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freilich nur kurze Zeit, Künstler wie Böcklin, Ferd. Pauwels, A. v. Ramberg, James Marshall, Plockhorst, Paul Thumann, A. Baur, Gussow, Lenbach, Brendel, Linnig wirkten, und wo Genelli sein Leben beschloß. In Hamburg [* 2] sind die Landschaftsmaler Ruths, Lutteroth und Österley thätig. In Dresden [* 3] gruppieren sich um die Akademie, an welcher Grosse, Pauwels, L. Pohle, J. ^[Julius] Scholtz, F. Preller der jüngere wirken, H. Hofmann, E. Öhme, P. Kießling, G. Hammer, [* 4] Leonhardi.
Mit Frankreich, Deutschland [* 5] und Belgien [* 6] läßt sich die Kunstthätigkeit der übrigen Länder Europas nicht vergleichen. England hat seit Joshua Reynolds keine ähnliche Kraft [* 7] mehr besessen, und auch in der Landschaft sind Gainsborough, Bonington und J. M. ^[Joseph Mallord] Turner nicht mehr überboten worden. Doch sind E. Ward, F. Leighton, Ph. Calderon, Goodall, Poynter im Historienfach, E. Nicol, W. P. Frith und Th. Faed im Genre, Thom. Cole, R. Redgrave, P. Graham, D. Roberts, T. S. Cooper und J. ^[Joseph Francis John] Gilbert in der Landschaft, letzterer vorzüglich im Aquarell, welches die Engländer besonders pflegen, und der Tiermaler Landseer rühmenswert. Das Beste leisten die Engländer im Porträt, worin Millais, Ouleß, Richmond und Watts besonders hervorragen. Zwei der besten Maler Englands, Herkomer und Alma-Tadema, sind Ausländer.
Dänemark, [* 8] Schweden [* 9] und Norwegen haben keine Malerei von originaler Richtung. Ihre Maler haben ihre Ausbildung in Paris, [* 10] Düsseldorf [* 11] oder München [* 12] erhalten und folgen den dortigen Schulen. Ein Gleiches gilt von Rußland, dessen Maler teils in Paris, teils in Deutschland gelernt haben. Zu erstern gehört der Kriegsmaler und Ethnograph Wereschtschagin. Neben ihm sind noch der Marinemaler Aiwasowski, die Landschaftsmaler Bogolubow ^[richtig: Bogoljubow], J. v. Klerer, Klodt v. Jürgensberg, der Genremaler Perow zu nennen.
Italien, [* 13] dessen Malerei Ende des 18. Jahrh. ganz in Klassizismus versunken war (Batoni, Appiani, Cammuccini ^[richtig: Camuccini]), geriet gleichfalls unter den Einfluß der Franzosen. Der Schwerpunkt [* 14] seiner Malerei liegt im Genre, dessen Stoffe teils dem vorigen Jahrhundert, teils dem modernen Volksleben entnommen sind. Elegante, glatte Kostümmalerei geht neben keckem Realismus einher, wobei namentlich die Aquarellmalerei kultiviert wird. Die beiden Induno, P. Joris, Randanini, Cattaneo, Tiratelli, Michetti, Boggiani, Vinea und die nach dem Ausdruck tieferer Empfindung strebenden L. Nono und A. Corelli sind besonders zu nennen.
Die Schweiz [* 15] besitzt in E. Stückelberg, R. Koller und A. Böcklin hervorragende Maler. Hollands Malerei sucht ihren Ruhm in technischer Geschicklichkeit. Alma-Tadema, J. ^[Jozef] Israels, C. Bischop, H. ten Kate, C. Springer, Mesdag und J. ^[Johannes] Bosboom sind auch auf dem Weltmarkt bekannt. Spanien [* 16] hat ein hervorragendes Talent in Fr. Goya (1746-1828), ferner Esquivel, Madrazo, Carderera, Perez, Villaamil und den Farbenvirtuosen M. ^[Mariano] Fortuny (1839-74) aufzuweisen. In neuerer Zeit haben Historien- und Genremalerei einen neuen glänzenden Aufschwung durch Pradilla, Vera, Casado, Moreno, Jimenez v. Aranda, Masriera, Palmaroli, Melida u. a. genommen.
[Litteratur.]
Über die Geschichte der Malerei sind viele Detailarbeiten geliefert von Waagen, Rumohr, Hotho, Passavant, Förster, Stirling, Woltmann, Lermolieff etc. Mit Übergehung der veralteten Litteratur (Kugler u. a.) und der allgemeinen kunstgeschichtlichen Werke (s. Kunstwissenschaft) nennen wir an Hauptwerken: Crowe und Cavalcaselle, Geschichte der altniederländischen Malerei (deutsch von Springer, Leipz. 1875);
Lanzi, Storia pittorica d'Italia (Bassano 1789 u. öfter; deutsch von Wagner, mit Anmerkungen von Quandt, Leipz. 1830-33, 3 Bde.);
Rosini, Storia della pittura italiana (2. Aufl., Pisa [* 17] 1848-52, 7 Bde.);
Crowe und Cavalcaselle, Geschichte der italienischen Malerei (deutsch von Jordan, Leipz. 1869-76, 6 Bde.);
Lübke, Geschichte der italienischen Malerei vom 4. bis ins 16. Jahrhundert (Stuttg. 1878-79, 2 Bde.);
Förster, Geschichte der deutschen Kunst (Leipz. 1851-60, 5 Bde.);
Derselbe, Geschichte der italienischen Kunst (das. 1869-78, 5 Bde.);
Jul. Meyer, Geschichte der modernen französischen Malerei (das. 1867);
Dohme, Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit (illustriertes Sammelwerk, das. 1876-81, 6 Bde.) und des 19. Jahrhunderts (das. 1882-86);
Woltmann-Woermann, Geschichte der Malerei (das. 1878 ff., 3 Bde.);
Rooses, Geschichte der Malerschule Antwerpens (deutsch von Reber, Münch. 1880);
F. Reber, Geschichte der neuern deutschen Kunst (2. Aufl., Leipz. 1884, 3 Bde.);
A. Rosenberg, Geschichte der modernen Kunst (das. 1882 ff., 3 Bde.);
Derselbe, Die Berliner [* 18] Malerschule (Berl. 1879);
Derselbe, Die Münchener Malerschule (Leipz. 1887).