Insterburg, wurde von Gust. Engel für die
Bühne ausgebildet und ist seit 1873 Mitglied des Dresdener Hoftheaters, seit 1881 mit dem Titel einer Kammersängerin.
Sie gehört zu den ausgezeichnetsten Wagner-Sängerinnen und glänzte namentlich bei den Aufführungen des »Parsifal« in der
Rolle der Kundry.
Getreidemaß, in Preußen 12 Scheffel = 659,54 Lit., in Sachsen 12 Scheffel = 1247,82L., in Hannover 6 Himten -186,91L., in der Schweiz und in Baden 10 Viertel oder Sester = 150L.
(spr. málltös), Thomas Robert, engl. Nationalökonom, geb. 14. Febr. 1766 zu
Rockery in der Grafschaft Surrey, studierte zu Cambridge Theologie, erhielt hier eine Lehrerstelle sowie eine geistliche Pfründe
und wirkte seit 1804 als Professor der Geschichte und politischen Ökonomie an dem Kollegium der Ostindischen Kompanie zu Haileybury;
er starb 29. Dez. 1834 in Bath. In seinem »Essay on the principles of population« (Lond. 1798, anonym; deutsch
von Hegewisch, Altona 1807, 2 Bde.; neue Bearbeitung, 7. Aufl.,
Lond. 1872; deutsche Übersetzung von Stöpel, Berl. 1878) stellte er den als Malthusisches Gesetz bekannten Satz auf, daß
die Bevölkerung die Tendenz habe, sich rascher zu vermehren als die zu ihrer Erhaltung erforderlichen Nahrungsmittel;
die Hemmnisse, welche die überwiegende Produktivkraft des Menschengeschlechts zurückdrängten und sie zwängen, sich nach
der Masse der vorhandenen Nahrungsmittel zu richten, seien einerseits moralische Enthaltsamkeit, anderseits Laster und Elend (näheres
s. Bevölkerung, S. 855). Außerdem sind von Malthus' Schriften die »Principles of political economy« (Lond.
1819-20, 3 Bde.) und die »Definitions in political economy« (das. 1827, neue Ausg.
1853) zu erwähnen.
Vgl. Bonar, Malthus and his work (Lond. 1885);
Soetbeer, Die Stellung der Sozialisten zur Malthusschen Bevölkerungslehre
(Berl. 1886).
1) Gotthilf August, Freiherr von, Dichter, geb. 9. Juli 1794 zu Königsberg i. Pr., widmete
sich zu Tharandt dem Forstfach und erhielt 1821 eine Oberförsterstelle in Preußen. Schon im folgenden Jahr gab er diese Stellung
auf, weil er durch eine Satire die Oberbehörde gegen sich aufgebracht hatte, und ließ sich in Berlin nieder, wo ihn seine
geselligen Talente und sein freimütiges Wesen zu einer beliebten Persönlichkeit in den höhern Kreisen machten. Aus Berlin
wegen seines Dramas »Der alte Student« (Hamb. 1828),
worin er Sympathien für Polen an den Tag legte, 1828 ausgewiesen, ging er
nach Hamburg und übernahm dort die Redaktion des Journals »Norddeutscher Courrier«. Die französische Revolution
von 1830 rief ihn nach Paris; doch kehrte er bald enttäuscht nach Deutschland zurück und ließ sich in Dresden nieder, wo
er 7. Juni 1837 starb. Maltitz' nicht unbedeutendes poetisches Talent entbehrte der künstlerischen Durchbildung. Am bekanntesten
wurden seine humoristischen Arbeiten, wie: »Ränzel und Wanderstab« (Berl. 1821-32, 2 Bde.),
»Humoristische Raupen« (4. Aufl., das. 1839) und »Gelasius« (Leipz. 1826). Politische Tendenzen verfolgen die »Pfefferkörner«,
Gedichte (Hamb. 1831-34, 4 Hefte). Von seinen Dramen fanden »Schwur und Rache« (Berl. 1826) und »Hans Kohlhaas« (das. 1828) Beifall.
2) Apollonius, Freiherr von, Dichter, geb. 11. Juni 1795 zu Gera, widmete sich der Diplomatie, war seit 1811 nacheinander
Attaché bei den russischen Gesandtschaften in Karlsruhe, Stuttgart, Wien, Berlin, Rio de Janeiro, wurde 1836 Legationsrat und Gesandtschaftssekretär
in München und seit 1841
mehr
Geschäftsträger in Weimar, wo er 1865 in den Ruhestand trat und 2. März 1870 starb. Seinen »Poetischen Versuchen« (Karlsr. 1817)
folgten der humoristische Roman »Geständnisse eines Rappen mit Anmerkungen seines Kutschers« (Berl. 1826),
eine neue Sammlung
»Gedichte« (Münch. 1838, 2 Bde.),
»Dramatische Einfälle« (das. 1838-43, 2 Bde.),
»Drei Fähnlein Sinngedichte« (Berl. 1844),
das phantastisch-humoristische Gedicht »Triclinium« (Weim.
1856),
das didaktische »Noch ein Blatt in Lethe« (das. 1857) und die Epigrammensammlung »Vor
dem Verstummen« (das. 1858),
Dichtungen, die, ungleich an Wert, doch überall den poetischen Sonderling dokumentierten. Seit 1858 veröffentlichte
er auch die früher geschriebenen Dramen: »Virginia« (Weim. 1858),
»Anna Boleyn« (das. 1860),
»Spartacus«
(das. 1861) u. a. sowie verschiedene Lustspielversuche. »Ausgewählte
Gedichte« gab K. v. Beaulieu-Marconnay (mit Biographie, Weim. 1873) heraus.