Seitdem war Malou
Führer der klerikalen
Opposition in der Deputiertenkammer. 1884
Ministerpräsident, beseitigte er die liberale
Schulordnung, erregte dadurch aber eine solche Entrüstung in den
Städten, daß die klerikalsten Mitglieder seines
Kabinetts
ihren
Abschied erhielten, worauf er auch seine Entlassung nahm. Er starb auf seinem Landsitz Wolusse.
Er schrieb außer kleinern
Schriften: »Notices historiques sur les finances de la Belgique de 1831-65«
(Par. 1867) und
»Lettres sur les chemins de fer de l'État belge«
(Brüssel
[* 2] 1867-68).
dikotyle, etwa 500
Arten umfassende, in den
Tropen, besonders
Amerikas, einheimische
Familie aus der
Ordnung der
Äskulinen,
[* 14] Holzpflanzen mit meist gegenständigen, einfachen
Blüten und fünfzähligen, im
Gynäceum
dreigliederigen, regelmäßigen, nicht selten auch schräg zygomorphen
Blüten.
Marktflecken
in
Tirol,
[* 17] Bezirkshauptmannschaft
Meran,
[* 18] im
Vintschgau, unweit der
Etsch, südlich der 1061 m hohen,
durch
Überschwemmungen und Verschlammungen gebildeten, früher öden, jetzt aber kultivierten MalserHeide, mit
Ruinen der
Frölichsburg und
Feste Trostturm, Kapuzinerhospiz und (1880) 944 Einw. Mals war
schon eine Römermansion;
(Mosköstrom), eine
Meeresströmung zwischen den norweg.
Inseln Moskönäs und Värö, den beiden südlichsten
großen
Inseln derLofoten, seit alter Zeit bei den Seefahrern wegen ihrer Gefährlichkeit berüchtigt, die indessen sehr
übertrieben worden ist. Nur bei Nordweststurm, wo die
Bewegung des
Wassers sehr heftig, ist die Strömung zu meiden; außerdem
wird der Malstrom zu jeder Zeit von
Schiffen befahren. In der Mitte des
Stroms liegt der
Felsen Mosken mit prachtvoller Aussicht.
Viel gefährlicher ist der Saltens-Malstrom (Saltstrom, Storströmen) in dem durch die
Inseln Godö und
Strömö
verengten Eingang zu dem
Saltenfjord unter 67° 13' nördl.
Br.
brit.
Insel im
MittelländischenMeer, ungefähr 100 km vom sizilischen
KapPassaro und 325 km von
Tripolis in
Afrika
[* 29] entfernt, liegt mit den kleinern
InselnGozo,
Comino und Cominotto zwischen 35° 49' - 36° 5' nördl.
Br.
und 14° 12' - 14° 35' östl. L. v. Gr. und hat einen
Flächenraum von 370 qkm (6,7 QM.), wovon auf Malta allein 275 qkm
kommen, dazu mit jenen Eilanden eine
Bevölkerung
[* 30] von (1885) 162,641
Seelen, ohne dieselben aber 145,000
Seelen (darunter 5507 Mann
britisches
Militär). Die Oberfläche von Malta stellt ein bis 228 m hohes eocänes Kalkfelsplateau dar,
das im
S. und
SW. eine
¶
mehr
geradlinige, ungegliederte und unzugängliche Steilküste bildet, nach NO. zu sich allmählich zum Meer absenkt und hier von
Buchten eingeschnitten ist, unter denen die von La Valetta (s. d.) und die MarsaScirocco an der Ostküste die bedeutendsten
sind. Die Insel hat nur fünf kleine Bäche, und das Regenwasser wird in Cisternen sorgfältig angesammelt.
Eine Wasserleitung
[* 32] bringt das Wasser der im südlichen Teil der Insel gelegenen Quellen nach der Hauptstadt.
Man findet auf Malta die PflanzenItaliens
[* 36] sowie einige tropische, aber der heftigen Winde
[* 37] wegen keine Bäume,
mit Ausnahme des Johannisbrotbaums. Die Malteser haben dunkle Gesichtsfarbe und starken Körperbau. Die Männer sind hoch,
kräftig und rührig, die Weiber im allgemeinen unter Mittelstatur, aber anmutig, von regelmäßigen Gesichtszügen und feinem
Körperbau. Im allgemeinen sind die Malteser arbeitsam, mäßig und genügsam, auch als vorzügliche
Seeleute in allen Häfen des MittelländischenMeers geschätzt.
Der Handel von ist ausgedehnt. Der Tonnengehalt der eingelaufenen Schiffe
[* 44] war 1885: 5,269,488 (davon 4,600,000 britisch). Die
Einfuhr an zollpflichtigen Waren belief sich auf 18,757,263 Pfd. Sterl., die Ausfuhr
auf 17,409,029 Pfd. Sterl. Die ausübende Gewalt liegt in den Händen eines Gouverneurs, dem ein Rat von 17 Mitgliedern (9 von der
Krone ernannt
und 8 von der Bevölkerung gewählt) zur Seite steht. Die Gesetze stammen meist noch aus der Zeit der Johanniter.
Die Einnahmen (1886: 205,830 Pfd. Sterl.) fließen aus indirekten Steuern und dem Ertrag der Kronländereien.
Die Kolonialschuld beläuft sich (1886) auf 85,452 Pfd. Sterl.
Malta unterhält eine Lokalmiliz (Malta Fencibles) von 387 Mann. Durch seine Lage im Zentrum des Mittelmeers,
[* 45] in der Nähe zweier
Erdteile, zwischen dem Abendland und der Levante ist Malta sowohl als Hauptstation für die Dampfschiffahrt
und als Entrepot im Mittelmeer wie auch in strategischer Hinsicht von großer Wichtigkeit. Es bildet einen der Hauptstützpunkte
der englischen Macht im Mittelmeer und ist daher durch die Engländer zu einer uneinnehmbaren Festung
[* 46] umgewandelt. Hauptstadt
ist La Valetta. S. Karte »Mittelmeerländer«.
[* 45]
Geschichte. und Gozo waren im frühsten Altertum, um 1200 v. Chr., Kolonien der Phöniker, von denen sich
noch Ruinen und Inschriften erhalten haben. Zu jener Zeit hieß Malta Melite, Gozo Gaulos. Die Phöniker schafften fruchtbare Erde
nach Malta, bedeckten damit den nackten Felsboden und legten Äcker, Wein- und Baumpflanzungen an. Im 8. Jahrh. ließen sich
auch Griechen auf Malta nieder. Malta erfreute sich des Rufs, die feinsten Baumwollwaren zu liefern; auch die Rosen und der Honig
der Insel waren berühmt. Um 400 v. Chr. erfolgte die Okkupation der Insel durch die Karthager, die nach dem zweiten PunischenKrieg den Römern weichen mußten, welche sich aber wenig um die Insel kümmerten; dieselbe wurde daher
ein Schlupfwinkel für Seeräuber. 56 n. Chr. scheiterte bei Malta der ApostelPaulus und bekehrte mehrere Insulaner zum Christentum.
Die Vandalen entrissen die Insel 454 den Römern, mußten sie aber 494 den Goten räumen. Belisar vertrieb diese 534 und besetzte
Malta für das byzantinische Reich. 870 und zum zweitenmal dauernd 904 bemächtigten sich die Araber der
Insel und änderten den Namen Melite in Maltache um (woraus später Malta ward). Die Normannen nahmen Malta 1090 unter dem GrafenRoger,
verbanden es mit Sizilien und errichteten auf der Insel ein Marquisat. 1284 siegten hier die Aragonier
unter Loria mit der sizilischen Flotte in einer Seeschlacht über die Franzosen, die genötigt wurden, Malta zu verlassen.