1863
an amPragerKonservatorium, studierte 1866 noch eine Zeitlang unter Leitung
Richard Lewys in
Wien
[* 2] und debütierte in demselben
Jahr in
München
[* 3] als
Norma. Hier war ihr Erfolg ein so durchschlagender, daß ihr alsbald ein glänzendes
Engagement geboten
wurde; doch folgte sie 1869, nachdem sie noch das Jahr zuvor in
Wagners
»Meistersingern« als erste
Eva aufgetreten
war, einem noch günstigern
Engagement an die Hofoper zu
Berlin,
[* 4] wo
sie den Wettkampf mit ihrer Rivalin
PaulineLucca
[* 5] siegreich
bestand und als
Frau Mallinger (sie verheiratete sich 1869 mit dem
Baron Schimmelfennig
v. d. Oye) bis zum April 1882, wo sie in den
Ruhestand trat, der erklärte Liebling des
Publikums blieb. Im genannten Jahr nahm sie ihren Aufenthalt in
Possenhofen am
StarnbergerSee und ist seitdem nur an kleinern
Bühnen in
Berlin,
Hamburg
[* 6] etc. gastierend aufgetreten.
(spr. maljór-,Majorca), die größte
Insel der
Balearen (s. d.) im
MittelländischenMeer,
liegt ungefähr 150 km von der spanischen
Küste entfernt und umfaßt 3394 qkm (61,6 QM.). Die
Insel bildet ein verschobenes
Viereck,
[* 8] dessen
Ecken im
NW.
Kap Dragonera, gegen
NO.
Kap Formentor, südwestlich
KapSalinas und südöstlich
Kap de
Pera bilden.
In die Westküste dringt der
Golf von
Palma, in die Ostküste
Puerto menor und
Puerto mayor ein. Die Ostküste hat auch einen
Strandsee.
Das
Innere der
Insel umgürten zwei Bergzüge, von denen der an der
Nordküste der höhere ist. Über den 570 m hohen
Kamm desselben
steigen einzelne Hochgipfel (wie die Silla de Torellas; der Puig mayor) zu 1000-1500 m empor, während
die Südkette im Puig Faruch nur 520 m
Höhe erreicht. Zwischen beiden
Ketten liegt ein weites
Flachland ausgebreitet. Das
Klima
[* 9] ist angenehm, die Sommerhitze wird durch die Seeluft und das
Gebirge gemäßigt. Der
Boden zeichnet sich durch außerordentliche
Fruchtbarkeit aus.
Ausfuhrgegenstände sind:
Wein,
Südfrüchte, insbesondere
Mandeln,
Feigen und Johannisbrot,
Öl, Anisbranntwein,
Mehl,
[* 24]
Seife,
Baumwoll-,
Schafwoll- und Schuhwaren,
Gerberrinde, Binderwaren,
Schweine und
Maultiere. 1884 betrug die Einfuhr der
Häfen auf Mallorca
(Palma,
Andraix, Pollenza,
Porto-Colom,
Soller und
Alcudia) im
Verkehr mit
Spanien
[* 25] allein 221,500 metr. Ztr. im Wert
von 15,5 Mill.
Pesetas, die Ausfuhr 212,000 metr. Ztr. im Wert von 19,7
Mill.
Pesetas. Ein Ereignis von hoher wirtschaftlicher Bedeutung bildete die 1874 erfolgte
Eröffnung der 28 km langen
Eisenbahn
von
Palma nach Inca, welche den fruchtbarsten Teil der
Insel durchzieht, seither bis nach
Manacor verlängert
worden ist und mit einem
Zweig nach
Alcudia geführt wird. Geschichte s.
Balearen. - Die Hauptstadt von ist
Palma.
J. Müll.,Gattung aus der
Familie der
Euphorbiaceen,
[* 26]
Bäume oder
Sträucher mit wechsel- oder gegenständigen,
nicht selten schildförmig gestielten, ganzen oder gelappten, auf der Unterseite behaarten und mit glänzenden
Drüsen besetzten
Blättern, ährigen oder traubigen, meist achselständigen Blütenständen und zwei- bis fünfknöpfiger
Kapsel. Etwa 80
Arten in den
Tropen der östlichen
Halbkugel, besonders in Südasien und auf den malaiischen
Inseln.
Hier fand ein
siegreiches
Gefecht von Abteilungen des 5. deutschen
Armeekorps und dem I. Gardelandwehrregiment gegen französische Ausfalltruppen
(unter
GeneralDucrot) statt.
Vgl. Lescure, Le
[* 36] château de la Malmaison (Par. 1867).
Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Aachen,
[* 37] in einem wilden Bergkessel an der Warche und an der
LinieRoteErde-Malmedy, 333 m ü. M., hat 2 kath.
Kirchen und einen evang.
Betsaal, ein
Progymnasium, ein
Amtsgericht, ein
Hauptzollamt, bedeutende
Sohlleder-,
Papier- und Holzstofffabrikation,
Leim-, Tierhaarreinigungs- und Dominofabriken, eine Blaufärberei mit Kittelfabrikation
und (1885) 6078 meist kath. Einwohner, die größtenteils
Wallonen sind und französisch sprechen. Die in der nächsten Umgebung der Stadt entspringenden drei
Mineralquellen gehören
zu den kräftigsten alkalisch-erdigen
EisenwässernDeutschlands
[* 38] und übertreffen durch ihren
Reichtum an festen und flüchtigen
Bestandteilen die berühmten Eisenquellen zu
Spaa. - Malmedy war früher eine reichsunmittelbare Benediktinerabtei (vor 675 vom
heil. Remaclus gegründet), die
¶
mehr
mit der AbteiStablo und der GrafschaftLigne unter einem Fürstabt stand, aber durch den Lüneviller Frieden ihre Besitzungen
an Frankreich verlor, worauf dieselben 1815 teils an Preußen,
[* 40] teils an die Niederlande
[* 41] kamen. Malmedy bildete dann mit verschiedenen
umliegenden Orten eine Gemeinde, seit 1886 wurden diese unter eigne Verwaltung gestellt, und so bildet die
Stadt jetzt eine Gemeinde für sich.