mit der
AbteiStablo und der
GrafschaftLigne unter einem Fürstabt stand, aber durch den Lüneviller
Frieden ihre Besitzungen
an
Frankreich verlor, worauf dieselben 1815 teils an
Preußen,
[* 2] teils an die
Niederlande
[* 3] kamen. Malmedy bildete dann mit verschiedenen
umliegenden
Orten eine
Gemeinde, seit 1886 wurden diese unter eigne
Verwaltung gestellt, und so bildet die
Stadt jetzt eine
Gemeinde für sich.
Vgl. »Diaries and correspondence of
JamesHarris, first
Earl of Malmesbury« (Lond. 1844, 4 Bde.)
und »Letters of the firstEarl of Malmesbury, 1746-1820« (das. 1870, 2 Bde.).
[* 16] (Malmöhuslän),
Län im südlichen
Schweden,
[* 17] umfaßt den südwestlichen, fruchtbarsten und bevölkertsten Teil
der
LandschaftSchonen am
Kattegat, dem Öresund und der
Ostsee, grenzt im
NO. an das
Län Kristianstad und enthält ein
Areal von
4795,4 qkm (87,1 QM.) mit (1885)
358,178 Einw. (75 auf 1 qkm). Das Land bildet
jetzt eine fast ganz waldlose
Ebene und ist das fruchtbarste des ganzen
Landes, da 66,22 Proz. des
ArealsAcker, 7,22 natürliche
Weidefläche und nur 26,66 Proz. unproduktiv sind.
Eine große Landfläche, deren Wert 1880 auf 30½ Mill.
Kronen
[* 18] abgeschätzt wurde, ist
Fideikommiß. Von den 315,000
Hektar,
die 1880 bebaut wurden, trugen 14,26 Proz. Winterkorn,
42,92 Sommerkorn, 5,95Kartoffeln und
Lein, 23,47Gras und Futterpflanzen, 13,09 Proz. lagen brach. Außer dem
Ackerbau und der
Viehzucht
[* 19] (man
zählte 1884: 61,836
Pferde,
[* 20] 152,956
StückRindvieh, 71,959
Schafe)
[* 21] treibt die
Bevölkerung
[* 22]
Fischerei
[* 23] und
Schiffahrt.
Im Nordwesten (bei
Helsingborg) findet man
Steinkohlen. - Die Hauptstadt Malmö, am Öresund gelegen, Ausgangspunkt
der
Eisenbahnen nach
Stockholm
[* 24] und
Ystad, ist gut gebaut, hat ein altes
Schloß (Malmöhus, jetzt
Zuchthaus) als einzigen Überrest
der ehemaligen
Befestigungen, 3
Kirchen und eine
Kapelle, ein schönes
Rathaus (von 1546) mit dem großen Knutsaal, eine gelehrte,
eine technische und eine
Navigationsschule, einige Bankanstalten, einen erst seit 1775 durch
Kunst geschaffenen
Hafen von 6,5 m Tiefe, 2 Schiffswerften und 6 mechanische Werkstätten, 10 Bierbrauereien, 12 Zigarrenfabriken, 5 Dampfmühlen, 3 Sägewerke,
eine Zuckerfabrik und eine Zuckerraffinerie.
1)
BernhardElis, schwed. Dichter und Litterarhistoriker, geb. 1816 in der
ProvinzNerike, studierte bis 1842 auf der
Universität zu
Upsala
[* 45] und begann 1843 daselbst seine Lehrthätigkeit
auf dem Gebiet der
Ästhetik und Litteraturgeschichte, der er bis zu seinem
Tod ununterbrochen oblag. Als Dichter
gehörte Malmström keiner besondern
Schule an, sondern war einer der wenigen schwedischen
Poeten, welche, gestützt auf tiefe klassische
Bildung, in voller moderner Originalität hervorgetreten sind. Er debütierte 1838 mit dem epischen
Gedicht
»Ariadne«, erhielt 1840 für den Elegiencyklus
»Angelica« den großen
Preis der schwedischen
Akademie und wurde zehn
Jahre später selbst in den
Schoß derselben aufgenommen.
Von seinen poetischen Erzeugnissen sind noch seine
Romanzen, ein dramatischer
Entwurf über
KaiserJulian, die
poetische
Erzählung »Fiskarflickan från Tynnelsö« (»Das
Fischermädchen von Tynnelsö«) und vorzügliche lyrische Gedichte hervorzuheben. Litterarhistorisch hat sich Malmström durch
seine trefflichen »Litteraturhistoriska studier« große
Verdienste erworben, wogegen die nach seinem
Tod veranstaltete Sammlung
seiner Vorlesungen: »Grunddragen af svenska vitterhetens historia« (»Grundzüge
der schwedischen Litteraturgeschichte«) wegen ihrer
Einseitigkeit im ganzen von geringeren
¶
mehr
Wertist. Seine »Samlade skrifter« erschienen in 8 Bänden (Örebro 1866-69).
2) KarlGustav, schwed. Historiker, geb. auf Stora Holmstrup, studierte in UpsalaPhilosophie, ward 1849 Dozent der
vaterländischen Geschichte daselbst, 1858 Adjunkt für Geschichte und Statistik, 1863 außerordentlicher Professor in Lund, 1877 ordentlicher
Professor in Upsala und 1878 Mitglied der Akademie. 1880-82 war er Unterrichtsminister und ist seitdem Reichsarchivar.
Er schrieb: »Sveriges politiska historia från Carl XII. död till 1772« (Stockh. 1855-77, 6 Bde.)
und »Sveriges statskunskap i kort sammandrag« (6. Aufl. 1880).